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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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schwerer, Sir.«
»Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen.«
Artman breitete die Hände aus. »Dafür kassiere ich reichlich Sold, Oberst. Sie wußten, daß ich kein verdammter festverdrahteter Jasagertyp bin, als Sie mir die Rekruten anvertrauten.«
»Ich lasse Sie meine Entscheidung wissen. Danke für Ihren Besuch.«
»Nichts zu danken, Herr Oberst.« Artman nahm zackig Haltung an und salutierte. »Auf Wiedersehen, Sir.«
»Auf Wiedersehen.«
Grayson blieb in Gedanken vertieft zurück, als Artman das Büro verließ. Er hatte keine allzugroße Auswahl an Aktionsmöglichkeiten, und so ziemlich alles konnte falsch sein… oder zumindest so aufgefaßt werden.
Der Glengarry-Feldzug war eine siebenmonatige Hölle gewesen, ein Feldzug, der beinahe das Ende der Gray Death Legion als Kampfeinheit bedeut et hatte. Vier Monate nach Abschluß der Aktion und der Niederschlagung der Skye-Rebellion war die Legion noch immer ernsthaft unterbemannt. Das lag nicht an einem Mangel an Neuzugängen – die Glengarrianer waren in die Rekrutierungszentren der Legion auf dem ganzen Planeten geströmt -, aber es kostete Zeit und die Erfahrung einiger Kampfeinsätze, um aus ihnen echte Legionäre zu machen.
Das Verwaltungsproblem, mit dem Grayson Carlyle sich gerade herumschlagen mußte, hing zum Teil damit zusammen, daß alle, die unter Alex' Befehl auf Glengarry gewesen waren, in diesem Feldzug gelitten hatten. Wollte Grayson jeden Legionär suspendieren, der noch immer unter Alpträumen litt, der enge Freunde verloren hatte, oder dessen Reflexe als Ergebnis der Kampagne gelitten hatten, konnte er die halbe Mannschaftsliste streichen.
Ebensowenig konnte er es sich leisten, den Eindruck zu erwecken, er würde seinen Sohn bevorzugen. Das war schon immer ein schwerer Nachteil der Tatsache gewesen, daß er in der Gray Death Legion auch Familienmitglieder befehligte. Schon der Anschein von Bevorzugung in seinem Verhalten oder in seinen Befehlen, und die Moral der gesamten Truppe wäre von einem Tag zum anderen zusammengebrochen. Er mußte fair erscheinen. Es war sogar hilfreich, wenn man ihn mit Alex und Lori härter ins Gericht gehen sah als mit irgend jemand anderem im Regiment. Und schließlich konnte er als Vater nicht einfach hingehen und das Leben seines Sohnes umkrempeln. Alex Carlyle war zwanzig Standardjahre alt, um Blakes Willen, alt genug, selbst zu entscheiden, was er aus seinem Leben machen wollte.
Zur Hölle, hatte er Alex etwa in ein BattleMech-Cockpit getrieben? Er dachte das nicht; auf keinen Fall war es seine Absicht gewesen. Selbst jetzt könnte Grayson es akzeptieren, wenn Alex kein MechKrieger werden wollte. In vielerlei Hinsicht hätte es ihm das Leben erleichtert, denn er haßte es, Befehle geben zu müssen, die möglicherweise Alex' Tod verursachten – seinen wirklichen Tod, nicht nur den auf einer Simulatoranalyse.
Aber die entscheidende Frage war: Was wollte Alex?
Er würde eine Aufgabe für seinen Sohn suchen müssen, die diesem Gelegenheit bot, sich von dem Feldzug zu erholen – und sich darüber klar zu werden, was er mit dem Rest seines Lebens zu tun gedachte.
Gerade als er sich wieder zum Computer umgedreht hatte und sich erneut in das Labyrinth aus Zahlen und Daten auf dem Bildschirm einzudenken versuchte, ertönte die Klingel ein zweitesmal. »Herein.«
Als die Tür sich öffnete, marschierte Kommandanthauptmann Davis McCall herein, in bester grauer Ausgehuniform. Die Orden und Gefechtsbänder, die er im Laufe der Jahre erworben hatte, waren auf der linken Brust zu einem beeindruckenden Muster aus Metall und Farben arrangiert. Dem Gesichtsausdruck des großen Caledoniers war abzulesen, daß diese Unterhaltung weniger angenehm werden würde als die vorhergegangene.
»Hallo, Mac«, begrüßte Grayson seinen alten Kampfgefährten. »Was gibt's?«
»Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, Oberrst.« McCall rieb sich den roten Bart und sah unbehaglicher aus, als Grayson ihn je gesehen hatte.
»Es ist das Gerücht über unseren Auftrag auf Caledonia, richtig?« fragte Grayson. Der Ausdruck auf McCalls Gesicht, eine Mischung aus Überraschung und Verärgerung, ließ keinen Zweifel daran, daß Carlyle ins Schwarze getroffen hatte. »Ich hätte dir eher davon erzählen sollen, aber es gab nichts Definitives zu erzählen. Teufel, es gibt bis heute nichts Definitives, und ich wollte nicht, daß du dir unnötig Sorgen machst.«
»Dann ist an dem Gerrücht nichts dran?«
»Jedenfalls noch nicht«, bestätigte Grayson. Er

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