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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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folgte ein zweiter Mech desselben Typs, dessen Kopf sich von einer Seite zur anderen drehte, als wolle er das Schlachtfeld begutachten.
Victors! Es hatte schon Alex' ganzen Einsatz gekostet, den einen leichten Stadtkoloß auszuschalten. Zwei Victors… Diese beiden Kampfkolosse aufzuhalten, davon konnten zwei leicht bewaffnete Männer nicht einmal träumen.
»Lad, wirr sollten uns den Teufel hierr wegscherren«, meinte McCall.
»Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, Kommandanthauptmann. Bloß raus!«
Aber die Victors stürmten das Vorwerk, so schnell ihre riesigen Beine sie trugen.
An ein Entkommen war nicht zu denken.
17
    Eingangstor der Zitadelle, New Edinburgh, Caledonia Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    1. April 3057, 23:27 Uhr TNZ

    Ein Victor wog achtzig Tonnen, womit er zur höchsten Gewichtsklasse der Kampfkolosse, den überschweren BattleMechs, gehörte, aber er war nicht so schwer bewaffnet wie andere Mechs dieser Größe. Bei seiner Konstruktion hatte man an Bewaffnung gespart, um Sprungdüsen einbauen zu können. Jedes dieser Monster besaß mittelschwere Zwillingslaser im linken Arm, ein Gaussgeschütz im rechten, und vier KSR-Abschußrohre hoch am linken Rumpfteil, aufgereiht wie Orden.
    Alex, McCall und der Veteran mit der Laserpistole duckten sich in das Torhaus, gerade als zwei Kurzstreckenraketen in der Turmmauer einschlugen. Die Druckwelle schlug über Alex zusammen und warf ihn beinahe um. Der nicht durch einen Gefechtspanzer unterstützte Ex-Gefangene wurde zu Boden geschleudert. Alex beugte sich hinab und half ihm auf. »Alles in Ordnung?«
    »Fein! Fein! Bloß weg hier!«
    Gemeinsam hasteten sie durch das offene Eingangstor, hinter den letzten flüchtenden Gefangenen her auf die Brücke über die Schlucht.
Alex hatte die Mitte der Brücke noch nicht erreicht, als er ein schrilles Zischen und das Tosen zu superheißem Plasma erhitzter Luftmassen hörte. Er drehte sich um und sah einen der Victors gerade noch mit flammenden Sprungdüsen außerhalb der Zitadellenmauern aufsetzen, genau vor dem Haupttor, auf der Mittellinie der Brücke. Sein linker Arm hob sich, und die beiden im Unterarm montierten Laser leuchteten auf. Bäume auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht gingen in Flammen auf, und ein schwerer Ast brannte durch und stürzte mit donnerndem Krachen in den Abgrund. Der zweite Victor tauchte im Torbogen auf. Er folgte seinem Gefährten etwas vorsichtiger, duckte sich leicht, um unter dem offenen Fallgitter hindurchzutauchen.
Das waren keine Milizmechs, dachte Alex, als er die vordere Maschine mit gewaltigen Schritten über die Brücke vorrücken sah. Ihnen fehlte die schwarzgelbe Bemalung von Wilmarths Kampfmaschinen ebenso wie deren Alters- und Abnutzungserscheinungen. Sie trugen Einheitsziffern und Insignien, aber Alex kannte sie nicht – was angesichts der enormen Zahl aktiver regulärer und Söldner-Mecheinheiten in der Inneren Sphäre auch kein Wunder war.
Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen, wem die Victors gehörten. Es konnte keinen Zweifel daran geben, daß beide in den Diensten Wilmarths und der Bloodspillers standen, und jetzt waren sie dabei, den Einbruch in die Domäne des Verwalters zu ahnden.
»Ab in den Wald, Lad!« bellte McCall und stellte sich dem anrückenden Giganten.
»Eh? Aber…«
»Kein Widerrsprruch! Beweg deinen Arrsch, verr-dammt!«
Alex riß sich vom beinahe hypnotischen Anblick der anrückenden Victors los, drehte um und löste die Sprungdüsen aus. Er schoß die Brücke entlang und landete auf der Straße am Waldesrand. Der Veteran wartete schon auf ihn, hinter einen umgestürzten Baumstamm geduckt, die Laserpistole im Anschlag und auf der Borke abgestützt.
»Mein Gott«, stieß er aus, als Alex ihn erreichte, »derr Mann hat seinen verrdammten Verrstand verrloren!«
Als er sich wieder umdrehte, sah Alex Davis McCall bäuchlings am Ende der Brücke liegen. Er hatte gedacht, der Caledonier sei gleich hinter ihm, aber statt dessen stellte dieser sich den näherkommenden Mechs. Er hatte den Granatwerfer an der Schulter, und feuerte einen steten Strom Mikrogranaten. Explosionen krachten und knallten und donnerten rund um die Fußgelenke des Victor. Keine Infanteriegranate – nicht einmal eine Makro – hatte eine Chance, der Panzerung eines Mechs mehr als einen Kratzer zuzufügen, deshalb war klar, daß McCall mehr im Sinn hatte, als den Versuch, mit einem leichten Granatwerfer einen Achtzig-Tonnen-Mech

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