Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
Vom Netzwerk:
großer, böser Wolf. Bäh, bäh, bäh.«
Nachdem er den kodierten Satz durchgegeben hatte, der bedeutete, daß die Operation in Gefahr war – nicht ohne seinen eigenen, typischen Zusatz –, begann er, nervös mit den behandschuhten Händen auf dem Geländer zu trommeln. »Komm schon«, murmelte er. »Heb diesen Eimer etwas schneller. Dieser Arsch kommt näher.«
Offenbar war er nicht der einzige, der so empfand. Die Hebebühne blieb stehen. Cowboy lehnte sich über das Geländer und mußte sehen, wie der Fahrer der Hebebühne sich in irgendwelchen Bürogebäuden vor dem herannahenden Quasimodo in Sicherheit brachte.
»Ich hasse es, wenn das passiert«, sagte Cowboy.
Rubinrote Blitze zuckten aus dem kleinen Sungloco-Pulslaser, der auf dem Kopf des Quasimodo angebracht war. Gleißende Lichtnadeln schossen an der Hebebühne vorbei, verdrängte Luft prasselte und erfüllte Cowboys Nasenlöcher mit dem Gestank von Ozon. Er kauerte sich in der Kabine zusammen. »Jesus!«
Die Front des heranstürmenden Mechs explodierte in einer Salve Langstreckenraketen. Durallex-Rüstungsbrocken flogen in alle Richtungen davon. Die Riesenmaschine torkelte, wurde langsamer. Von der rechten Seite ihres Torsos war die Panzerplatte fast völlig weggerissen und enthüllte ein Titanlegierungsskelett und MyomerPseudomuskeln. In der Luft summte das Geräusch einer leichten Ultra-Autokanone, die mit überhöhter Geschwindigkeit abgefeuert wurde. Ein funkelnder Schwarm Explosionen riß die kastenförmige Kali Yama-Autokanone weg, von der der Mech den Buckel hatte, der ihm seinen Namen eintrug.
Cowboy drehte sich um und sah, wie ein Dunkelfalke, auf dessen Frontpanzerung ein roter Milan – mit ausgestreckten Schwingen und Krallen, den Schnabel zu einem trotzigen Schrei geöffnet – gemalt war, auf seinen Sprungdüsen herabsegelte. Aus seinem rechten Unterarm flackerte ein mittelschwerer Laser.
»Das war aber auch allerhöchste Zeit, Gabby«, murmelte Cowboy. Gavilan Camacho machte eine Vollbremsung, die selbst die Wärmetauscher mit Doppelkapazität, die auf Hachiman nachträglich bei seinem Gefährt angebracht worden waren, schwer belasteten. Aber niemand hatte ihm je vorgeworfen, er könne keinen Battle-Mech steuern – auch wenn ihm noch immer vorgehalten wurde, daß er als MechPilot seiner verstorbenen Schwester Patsy nicht das Wasser reichen konnte.
Der Quasimodo erwiderte lahm das Feuer aus seinen an den Armen befestigten Lasern, aber seine freigelegten Innereien knisterten und rauchten wie Feuerwerkskörper. Als Cowboy nach hinten sah, flog der Deckel des CASE-Systems in seinem linken Torso vom Rücken des Mech, als der Munitionsvorrat für seine verlorene Autokanone hochging.
Cowboy schüttelte den Kopf. »Wie komme ich nur aus dieser Hühnerkacke hier raus?« fragte er niemanden im besonderen und begann, an der gewölbten rechten Brustplatte Gelbjackes hochzuklettern.
Cassies Einsatzteam machte Froschhüpfen in einem Korridor im dritten Stock, wo nach Aussage des verwundeten Draco-Soldaten die Überlebenden vom Lager Mariposa festgehalten wurden, als Cowboys Warnung, die durch den fusionsgetriebenen Transmitter in Gabby Camachos Dunk in ganz Port Howard und Umgebung übertragen wurde, in ihrem Headset erschallte.
Cassie, die ganz vorn an der linken Wand kauerte, schaute zurück. Ödland fing ihren Blick auf und zuckte die Schultern. Die Angreifer selbst hielten Funkstille, aber es mußte auch nicht geredet werden. Sie alle wußten, daß der Feind jetzt alarmiert war.
Während Cassie ihm Deckung gab, huschte Ödland an ihr vorbei und hetzte auf eine Stelle zu, wo sich der Gang zu einem Warteraum erweiterte.
Und in diesem Augenblick trat das Wolfsmädchen direkt vor ihn und beschoß ihn mit ihrer Maschinenpistole.
28
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
23. April 3058
Als Cowboy Payson Alarm gab, wurden viele verschiedene Maschinen angeworfen.
    Salven von Langstreckenraketen zischten über Geländeunebenheiten und explodierten zwischen den verschanzten Towne-Gardisten und den Infanteristen von der Ersten Freude des Drachen – den Truppen mit der schwächsten Moral. Fußsoldaten bildeten den Großteil der Randverteidigung, aber das Ziel der Raketen war nicht zufällig. Die Dracokommandanten verachteten die Towner und hatten sie ohne ausreichende Sorgfalt als das aufmarschieren lassen, was sie ›Gelbvögel‹ genannt hätten – ihr Name für möglicherweise feindliche Einheimische. Die

Weitere Kostenlose Bücher