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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Vereinigten Commonwealth.
Aber während die aus politischen Beweggründen arrangierte Ehe zwischen Hanse und Melissa harmonisch war, konnte man das von der Verbindung der beiden Sternenreiche nicht behaupten. Von Beginn an hatte die Allianz gegen schwere Probleme zu kämpfen; die Zweite Skye-Rebellion, die erst im vorigen Jahr unter anderem auf Glengarry getobt hatte, war ein Versuch von Steiner-Separatisten gewesen, die alte Isle of Skye aus einem Staat herauszubrechen, der immer zentralistischer wurde und sich von den Bedürfnissen seiner Bürger immer weiter entfernte. Die Niederlage der Separatisten hieß nicht, daß die Unzufriedenheit abgenommen hatte.
Ganz im Gegenteil…
Die Ernennung eines Fremdweltlers zum Verwalter von Caledonia war keineswegs ein Einzelfall. Viele früher von loyalen SteinerOffiziellen gehaltene hohe Regierungsposten waren seit 3022 an Davion-Anhänger vergeben worden, und der Widerstand in den entsprechenden Kreisen war stetig gewachsen, erst recht, seit Prinz Victor nach Hanse Davions Tod hinter den Kulissen daran arbeitete, seine Macht zu festigen. Herzog Ryan Steiner, der langjährige Anführer der Bewegung Freies Skye war in einer bemerkenswert glücklichen Fügung im vorigen Jahr zeitgleich mit dem Beginn der Niederschlagung der Rebellion einem Attentat zum Opfer gefallen. Danach hatte Prinz Victor Ryans Stellvertreter durch den äußerst Davion-freundlichen David Sandoval ersetzt, der als Herzog und Marschall der Mark fungierte. Diese Vermischung von militärischer und ziviler Autorität war für die Mehrheit der Bürger in der Mark Skye nicht weniger als die Einführung einer Militärherrschaft. Grayson konnte gut verstehen, daß sie unruhig wurden.
Unglücklicherweise bedeuteten diese politischen Verwicklungen – und der immer offensichtlicher werdende Zerfall der Steiner-DavionAllianz – für Einheiten wie die Gray Death Legion und Einzelpersonen wie Grayson Carlyle jede Menge Probleme. Technisch war Grayson Carlyle zunächst David Sandoval als Herzog von Skye und über ihn Victor Gefolgschaft schuldig, der ihn zum Baron von Glengarry ernannt hatte. Der Söldnerkontrakt der Gray Death Legion jedoch war mit den Steiners geschlossen und stammte noch aus der Zeit vor der Gründung des Vereinigten Commonwealth. Derzeitiger rechtlicher Halter des Vertrages war VerCom-MilCom – das Militäroberkommando Vereinigtes Commonwealth, oder ›Comquadrat‹, wie es die meisten Berufsmilitärs nannten.
Persönlich und emotional gehörte Graysons Loyalität jedoch weiterhin dem Haus Steiner.
Schon ein seltsames Konzept, dachte er, daß man bei einer Söldnereinheit überhaupt von Loyalität redet. Per definitionem und nach Meinung der meisten Nicht-Söldner, wenn man sie fragen würde, sind Söldner nur ihrer Geldbörse verpflichtet… und mit einem besseren Angebot kann sich der Feind der letzten Woche in den Arbeitgeber der nächsten verwandeln.
Tatsächlich jedoch lagen die Dinge selten so einfach. Während manche Söldner tatsächlich von einem Arbeitgeber zum nächsten hüpften, waren die Besten ihres Gewerbes – und damit auch diejenigen, die auf dem Markt die höchsten Preise verlangen konnten – jene Einheiten, die bewiesen hatten, daß man ihnen auf lange Zeit vertrauen konnte. Nur wenige Auftraggeber waren bereit, ihre C-Noten für eine Söldnertruppe zu riskieren, die im Ruf stand, Kontrakte bei erster Gelegenheit zu lösen.
Und auch die Bindungen unter Kriegsveteranen spielten eine große Rolle. Wenn man einmal Seite an Seite mit jemand gekämpft, die Härten und Gefahren, die Triumphe und die Trauer mit ihm geteilt hatte, fiel es schwer, ihn später als Feind zu betrachten. Es gab in der Geschichte des Söldnerwesens einige Beispiele dafür, daß ehemalige Kameraden sich in der Schlacht als Feinde begegnet waren… und sich geweigert hatten, gegeneinander zu kämpfen.
Die Geschichte des Grauen Tods war unlösbar verbunden mit der jüngeren Geschichte des alten Lyranischen Commonwealth. Die Legion hatte auch anderen Auftraggebern gedient – speziell dem Haus Marik eine gewisse Zeit -, war aber immer zum Haus Steiner zurückgekehrt, für das sie erst im endlosen Schlagwechsel entlang der gemeinsamen Grenze gegen das Draconis-Kombinat und dann gegen die Clans gekämpft hatte, als die hochtechnisierten Nachkommen der alten Sternenbundarmee aus der Richtung des galaktischen Zentrums zurückgekehrt und über die Peripherie in die Innere Sphäre eingefallen waren.
Und jetzt wurden

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