BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
einer Zwickmühle. Ich hoffte daher auf meine unwürdige Weise, Sie könnten…«
»Sie wollen, daß ich Ihnen einen Gefallen tue?« Kusunoki legte seinen herrlichen Kopf in den Nacken und lachte. »Klar doch, Sensei, klar doch. Ich quetsche ein paar, bis sie platzen, dann geben die anderen schon Ruhe.«
Mr. Kimura verbeugte sich tief. »Ich danke dem General.« Es war ein ernstes Thema, das wußte selbst Kusunoki. Wenn sie Towne ins Reich des Drachen integrieren wollten, mußte Handel mit dem Kombinat stattfinden. Das Kombinat hatte ausreichend Bedarf an dem Kupfer, den Tropenhölzern und Pelzen, die der Planet zu exportieren hatte, aber der seimeiyoshi-rengo hatte die Welt buchstäblich unter ein Embargo gestellt, um Loyalität dem Koordinator, nicht der Gesellschaft des Schwarzen Drachen gegenüber zu zeigen. Wenn genug Ware auf Vorrat gelegt werden konnte, würden einige der gierigeren Kai nicht widerstehen können und einkaufen kommen und sich nicht um den seimayoshi-rengo scheren. Aber die opportunistischen kleineren Oyabuns und Mitläufer, die Toyama-sama hatte dabeihaben wollen, stahlen alles zuerst.
Weil schwer zu sagen war, wie lange die gute Laune des Tai-sho anhalten würde, beschloß Kimura, ein weiteres Problem anzusprechen.
»General, ich maße mir nicht an, Sie bei den militärischen Künsten zu beraten.«
»Das ist weise.« Jetzt verschwand der kumpelhafte Tonfall.
»Doch ein Diener, der bemerkt, daß das Haus brennt, nützt seinem Herrn nichts, wenn er es ihm nicht sagt, egal wie wenig der Herr es hören will. Der Kampf mit den Söldnerbanditen dauert an, und Ihre Streitkräfte gewinnen zwar immer, doch auf die Dauer breiten sie sich nur immer weiter über den gesamten hyborischen Kontinent aus. Und je länger die Rebellen uns standhalten können, ohne angemessen gemaßregelt zu werden, desto mehr wird das Volk ermutigt, selbst über Widerstand nachzudenken.«
Der Tai-sho sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. »Sie schlagen also vor, ich soll einen Weg finden, die fremden Söldner und ihre irregeleiteten Lakaien zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen und sie zu zermalmen?«
Kimura verbeugte sich. »Euer Exzellenz drücken es so viel besser aus, als meine bescheidenen Kräfte es mir erlauben.«
Kusunoki sprang auf. »Ich würde Ihren Vorschlag als impertinent betrachten, Lehrer«, sagte er, »hätte ich nicht gerade heute einen Plan anlaufen lassen, um ihn umzusetzen.« Und er warf den Kopf zurück und lachte über den erstaunten Blick des alten Mannes.
25
Lager Mariposa, Westliche Eiglophen
Provinz Gunderland, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
18. April 3058
Sie kamen aus der Messe, die Vater Montoya im Kasino der Cop
per Queen gelesen hatte, als Richard und Dolores Gallegos' jüngstes Kind, Natasha, an Diana Vasquez' Hand zog und nach oben deutete.
»Schau, Diana«, sagte sie. »Da ist eine zweite Sonne, die herunterkommt, um uns zu besuchen. Ist das die Mutter Gottes wie in Lourdes?«
Diana sah auf. Sie wußte sofort, daß das strahlende Licht, das hoch droben durch die Wolkendecke schien, keine Erscheinung der Gesegneten Jungfrau war. Es war die Antriebsflamme eines Landungsschiffs. Während sie hinsah, tauchte in den Wolken ein Dutzend kleinerer Feuer auf: BattleMechs, die auf umgeschnallten Düsen herabschwebten.
»Renn in den Bunker, Natasha«, sagte sie ruhig. »Der Rest von euch Kindern geht mit. Sputet euch!«
Droben riß der Himmel auf, als ein Geschwader Sholagars mit Überschallgeschwindigkeit vorbeischoß. Einen Augenblick später begannen Explosionswolken überall auf der gewaltigen, pfannenförmigen Tagebaufläche zu erblühen. Diana vermochte nicht zu sagen, warum sie die Grube bombardierten – es sei denn, sie wollten den Verteidigern zeigen, daß Widerstand zwecklos war.
Die anderen Kinder rannten gehorsam zum Eingang eines vierzig Meter entfernt gelegenen unterirdischen Bunkers. Natasha Gallegos klammerte sich an Dianas Bein. Über ihren Köpfen fielen immer noch weitere Mechs durch die Wolkendecke.
»Komm mit, Schatz.« Diana ergriff Natasha an der Kapuze ihrer Jacke und eilte zu einem zehn Meter entfernten Erztransporter. Der monströse Kipplaster vermochte einen Atlas aufzunehmen; er war so angelegt, daß er die 100-Tonnen-Brocken verkraften konnte, die die riesigen Schaufelbagger mit jedem Streich aus der Erde rissen. Er war zwar an sich nicht gepanzert, würde aber hervorragenden Schutz bieten. Diana beugte sich vor, um die zitternde Fünfjährige mit
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