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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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armseligen Lanzen SöldnerMechs, die zur Bodenverteidigung eingeteilt waren, dazu die merkwürdige Pseudo-Naga, hatten keine Chance.
Hier oben hatte es erst begonnen.
    Sie begann zu steigen. Der Himmel war so voll von Draco-Jägern, daß sie einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit darauf verwenden mußten, einander nicht ins Gehege zu geraten. Auf ihre Weise so arrogant wie ein MechKrieger, sahen viele der Luft/Raumpiloten die winzige Gestalt von Eis' Voss buchstäblich nicht. Und das nicht nur wegen ihres blauen, auf geringe Sichtbarkeit ausgelegten Farbschemas, das an Rotkehlcheneier erinnerte: Der Weltsicht der Piloten zufolge konnte ein lächerliches kleines hecklastiges Propellerflugzeug wie ihres kaum eine Bedrohung darstellen.
    Aber jetzt war das Unmögliche geschehen, nicht einmal, sondern zweimal. Sie war entdeckt worden.
Plötzlich war sie auf allen Seiten von Feuerstrahlen umgeben, sie waren über ihr, unter ihr. Sie wich aus, tauchte, flog AusweichmanöGeschwindigkeit unter Unterstützung durch die
    tauchte wenige Meter unter dem Feuerstrom des ver und stieg auf. Sie stand im Zentrum der Aufmerksamkeit von mindestens sechs Sholagars und zwei Shilones. Laserstrahlen zerteilten die Luft rings um sie herum. Ströme von Lenkraketen suchten sie, kamen Dracomaschinen gefährlich nahe. Sie lächelte verkniffen und stellte sich vor, wie die feindlichen Piloten ihre Frequenzen damit überlasteten, einander für die Beinahetreffer zu verfluchen.
    Die Dracopiloten mußten sich über mehr Sorgen machen, als einander nicht zu treffen oder nicht ineinander hineinzufliegen. Eis hatte immer noch vier Raketen unter den Tragflächen hängen. Die Luft/Raumjäger konnten aus Angst vor Brudermord nicht aus großer Entfernung schießen, sondern mußten dicht vorbeifliegen, ohne dabei vor die naseweise kleine Voss zu geraten. Was unmöglich war. Sie feuerte ihre Wärmesucher ab, als sie bedrängt wurde, und zwang die Piloten, auf die sie gezielt hatte, jeden anderen Gedanken außer dem Abhängen der widerlich beharrlichen Lenkraketen zu vergessen.
    Eine Sholagar schwenkte hart nach rechts, um ihrer vorletzten Rakete auszuweichen. Ihr Pilot war geschickt genug, den Antrieb auszuschalten und so den Spürer seines riesigen, gleißenden Ziels zu berauben, wodurch die Rakete zu einem normalen Flugkörper wurde und weiterflog, bis sie harmlos irgendwo aufschlug. Leider war der Pilot mit dieser Eingebung so beschäftigt, daß er die Shilone nicht bemerkte, die aus zwei Uhr auf Eis herabstieß. Die beiden Jäger kollidierten in einem enormen gelben Feuerball.
    Die Explosion schleuderte die Voss herum wie ein Blatt im Wind. Eis ließ sich vom Überdruck mitreißen, denn sie vertraute auf ihr Geschick und die Fähigkeit des kleinen Flugzeugs, sich am Himmel zu halten. Es war fast unmöglich, eines der kleinen Flugzeuge mit Heckantrieb zum Abschmieren zu bringen – und sie kannte die Hülle des ihren wie die Umrisse ihres eigenen, zwanghaft fitgehaltenen Körpers.
    Sie befand sich fast von Angesicht zu Angesicht mit einer anderen Sholagar, die ihren Antrieb gestoppt hatte, wobei sie versuchte, die Voss lang genug im Zielbereich ihrer nach vorne feuernden Bewaffnung zu halten, um den Todesschuß setzen zu können. Eis wechselte wieder zu den Maschinengewehren und ließ Kugeln auf die Windschutzscheibe ihres Feindes regnen. Die beiden Maschinen näherten sich mit vernachlässigbarem Tempo, sie machten kaum Fahrt. Eis spürte, wie die Luft unter ihren Tragflächen wegsackte; in einer Sekunde würde die Schnauze ihrer Maschine wegkippen, und sie würde von selbst in einen Sturzflug gehen, bis sie schnell genug wurde, daß die Tragflächen wieder trugen. Der Sholagar-Pilot nutzte den Auftrieb seiner kreisförmigen Flügel maximal aus – er war hoch für einen Luft/Raumflug – und setzte auf seine Düsen, die ihn vor einem tödlichen Abrutschen bewahren sollten, wenn dieser Auftrieb wegfiel.
    Was dann allerdings wegfiel, war die Transpexkuppel. Die Sholagar kippte weg, ihr linker Tragflächenlaser schoß Eis die Spitze der Steuerbordtragfläche weg, flog unter ihr durch und krachte dann direkt zu Boden.
    Ich bin ein As! jubelte Eis innerlich. Signalgeber heulten und durchdrangen das Adrenalinsummen in ihren Ohren. Sie feuerte ihre letzte Rakete ab, nicht sicher, welches der wirbelnden feindlichen Flugzeuge das Ziel war.
    Sie sah nie, wie sie ihr Ziel verfehlte. Ihre Feinde schienen ihr Zielproblem alle gleichzeitig zu lösen.

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