BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
der Angreifer.
Als der Mann fiel und Blut spritzte, drehte sich Ninyu ein wenig und jagte zwei Kugeln in die Brust des neben ihm stehenden Angreifers. Es war eine Frau, bemerkte Ninyu leidenschaftslos. Die Kugeln hielten, was sie versprachen – gut so, denn ansonsten hätte Ninyu Kerai die Ingenieure der Qualitätskontrolle ihres Herstellers in einem schwarzen gußeisernen Kessel kochen lassen. Sie fiel wie ein nasser Lappen.
Systematisch bewegte der Mann in Schwarz seine Waffe von Ziel zu Ziel und verpaßte jedem den doppelläufigen Segen eines ausgebildeten Mitglieds eines Kommandounternehmens, das sich um Körperpanzerung keine Sorgen machen muß. Mehreren Leibwächtern war es gelungen, ihre Waffen zu ziehen und ins Spiel zu bringen, ehe sie niedergestreckt wurden, und andere stürmten durch Türen herein, die hinter den Säulen verborgen waren. Durch den ohrenbetäubenden Lärm vieler losgehender Waffen, Lärm, der einen Rückstoß zu haben schien wie Kugeln, war schwer festzustellen, woher die Schüsse kamen, besonders da Ninyus ruhige Bewegungsweise nicht ins Auge fiel.
Er hatte die Hälfte seiner Munition verschossen und fünf Eindringlinge gefällt, ehe ihn einer bemerkte, schrie und die Wut seiner Maschinenpistole auf ihn richtete.
Cassie hörte die Kugeln den Tisch hinter ihr durchschlagen, bildete sich ein, sie könnte ihren heißen Hauch an ihren nackten Beinen fühlen, schleuderte ihre hochhackigen Schuhe fort und kroch schnell am Tisch entlang. Sie kam an den Füßen von Kellnern in Livree vorbei, die schrien und fielen, als Kugeln in sie einschlugen.
Der Schütze konnte sie aufgrund der Damasttischdecke, die fast bis zum Boden hing, nicht sehen und verfolgte sie blind mit seinen Kugeln. Servierplatten und exotische Nahrungsmittel wurden vom Tisch geschleudert, stoben in pinkfarbenem und weißem Schnee aus zerstoßenem Porzellan davon. Der makellos gearbeitete Schwan explodierte.
Und dann traf der Hahn der Maschinenpistole des Terroristen eine leere Kammer.
Cassie reagierte sofort, sprang auf. Ob als Zugeständnis an den Status des Kombinats als arme Macht oder in umgekehrtem Snobismus hier im technikverliebten Masamori waren die Servierplatten für die warmen Speisen Rechauds, die von Propangasbehältern erhitzt wurden. Cassie zog eine brennende Kartusche unter einer silbernen Curryplatte hervor und schleuderte sie auf den Schützen, während dieser nach einem vollen Magazin angelte.
Der Kanister traf ihn mitten auf die Brust und ergoß blaue Flammen über seinen Bauch, den Unterleib und die Oberschenkel. Das Alkohol-Propangemisch brannte nicht heiß genug, um ihn ernstlich zu verletzen, zumindest nicht sofort, aber Cassie wußte, daß Brennende in aller Regel nicht so genau nachdachten.
Der Schütze war geistesgegenwärtig genug, um sich fallen zu lassen und herumzurollen. Als er auf den Bauch fiel und die Flammen erstickte, krabbelte Cassie über den Tisch. Drei schnelle Schritte, und sie warf sich auf seinen Rücken.
Sein Schwung riß sie herum, so daß sie unter ihn geriet. Sie grunzte, als sein Gewicht auf ihr lastete, aber Cassie konnte dennoch im Fallen nach der Waffe im Halfter an seiner Seite greifen. Sie packte sie, schob mit dem Daumen die Sicherung weg, preßte ihm die Mündung unter den Kieferknochen, drückte zweimal ab.
Er hatte seine Waffe geladen, hatte sie sogar durchgeladen und gesichert. Cassie zuckte zurück, als ihr schwarzes Blut explosionsartig ins Gesicht spritzte. Sein Körper zuckte zweimal wild, dann war er nur noch totes Gewicht.
Die Leiche zuckte, als Kugeln in sie einschlugen. Ein weiterer Angreifer näherte sich und feuerte auf Cassie. Sie streckte die Waffenhand aus und zerschoß dem Mann die ungepanzerten Knie und Schienbeine. Er schrie und fiel.
Noch einer. Cassie schoß ihm durch Oberschenkel und Unterleib. Blut spritzte in hohem rotem Bogen aus seiner durchtrennten Oberschenkelarterie; er war tot, auch wenn sein Körper noch ein paar Sekunden brauchen würde, um sich zu beruhigen. Es boten sich keine weiteren Ziele. Weil der Mann, dessen Unterschenkel Cassie zerschossen hatte, stöhnend dalag, schoß sie ihm durch den Hals, dann wand sie sich unter dem toten Angreifer hervor.
Alarmiert von einem Bewußtsein, das scharf war wie eine Katana, trat Ninyu Kerai Indrahar wieder hinter die elfenbeinerne Säule, einen Sekundenbruchteil bevor Kugeln Stücke aus ihrer polierten, fahlen Oberfläche zu reißen begannen. Außerhalb der Schußlinie ließ er das halbleere Magazin
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