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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Lüge einer zweiten Überfalleinheit bestätigen. Aber wir wissen, daß alle Einheiten der Inneren Sphäre, auch die 24. Lyranische Garde, individuelle Bemalungen kennen. Bei diesen BattleMechs handelte es sich einfach nur um eine andere Gardekompanie, die zur Verstärkung der Verteidigung herbeigerufen worden war. Und was die Behauptung angeht, daß einige der feindlichen Mechs aufeinander geschossen haben, lenke ich eure Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß die beeideten Aussagen unserer Krieger keinerlei Abschüsse vermerken, nur Feuer. Ich behaupte, es handelte sich dabei nur um eigentlich für unsere Stahlvipern gedachte Schüsse, die ihr Ziel verfehlten und unbeabsichtigterweise eigene Truppen trafen. Wir wissen alle, daß die Krieger der Inneren Sphäre den unseren an Treffsicherheit und Fähigkeiten unterlegen sind. In der Hitze des Gefechts haben sie versehentlich auf die eigenen Kameraden geschossen. Nichts davon unterstützt Sterncaptain Dawns Geschichte in irgendeiner Weise.«
Sterncolonel Ivan SinClaire machte einen Schritt auf den Inquisitor zu. »Sterncaptain Dawn hat eine ehrbare Laufbahn als Kriegerin dieses Clans. Das zumindest bestätigt ihr Kodax. In ihrer Vergangenheit gibt es keinerlei Hinweis auf die angebliche Feigheit oder Unfähigkeit, die ihr hier vorgeworfen wird.«
James Andrews wirbelte zum Advokaten herum, kniff die Augen zusammen und wippte leicht auf den Absätzen seiner Stiefel. »Ja, wir alle haben ihren Kodax gesehen. Und wir haben gesehen, daß sie auf Tukayyid ebenso feige und unfähig war. Dort konnte sie nicht einmal drei andere lebend zurückbringen. Nein, auf Tukayyid war Dawn die einzige, die überlebte, um ihre Geschichte zu erzählen, denn alle anderen starben, frapos?«
Die Stimme Ivan SinClaires war kühl und gelassen. »Sterncaptain Dawn steht nicht hier, um sich für irgendwelche Ereignisse auf Tukayyid zu verantworten. Was dort geschah, hat keinerlei Relevanz für die Ereignisse auf Cumbres.«
»Neg. Ich behaupte, daß ihr Versagen dort ihr Versagen auf Cumbres zur Folge hatte.«
»Inquisitor«, griff der Lehrmeister endlich ein. »Du wirst Tukayyid nicht mehr erwähnen.«
Aber es war zu spät. Der Name Tukayyid hatte die Vipern getroffen, hatte ihre gemeinsame Schande geweckt. Es war die Erniedrigung der dortigen Niederlage, die sie jetzt so unerbittlich zum Wiederaufbau trieb. Die Darstellung Dawns als einer Versagerin, die sich durch die Ränge hochgearbeitet hatte und jetzt endlich ausgesiebt werden konnte, gefiel vielen der Blutnamensträger. Durch ihre Eliminierung konnten sie ihr eigenes Gefühl der Scham und Schuld auslöschen. Und mit ihrer Entfernung konnten sie auch den wenigen anderen Bewahrern des Clans ein lautes und deutliches Signal senden – ihre Tage waren gezählt. Rings um Dawn erklang wütendes Gemurmel. Die Erwähnung Tukayyids hatte in den Stahlvipern eine große Resonanz erzeugt.
Als sie SinClaire zu einem neuen verbalen Angriff ansetzen sah, legte sie ihm die Hand auf die Schulter. Die Berührung der zeremoniellen Robe aus der Haut arcadischer Vipern gab ihr neuen Mut, trotz des überwältigenden Gefühls drohenden Unheils.
»Danke, Verteidiger. Ich befreie dich von deiner Verpflichtung.«
Ihre Stimme war ruhig, und in der ganzen Kammer deutlich zu verstehen. Ivan SinClaire konnte nichts mehr tun. Sie konnte dem Konklave nur noch Entschuldigungen anbieten, und Dawn wußte, daß sie selbst jeden Krieger verachtet hätte, der sich hinter einer so kleinlichen und ehrlosen Verteidigung versteckte.
»Sterncaptain…«, setzte Ivan SinClaire an, aber Dawn schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem kläglichen Lächeln. Er nickte und trat zurück. Vielleicht verstand er sie.
Sie sah Inquisitor James Andrews an, dann sah sie sich zu den in der Dunkelheit kaum erkennbaren Gesichtern um. »Lehrmeister, ich werde für mich selbst sprechen. Es sind keine Beweise mehr vorzulegen. Ich stehe zur Aburteilung bereit, und verzichte auf das Recht, zu meiner Verteidigung zu sprechen, wenn der Inquisitor seinerseits auf das Recht zu einer abschließenden Bemerkung verzichtet. Ich bin eine Stahlvipernkriegerin, und ich ehre die Methoden der Kerenskys, die uns so weit gebracht haben. Wie ihr alle, wurde ich für den Krieg gezüchtet und geboren, ich kenne nichts anderes. Ich bin eine wahrgeborene Kriegerin, meine Taten sprechen für sich selbst. Wie ihr diese Taten auslegt, kann ich nicht bestimmen. Aber ich entschuldige mich nicht für sie.«
Ihre mutigen Worte

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