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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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gestreckten Galopp. Der Centurion konnte mit dem leichten Mech nicht mithalten, schon gar nicht innerhalb des engen Grabens. Wenn es ihm gelang, sich auf eine respektable Distanz hinter dem Cavalier abzusetzen, bevor dieser aus dem Tal kam, konnte er hoffen, ein paar LSR-Treffer zu erzielen.
    An der aus der Tiefe aufsteigenden Staubwolke erkannte Trane, daß sich der Boden des Flußtals hob. Der Centurion mußte in wenigen Minuten die Oberfläche erreichen. Vor sich sah er eine steile Anhöhe. Er warf einen schnellen Blick auf die Landkarte, und stellte fest, daß der Hügel nur wenige Kilometer nördlich der Attrappenstadt lag. Das Flußtal endete auf der anderen Seite. Als sein Mech sich an den Hang machte, konnte er Rauch über dessen Kuppe aufsteigen sehen und das Krachen von Kurzstreckenraketen hören. Centurions hatten keine KSR. Wer schoß da auf wen?
    Trane hielt die Valkyrie an. Fünfhundert Meter vor dem Schluchtausgang hatten sich Duncan, Hawkes und Bovos mit ihren Mechs im Halbkreis aufgestellt. Hawkes feuerte eine zweite KSR-Salve auf den Centurion ab, dessen rechter Arm – mitsamt der Autokanone – bereits abgerissen am Boden lag. Wo einmal die Zehner-Langstreckenlafette vom Typ Luxor gesessen hatte, klaffte ein tiefes Loch im Rumpf des Mechs. Von einem Funkenregen umgeben zuckten Myomerbündel aus dem Gelenk des abgetrennten Arms. Noch eine Salve von Hawkes, der seine Raketen diesmal in den Rumpf des Centurion sandte, und der Cavalier-Kampfkoloß hauchte sein Dasein aus.
    »Er sollte uns wahrscheinlich in die Stadt locken«, meinte Trane. »Vor ein paar Minuten ist mir plötzlich aufgegangen, daß ihre Lanze perfekt für Straßenkämpfe geeignet ist. Aber Moment mal. Was macht ihr hier oben, statt im Wald?«
    »Na ja, während Sie durch die Landschaft gezogen sind, hatte ich nichts anderes zu tun, als herumzusitzen und nachzudenken«, antwortete Duncan. »Dabei bin ich zum selben Schluß über die Mechs gekommen, die sie bei diesem Kampf aufgestellt haben. Ich dachte mir, wenn ich richtig liege, werden sie einen Scout losgeschickt haben, um uns in die Stadt zu locken. Und als ich dann dieses Flußtal auf meiner Karte gesehen habe, war mir klar, daß sie aus den Bergen in die Stadt gelangen konnten, ohne von uns entdeckt zu werden. Ich wußte, früher oder später würden Sie es auch herausfinden und hierher kommen.«
    »He«, unterbrach Hawkes. »Vergessen Sie nicht, daß sich immer noch drei andere in der Stadt verstecken.«
»Ich würde sagen, der Centurion sollte uns in die Falle führen, und dann sollte der Attentäter auftauchen und versuchen, uns in zwei Paare zu splitten«, erklärte Duncan. »Ich würde was darauf verwetten, daß der Quasimodo und der Dracon gut versteckt darauf warten, uns von hinten oder von der Seite abschießen zu können. Was meinen Sie, Paladin?«
»Ich marschiere die Hauptstraße hinunter, und Stier kann mir folgen. Sie und Kanonier suchen sich einen anderen Weg. Das ist ein Kampf von der Sorte, die man nicht vorausplanen kann.«
»Stimmt. Viel Glück, Jungs.« Duncan sah Trane hinterher, als er die Valkyrie geradewegs auf die Stadt zu in Bewegung setzte. Der Mann konnte gelegentlich ein rechter Schmerz im Arsch sein, aber Duncan mußte zugeben, wenn es darauf ankam, hatte er Mut für zwei.
    Rod Trane betrat die Attrappenstadt über die Hauptstraße. Duncan hatte recht. Fünf oder sechs Querstraßen voraus gab der Attentäter vor, aus einer Seitenstraße zu treten, um die breite Allee zu überqueren. Der Pilot tat so, als hätte er Trane gerade erst bemerkt, drehte seine Maschine um und hob den rechten Mecharm, um zwei Schüsse aus dem darin montierten mittelschweren Laser abzufeuern. Die Lichtimpulse zuckten weit an Tranes Mech vorbei, aber der Cavalier hatte es ja auch nicht wirklich darauf angelegt, ihn zu treffen. Er lief weiter über die Fahrbahn und verschwand in einer Seitenstraße.
    »Dämon, Sie hatten recht«, meldete Trane. »Der Attentäter versucht mich in eine Gasse zu locken. Sie scheint nach Süden zu führen.«
»Verstanden, Paladin. Halten Sie sich zurück. Dämon ist eine Weile aus der Leitung«, kam Duncans Antwort.
Trane hatte keine Zeit, zu spekulieren, warum Duncan plötzlich Funkstille halten wollte. Er lenkte die Valkyrie die Straße hinunter und bog in die schmalere Gasse ein. Als er sah, wie verwinkelt sie zwischen den Häuserblocks verlief, wußte er, daß der Attentäter und seine Kumpane hinter jeder dieser Ecken auf ihn lauern

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