BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
konischen Würfel ähnlich, sehen.
Kampftitan.
Bewaffnete Sicherheitsbeamte rannten wie rasend hin und her und waren sich ihres Versagens nur allzu bewußt, hatten aber gleichzeitig keine besondere Lust, hinauszugehen und die Scharte wieder auszuwetzen, indem sie sich von den mittelschweren Lasern, die an dem 85-Tonnen-Mech erglühten, in rosa Nebel zerlegen ließen. Sie sah, wie Ninyu Kerai Indrahar einige mit seinen Augen durchbohrte und sie so dazu brachte, sich der gefallenen Terroristen anzunehmen. Er erleichterte eine Leiche um ihre Maschinenpistole und Reservemagazine, als das Maschinengewehr im riesigen linken Arm des Kampftitan den verschneiten Garten draußen umzupflügen begann.
Er bewegte sich Richtung Tür und entsicherte die MP. Cassie hielt kurz inne, um die Sternnacht ebenfalls gegen eine Maschinenpistole einzutauschen, und rannte ihm nach.
Er wirbelte herum, die Waffe im Anschlag, ehe ihre ausgestreckte Hand seinen Arm berühren konnte.
»Nicht«, sagte sie. »Nicht einmal du kannst einen Kampftitan mit einer Wasserpistole umlegen.«
Er schnitt ein Grimasse. »Ich muß kämpfen.«
»Hat dich dein Adoptivvater nichts Besseres gelehrt?«
Zorn flammte in den dunklen Augen auf.
»Dieser MechPilot glaubt, seine Kameraden hier drin seien noch am Leben«, sagte sie hastig. Ein Einschlag erschütterte das Gebäude und ließ aus dem Glanz über ihren Köpfen feinen weißen Staub herabrieseln. »Sonst hätte er schon die Vorderfront des Hauses weggeblasen. Er achtet darauf, die seinen nicht zu verletzen. Wenn du gut bist – und Glück hast –, kannst du ihn eine Weile beschäftigen, und er wird es nicht wagen, mit allem, was er hat, auf dich zu schießen.«
»Und was wirst du tun, während ich ihn beschäftige?« fragte der hochgewachsene Mann. »Ihn mit deiner eigenen Wasserpistole angreifen?«
Sie schenkte ihm ein wildes Grinsen. »Ich bin Profi. Das ist mein Beruf.«
»Du bist impertinent«, stellte er schlicht fest. »Aber du bist keine Närrin. Ich werde tun, was du sagst.«
Der Korridor war dämmrig, das gelbe Leuchten von Lichtstreifen, die an den Ober- und Unterkanten der Wände verliefen, wurde von der dunklen Politur des handgeschrubbten Hartholzparketts fast verschluckt. Die Lichtspiele aus dem Fenster im fünften Stock des Palastes waren höchst beeindruckend, während Cassie ihr Kleid wieder über die muskulösen, schlanken Schenkel hochzog. Offenbar hatte der Kampftitan ein paar seiner kleinen – und nicht ganz so kleinen – Freunde mitgebracht. Sie hatten alle Hände voll damit zu tun, als Ablenkungsmanöver wie ein zwanzig Stockwerke hoher Dinosaurier in einem alten japanischen Film im Herzen Masamoris Amok zu laufen.
In einem Kilometer Entfernung sah sie einen weiteren BattleMech in die Luft steigen, erleuchtet von den Flammen seiner Sprungdüsen und der Feuersbrunst eines hinter ihm brennenden Gebäudes. Es war der menschenähnlichste Mech, den sie je gesehen hatte. Bis jetzt hatte sie ihn immer nur in Holos aus Archivdateien gesehen: den Lindwurm, ein altes Modell des Sternenbundes, das man jahrhundertelang nicht in der Inneren Sphäre gesehen hatte – bis ComStar eine modernisierte Version in das gigantische Todesduell mit den Clans auf Tukayyid geschickt hatte.
Aber sie glaubte keinen Augenblick, ComStar falle aus irgendeinem Grund über das Draconis-Kombinat her. Nein, offenbar war Blakes Wort, die abtrünnige ComStar-Sekte, mit der die Caballeros schon vor zwei Monaten aneinandergeraten waren, nach Hachiman zurückgekommen. Ob sie noch immer glaubte, Onkel Chandy sei eine Bedrohung für ComStars Monopol bei der interstellaren Kommunikation, weil Hachiman Taro Enterprises sein eigenes Hyperpuls-Kommunikationssystem fertiggestellt hatte, oder ob sie Rache an Chandy nehmen wollte, weil er ihre erste Initiative zurückgeschlagen hatte – oder an Ninyu Kerai Indrahar und dem armen Percy, weil die sie mit der Geschichte von dem angeblichen Durchbruch zum Narren gehalten hatten –, wußte sie nicht.
Das blendende Blau von PPK-Feuer flackerte irgendwo westlich des springenden Mech auf. Es traf die Panzerung, die den Aktivator in der rechten Schulter schützte, und brannte sich mit einem Funkenregen hindurch. Der Arm fiel ab und zog einen Schweif blauer Funken hinter sich her. Der Pilot überkompensierte das plötzliche Ungleichgewicht seiner Maschine und riß sein Gyros herum. Der Lindwurm begann sich zu drehen, kippte von den Schubsäulen seiner Düsen und stürzte ab.
Irgendwo in der
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