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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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fanden an den Regeln der Koordinatoren nichts auszusetzen, die fast alle daheim mit eiserner Hand regierten und sich im Ausland imperialistisch gebärdeten.«
Nun rutschte das Publikum unangenehm berührt auf seinen Stühlen herum. All diese Koordinatoren waren Kuritas gewesen, selbst die zu Unrecht auf dem Thron sitzenden – und rasch ausgerotteten – von Rohrs des späten fünfundzwanzigsten und frühen sechsundzwanzigsten Jahrhunderts. Leute, die den Namen Kurita trugen, waren nicht für ihre Liebe zu denen bekannt, die gehässig über jene sprachen, die diesen Namen ebenfalls trugen. Aber Onkel Chandy schlürfte nur Wein aus einem Goldkelch. Er war in mehr als nur einer Hinsicht ein unorthodoxer Kurita.
Der Mirza sprach weiter, als sei er sich gar nicht bewußt, daß er etwas gesagt hatte, das ihn den Kopf kosten könnte – und soweit Cassie das beurteilen konnte, ging nur sehr wenig vor sich, dessen sich Peter Abdulsattah nicht bewußt war. »3034 gestattete der damalige Koordinator Takashi Kurita dem Großteil des Militärdistrikts Rasalhaag die Selbständigkeit. Wie allgemein bekannt ist, führte das zum Roninkrieg, in dem Hardliner der VSDK unter Führung von Kriegsherr Wassili Tscherenkoff und des stets für Ärger sorgenden Marcus Kurita versuchten, die ausgeschiedene Freie Republik Rasalhaag wieder zu erobern. Als Gunjino Kanrei kam Theodore Kurita persönlich mit Kombinatsstreitkräften der Kungs-Armee zu Hilfe. Die Ronin – wie manche von Ihnen wissen, bedeutet das Wort ›Wellenmenschen‹ und bezeichnet herrenlose Krieger – wurden rasch vernichtet. Das Überleben der Freien Republik Rasalhaag war sichergestellt.«
»Zumindest bis die Clans vorbeikamen«, nölte Oberleutenient Aharon ›Barak‹ Ben-Yisroel, LO der Kompanie Dayan, mit seinem übertriebenen Cowboyakzent. Er war ein drahtiger junger MechKrieger mit einem Gesicht, dessen Farbe es mit jedem Indianer aufnehmen konnte, einer Hakennase und einem ungekämmten, lockigen schwarzen Haarschopf und wesentlich bäuerlicher als sein Vorgesetzter, Stellvertretender Bataillonskommandant ›Maccabee‹ Bar-Kochba, der Planetologe des Siebzehnten, ein ebenso gebildeter wie kampferfahrener Mann. Aber er gehörte zu der ethnischen Subgruppe, die sich selbst den wenig schmeichelhaften Spitznamen ›Judenbengel‹ gegeben hatte. Ihre Ahnen hatten es im einundzwanzigsten Jahrhundert nicht zugelassen, daß die römisch-katholische Kirche sie zusammen mit dem Großteil des Judentums aufnahm, und schließlich einen Weg in die drei damals an der Peripherie gelegenen Welten der Gesetzlosen-Intendanz New Granadas gefunden, wo sie sich niederließen und sich damit beschäftigten, die anderen Cowboys mit ihrem Auftreten als Cowboys zu übertreffen.
Unerschütterlich wie immer nickte der Mirza. Wie seinem Arbeitgeber machten ihm die rohen und direkten Bräuche dieser GaijinMietlinge nichts aus. Cassie hatte den Verdacht, der große, dürre Mann fände sie insgeheim genauso amüsant und unterhaltsam, wie sein Chef es so offen tat. Dieser höchst unkuritahafte Geschmack hatte wahrscheinlich Onkels Chandys Leben gerettet: Als die Angreifer von Blakes Wort den Feiertagsball des armen Percy im letzten Jahr angegriffen hatten, war Chandy daheim auf dem Komplex gewesen und hatte die für seinen Geschmack barbarischen Weihnachtsbräuche seiner Söldner sehr genossen.
»Weniger bekannt war die Tatsache, daß bestimmte Elemente des Kombinatsmilitärs trotz der überwältigenden Popularität des Kanrei innerhalb der Armee insgeheim das verabscheuten, was sie als Ausverkauf an Rasalhaag betrachteten. Und noch unbekannter war, daß die Gesellschaft des Schwarzen Drachen erzürnt aus ihrem langen Schlaf erwachte.
Seitdem ist der Einfluß der Kokuryu-kai sprunghaft gestiegen. Mittlerweile ist die Gesellschaft mit ihren Forderungen, das Kombinat solle sich – wie die Liga Freier Welten und die Konföderation Capella – die Auflösung des Vereinigten Commonwealth zunutze machen, praktisch schon an die Öffentlichkeit getreten.«
Das Bild des toten Schwarzen Drachen löste sich in Sterne auf. »Wie Sie alle wissen, gibt es das Vereinigte Commonwealth nicht mehr, seit Katrina Steiner-Davion die Herrschaft über die alten lyranischen Welten beanspruchte und ihren neuen Staat in Lyranische Allianz umbenannte. Prinz Victor konnte nicht viel tun, war er doch mit dem Versuch beschäftigt, die Welten der Mark Sarna vor den Beutezügen Mariks und Liaos zu schützen. Wie Ihnen ebenfalls

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