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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Vergangenheit kam das mehr als einmal vor, und Grayson war sich sicher, daß es momentan wieder geschah. Aber durch wen? Und zu welchem Zweck? Sicher nicht durch Folker. Der Mann war ein Handlanger, nicht mehr. Wilmarth? Möglicherweise, aber nach allem, was er bis jetzt gehört hatte, wenig wahrscheinlich. Feldmarschall Gareth? Das schien definitiv eine Möglichkeit zu sein. Er war ohne jeden Zweifel ehrgeizig… und er sympathisierte mit den Skye-Separatisten.
    Aber es blieb unmöglich für ihn, seine widersprüchlichen Gefühle oder Loyalitäten aufzulösen, bevor er Caledonia erreicht und selbst gesehen hatte, wie die Situation sich darstellte.
    Eines jedoch war sicher: Kommandant Kellen Folker machte es ihm nicht gerade leicht, irgendeine Sympathie für die legitime Regierung Caledonias zu empfinden. Der Mann wich keine Sekunde freiwillig von Graysons Seite, versuchte konstant, ihn zu überreden, erinnerte ihn, daß die Jakobiten und Jihadisten im Aufstand gegen ihren legal ernannten Gouverneur und die rechtmäßige Autorität des Vereinigten Commonwealth waren. Er leierte immer wieder dasselbe Thema ab: »Sie sind der Baron von Glengarry, Oberst. Sie schulden Prinz Victor Gefolgschaft. Wir stehen den Feinden des Prinzen gegenüber, und es ist Ihre geschworene Pflicht, sie zu vernichten!«
    Als sie die Umlaufbahn verließen und in Caledonias Atmosphäre eintauchten, hatte Grayson keine Ahnung, wer recht hatte, und was auf dieser Welt nicht stimmte. Er wußte nur, daß er zuerst Davis und Alex finden mußte. Wenn sie noch lebten, würden sie ihn über die wahre Lage auf Caledon aufklären.
    Und wenn nicht, mußte irgend jemand für ihren Tod büßen, und das nicht zu knapp.
    »Da sind sie!« rief Alex und deutete aufgeregt nach oben.
    McCall hob mit der freien Hand ein Elektronenfernglas an die Augen und schaute in den Himmel. Drei grellweiße Sterne sanken schnell aus dem blauen Nachmittagshimmel herab. Durch das Femglas konnte er Einzelheiten der Rümpfe und Geschütztürme ausmachen und den stilisierten Schädel des Grauen Tods erkennen.
    »Aye, Lad, da sind sie. Sieht nach derr Endeavourr, derr Defiant und derr Valiant aus, alle drrei Landungsschiffe des 3. Bataillons, aberr es würrde mich nicht überrraschen, wenn dein Vaterr auch mit von derr Parrtie wärre.«
    »Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.«
Die beiden Männer saßen in ihren Nighthawk-Anzü gen, allerdings ohne Helm, nebeneinander im hohen, offenen Cockpit eines spinnenbeinigen AgroMechs. Die Maschine war eine Antiquität, ein mindestens zweihundert Jahre alter KP-3 Kirschenpflücker, den ein Bauer aus Dundee für die Sache zur Verfügung gestellt hatte. Der Mann war Jihadist und Pazifist, aber, wie er es selbst ausgedrückt hatte, als er am Morgen nach der Versammlung in Morayport im Schnitterlager aufgetaucht war: »Ich bin ein frriedlicherr Mensch, aberr irrgendwann ist es genug! Diese Bastarrde können ihrre verdammte Bedrrängnis und Rrechtschaffenheit woanderrs prredigen!«
Der Kirschenpflücker war mit Maschinengewehren und einem improvisierten Laser bestückt – dem Anzünder eines kleinen Haushaltsreaktors, der durch den Ausbau der Sicherheitsregler und des Drosselstücks in eine Waffe verwandelt worden war. Damit entsprach er jetzt einem leichten Laser, und auch wenn sich niemand zu sagen wagte, wie viele Schuß er abfeuern konnte, ohne durchzubrennen, verschaffte er dem CK-3 doch zumindest eine gewisse Möglichkeit zur Gegenwehr, bevor der AgroMech zertrümmert wurde.
McCall hoffte, dem Gefährt an diesem Nachmittag einen Kampf ersparen zu können, aber er blieb zu sehr Realist, um sich darauf zu verlassen. Er war sich der Ankunft der Legions-Landungsschiffe sicher gewesen, als die Schnitter-Posten vor mehreren Stunden einen Aufmarsch von Bloodspiller-Truppen um den Raumhafen gemeldet hatten. Wilmarth legte offensichtlich Wert darauf, die Rebellen von den Truppen des Grauen Tods fernzuhalten, zumindest, bis er Gewißheit hatte, daß die Legion auf seiner Seite stand.
Die Antwort der Rebellen hierauf hatten ihnen die beiden Legionäre vorgeschlagen – eine erneute Großdemonstration auf dem Platz vor dem Raumhafengebäude New Edingburghs. Man erwartete fast zwanzigtausend Menschen, eine Menge, die Wilmarths Kontrollapparat bis an die Grenzen seiner Möglichkeiten belasten und die Soldaten lange genug ablenken sollte, um McCall und Alex die Gelegenheit zum Durchbruch zu den Landungsschiffen zu

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