BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Leutenient«, sagte der Cheftech höhnisch. »Mich hat nur die Freude über meine Entdeckung übermannt. Ich bitte vieltausendmal um Entschuldigung, wenn ich mich etwas den menschlichen Gefühlen hingegeben haben sollte.«
»Nun, das wollen wir aber nicht einschränken, oder?« sagte Risky, sicherte ihre Vereinigte Autopistole wieder und steckte sie wieder ins Halfter.
Zögernd senkte Cassie den kurzen Lauf der Pistole, der genau auf Astrozombies spitze Nase gezielt hatte. »Nur du darfst so reden und überleben, Marshai«, sagte sie.
»Willst du uns jetzt sagen, was da drinsteckt«, fragte Raven, »oder müssen wir es aus dir rausprügeln?«
»Nur eine hübsche kleine Softwareroutine, die aussieht, als könne sie so ziemlich jedes BattleMech-Sicherheitsprogramm im bekannten Universum ausschalten«, sagte Astrozombie selbstgefällig. »Und so heiß, wie diese kleine mamacita ist, auch im unbekannten Universum.«
»Ich mag ihn lieber, wenn er wie ein Streber redet«, bemerkte Raven.
Und dann dämmerte es ihnen allen.
»Jesus, Maria y Jose«, hauchte Zuma. »Das ist das ultimative Kurzschlußprogramm!«
Er sprach davon, als sei es der Gral. Was es gewissermaßen auch war. Wer mit einer solchen Routine ausgestattet war, konnte die komplette Kontrolle über jeden BattleMech übernehmen, in den er körperlich hineingelangen konnte.
»Das bedeutet wohl, daß Cowboy, Kali und die anderen ihre Gefährte zurückbekommen können«, sagte Raven. »Vorausgesetzt natürlich, daß die Schlangen uns an sie ranlassen.«
»Wenn der Zeitpunkt gekommen ist«, sagte Cassie, »dann werden sie das.«
24
Permanentes Mobiles Regiments-HQ
der Siebzehnten Aufklärer
Südliche Eiglophen, Provinz Koth, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
18. April 3058
Don Carlos' Gesicht hellte sich auf, als Diana Vasquez auf dem Schirm erschien. »Ah, mi amor! Schön, dich zu sehen.«
Sie lächelte kurz, dann wurde ihr Gesichtsausdruck traurig. »Ich habe die Neuigkeiten über den armen Peter gehört«, sagte sie. »Es tut mir so leid.«
Don Carlos bekreuzigte sich. »Möge unsere Mutter Maria ihm ihren Frieden schenken«, sagte er.
Zur Überraschung der Caballeros hatten die Towne Air Rangers mit ihren exzentrischen Luftfahrzeugen sich gegen die Luft/Raumjäger der Invasoren mehr als behauptet. Manövrierfähigkeit, überlegenes Geschick und wärmesensible Raketen hatten die kleinen, propellergetriebenen Maschinen ihren größeren, schnelleren Vettern mit den Fusionstriebwerken ebenbürtig werden lassen. Die Ranger hatten fast ausschließlich eine Verteidigungsschlacht geschlagen, aber sie hatten die Dracos daran gehindert, die Lufthoheit zu erringen.
Doch die abtrünnigen Kuritapiloten waren hart und mutig. Und manchmal hatten sie Glück, wie etwa am Vortag, als eine Luft/Raumlanze der Engel der Verzweiflung White-Nose Pony, den Kommandanten des Dritten Bataillons, auf dem Rückflug zu seinem Kommando in Nemedien in einer zweisitzigen Ruedel erwischte. Die Dracos hatten die Ruedel und ihre Begleitflugzeuge, zwei Voss, angegriffen und alle drei abgeschossen. Die Voss-Piloten sprangen per Schleudersitz ab. Weder der Navajo noch sein Pilot kamen heraus. »Wir zünden hier in Mariposa viele Kerzen für ihn an«, sagte Diana. »Wir vermissen ihn.«
Don Carlos sah weg. »Wir werden ihn noch viel mehr vermissen, wenn der Kampf beginnt.« Sie berührte besorgt ihren Halsansatz. »Ist es bald soweit?«
Don Carlos seufzte und schüttelte den Kopf. »Es ist noch viel zu tun. Aber wir haben gute Fortschritte gemacht. Viele unserer Verbündeten sind für den letzten Schlag an Ort und Stelle. Und dieser Mann von Luthien, Enrico Katsuyama – er wirkt Wunder, wenn man nach Howard Blaylocks Reaktion gehen kann.«
»Ich habe einige der Sendungen Senor Blaylocks gesehen. Der arme Mann sollte sich über seinen Blutdruck Gedanken machen.«
Mit Hilfe Mariska Savages und einer Horde einheimischer Elektronikspezialisten setzte Ernie Katsuyama weit mehr als nur die Trickkiste ein, die er von Luthien mitgebracht hatte. Ein Werkzeug war das Mittel, wie diese Konversation zwischen Don Carlos in seinem vorübergehenden Hauptquartier und dem Lager Mariposa zweihundert Kilometer entfernt sicher stattfand, ohne daß man sie peilen konnte: das Kommunikationssatelliten-Netzwerk von Towne. Die Sats waren zur Verärgerung der früheren Planetenregierung sowie des gegenwärtigen Regimes so ausgelegt, daß es unmöglich war, Übertragungen über sie zurückzuverfolgen oder zu
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