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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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bringen Sie keinen von ihnen zurück.«
    »Ich bin anderer Meinung, Sir«, meinte Bovos, ohne seine HabAcht-Stellung aufzugeben. Seine Augen blickten starr geradeaus, nicht ins Gesicht seines Kommandeurs.
    »Sie sind tot, Hermann. Diese verdammten Ritter haben sie umgebracht. Es ist vorbei. So etwas kommt vor, selbst in Friedenszeiten. Den wahren Krieger erkennt man an seiner Fähigkeit, die Scherben einzusammeln und weiterzumachen. Was du vorhast, ist falsch. Auf eigene Faust loszuschlagen, blindlings auf einen Rachefeldzug zu gehen, ohne Ziel oder Unterstützung, ist Wahnsinn.«
    Bovos schwankte etwas. »Erlaubnis, frei zu sprechen, Sir.« »Erteilt.«
    »Es waren nicht die Ritter, die das getan haben. Ich glaube, es war jemand anderes, und genau dasselbe denken Sie auch, egal, was die Regierung Orientes sagt. Nein, ich war nicht verantwortlich für den Tod meiner Leute – so ein Grünschnabel bin ich nicht, daß ich das nicht erkennen könnte. Ich habe schon vorher Kameraden fallen sehen. Und ich weiß, ich kann sie nicht wieder zum Leben erwecken. Aber wenn es eine Antwort gibt, dann nicht hier, sondern irgendwo da draußen.« Bovos deutete zum Fenster, in den Himmel, in den grenzenlosen Weltraum jenseits der Atmosphäre. »Und ich weiß auch, daß die Politiker die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft ziehen werden.«
    Im Gegensatz zu mir, fügte er in Gedanken hinzu.
    Die einzige Antwort war der Knall des Thermostempels auf dem Papier.
    Hermann Bovos senkte den Blick und sah den roten Schriftzug ›GENEHMIGT‹ auf dem Deckblatt des Formulars. Von diesem Tage an war er kein Oriente-Husar mehr. All das war Vergangenheit, vorbei, zu Ende. Er hatte die Fußstapfen seines berühmten Vaters verlassen. Und er war nicht länger nur ein loyaler Sohn der Liga Freier Welten, geschworen, sie zu beschützen und zu verteidigen. Nein, diese Zeiten waren vorbei. Aber seine eigene Mission, seine persönliche Aufgabe, hatte gerade erst begonnen.
5
    Konklavehalle der Stahlvipern-Garnison, Jabuka
Stahlvipern-Besatzungszone
    15. April 3057

    Sterncolonel Brett Andrews lächelte stolz, als er das glitzernde Schlangenhautcape über den Schultern drapierte. Immer, wenn er es anlegte, fühlte er etwas von der Macht der großen Vipern von Arcadia. Diese wahrhaft furchterregenden Raubtiere besaßen eine Stärke und Hartnäckigkeit wie kein anderer Jäger des Planeten. Heute würde er das Cape und den Rest der rituellen Robe als Mitglied des Konklave tragen, das über Sterncaptain Dawn zu Gericht saß. Wie die Viper würde es sich um sein Opfer schlingen, um es anschließend mit tödlicher Präzision zur Strecke zu bringen. Als nächstes legte er den dicken Rollkragen an, der die enorme Größe und unverwechselbare Zeichnung des ehrfurchtgebietenden Totems der Stahlvipern darstellte. Als Anführer des Hauses Andrews war er, im Gegensatz zu anderen, berechtigt, die vollen Vipern-Regalia zu tragen. Dem Stahlvipernclan war die Tradition heilig.
    Brett Andrews konnte sich nicht erinnern, wann zum letzten Mal ein Urteil, eine formelle Ausgrenzung, einberufen worden war. Er fragte sich, ob es irgendein lebendes Mitglied der Stahlvipern gab, das dazu in der Lage war. Hunderte Blutnamensträger waren von nah und fern aus der Besatzungszone zusammengekommen, um die Beweisführung zu hören, denn sie verstanden, was wirklich auf dem Spiel stand. Die Anklage der Inkompetenz und des einer Kriegerin unwürdigen Betragens würde Erfolg haben, dessen war er sich sicher. Schließlich hatte er sich bereits privat mit verschiedenen Konklavemitgliedern getroffen, deren Entscheidung unsicher gewesen war, und sie überredet, sich auf seine Seite zu schlagen. Kein Zweifel, Sterncaptain Dawn würde schuldig befunden und öffentlich erniedrigt werden, so, wie sie es verdient hatte.
    Die Stahlvipern mußten ihre Reihen säubern, sich erneuern, die alte Haut abstreifen. Seit der Schande und Verluste auf Tukayyid war allen klar, wie dringend es nötig war, die Kraft des Clans wiederaufzubauen. Die Umklammerung der Stahlviper war unnachgiebig wie ein Schraubstock, ihr tödlicher Biß kannte keine Gnade. Der Clan durfte diesem Vorbild nicht nachstehen. Es war dieser stahlharte Wille, der Khan Perigard Zalman hatte auf Besitztests für nahegelegene Jadefalken-Welten verzichten lassen. Die Stahlvipern konnten sich Truppenverluste ebensowenig leisten wie drittklassige Krieger oder verweichlichte Bewahrer in ihren Reihen.
    Und das betrachtete Brett Andrews als

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