BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Matratzenlagern auf und kletterten heraus, streckten sich und rieben kräftig ihre Gliedmaßen, um nach dieser kalten, engen, unbequemen Reise ihren Blutkreislauf wieder in Gang zu bringen. Dann zogen sie die Planen von der auf andere Plattformwagen geschnallten, unidentifizierbaren schweren Ausrüstung, entfernten die Styroporumhüllungen, die ein Dutzend abgedeckter BattleMechs hatten aussehen lassen wie irgendwelche schwere Ausrüstung, kletterten in die Maschinen und starteten sie.
Zwei weitere Züge, die sich aus Süden und Osten näherten, hielten außer Sichtweite der Verteidigungslinie und luden das Zweite und Dritte Bataillon des Siebzehnten Aufklärungsregiments ab.
Don Carlos hätte gern seine gesamte Streitmacht getarnt ins Herz von Port Howard gefahren. Aber das hätte bedeutet, das Glück überzustrapazieren. Das Luftschiff und die Kompanie Harley im Zug waren alles, was er einzuschleusen wagte. Die Heros konnten nur beten, daß sie stark genug waren, der feindlichen Streitmacht den Schneid abzukaufen, während ihre Kameraden außerhalb von Port Howard die nach außen orientierten Verteidiger davon abhielten, in die Stadt zurückzueilen, um sie zu zermalmen.
Und gewissermaßen war sowieso der ganze Battle-Mech-Angriff ein Ablenkungsmanöver.
Mit einem Krachen, das selbst durch das Ohropax und Cassies Handflächen hindurch schmerzlich laut war, ging die Ladung an der gewölbten Wandung des Sturmwehrs hoch.
»Ausgezeichnet«, sagte Ödland Powell.
Zwei Mitglieder des Sturmtrupps, die zu beiden Seiten der Ladung an die Wand gepreßt gewesen waren, wirbelten sofort herum und knieten vor der meterbreiten Bresche, durch die sie schallgedämpfte Shimatsus hindurchsteckten. Auf der anderen Seite lag die wenig benutzte Tiefgarage unter dem Verwaltungszentrum. Zwei Wachen in der braunen Uniform der Vereinigten Soldaten des DraconisKombinats standen mit aufgerissenen Mündern vierzig Meter entfernt vor den Aufzügen. Das Paar von der Eingreiftruppe tötete sie mit je einem Schuß.
»Für Diana«, hauchte einer von ihnen, dann kroch das Paar hindurch, um links und rechts des Lochs erneut niederzuknien.
Als nächste ging Cassie hindurch, sie bewegte sich schnell und ging bei den Aufzügen und dem Zugang zum Treppenhaus, das sich um sie herumwand, in Stellung. Während ein weiteres Agentenpaar die Rampe hinauftrabte, um sicherzustellen, daß das schwere Gitterund Drahttor den Eingang verschloß, schwärmten mehrere aus, um Fingerladungen unter den wenigen Fahrzeugen anzubringen, die im Keller parkten. Sie würden in zehn Minuten hochgehen – nicht alle gleichzeitig –, denn länger konnte niemand unentdeckt bleiben, wenn er ins Zentrum eindrang. Mit etwas Glück würden ein oder zwei der kleinen Bomben einen Benzintank hochjagen, aber das waren Marginalien.
Hahn hatte behauptet, daß die Ladung – die am Sturmwehr schrecklich laut gewesen war – im Zentrum nicht viel Lärm machen würde. Wer nicht wirklich in der Tiefgarage war, konnte höchstens ein Donnern gehört haben, das sich nicht merklich von den kleinen Erdbeben unterschied, die in Port Howard an der Tagesordnung waren. Der O-beinige kleine Mann verstand sein Handwerk, aber Cassie verließ sich nie auf ihr Glück. Sie würde wachsam bleiben.
Andere aus dem gemischten Scoutzug/Einsatztrupp der Planetenmiliz trabten heran, um den Sicherheitsdienst zu übernehmen. Cassie ging zu Hahn hinüber, der zu der verschlossenen Tür des Raums unterwegs war, durch den die Kommunikationsfemleitungen verliefen. Widerstandsmitglieder im Planungsstab der Stadt hatten komplette Blaupausen des gesamten Gebäudes geliefert.
Sie hatten auch den Schlüssel zum Eindringen geliefert. Die Besatzer waren nicht nachlässig gewesen, als sie das Sturmwehr nicht bewachten, ebensowenig wie bei der Entscheidung, in der Tiefgarage, die nicht frei zugänglich war und unter menschlicher Bewachung stand, keine Überwachungskameras zu installieren. Das Verwaltungszentrum war ein weiteres Kunstwerk des Programms, das John Davion nach dem Towne-Debakel initiiert hatte. Zu den besonderen Merkmalen, die seine Planer für den Komplex festgelegt hatten, gehörte, daß es keine Verbindung zwischen dem Kanalisationssystem der Stadt und dem Zentrum selbst geben durfte. Der nächste Zugang zur Kanalisation war ein Gully auf der Cross Plains Street direkt vor dem Haupteingang – und vor einem Paar BattleMech-Wachen.
Aber ein Computergnom der Volksmiliz hatte die Blaupausen des Kanalisationssystems
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