BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Lidern, die aufgrund lange aufgestauter Müdigkeit herabhingen; sein leitender Spionageoffizier, Leutenient-Kolonel Gordon Baird, groß, schlank und distinguiert in seiner makellos geschnittenen Freizeituniform im Stil der Liga Freier Welten; seine drei Bataillonskommandanten, darunter sein Sohn Gavilan, dunkel, schlank und hübsch mit extravagantem Schnurrbart und leichten Anzeichen von Selbstzweifel im Blick; die verschiedenen Kompaniekommandanten; verschiedene Würdenträger – in erster Linie Geistliche – und eine einfache Späherin, Oberleutenient Cassiopeia Suthorn.
Der Mirza selbst war ein hübscher Mann, zwei Meter groß, nur Haut und Knochen, mit großer Hakennase und einem schmalen Schädel, auf dem eine kleine, bestickte Kappe saß. Neben ihm lehnte der Mann, bei dem alle Anwesenden angestellt waren, Chandrasekhar Kurita, ein fetter, großer, glänzender Buddha in purpurnen Seidenroben, der sich in einem Kissenberg herumlümmelte. Er aß Obst und trank Wein von einem getriebenen Silbertisch, während er der Vorbesprechung lauschte.
»Was auch immer ihr Name ursprünglich bedeutete, die Kokuryukai ist seit langem für extremen Konservatismus und eine gewisse Vorliebe für militärischen Expansionismus bekannt, zuerst im Japanischen Reich und dann im Draconis-Kombinat«, fuhr der Mirza fort. »Sie war, solange es sie gibt, meist nominell verboten, doch waren die Regierungen oder zumindest gewisse Dienste traditionsgemäß ganz zufrieden damit, sich die Aktivposten des Schwarzen Drachen zunutze machen zu können, etwa den oft tödlichen Eifer seiner Mitglieder und Anhänger. Diese rekrutieren sich in der Regel aus drei im Grunde recht unterschiedlichen Gruppen: Industrielle, Militär und Yakuza.«
Leutenient-Kolonel Baird runzelte die Stirn und stieß seinen Stift in die Luft. »Ich dachte, das Kombinatsmilitär empfinde für Zivilisten nur Verachtung«, sagte er. »Besonders für Händler und Kriminelle.«
»Nicht denken, Gordo«, ertönte eine Stimme irgendwo hinter ihm. »Dafür bist du nicht geschaffen, ese.«
Cassie kicherte. Der Spionageoffizier drehte sich auf seinem Sitz um und funkelte die plötzlich versteinerten Reihen der Gesichter an. Neben ihm verdunkelte sich das kantig-hagere Gesicht des jungen Gavilan Camacho. Der Kommandant des Ersten Bataillons verbrachte seit neuestem viel Zeit mit Gordon Baird.
Als Baird sich wieder umdrehte, hatten die Wellen des unterdrückten Lachens einen bösartigen Unterton. Wieder einmal waren ethnische Spannungen zwischen Cowboys und Nortenos an die Oberfläche gekommen, hervorgerufen wie üblich von der Langeweile des Garnisonslebens. Nicht einmal Gordons offensichtliches Bündnis mit dem jüngeren Camacho, der bei den hartgesottenen Nortenos beliebt war, half ihm hier. Andererseits hielten die meisten Tleros, welcher Abstammung sie auch immer waren, den S-2 für einen Narren.
Der Mirza fuhr fort, als habe es keine Unterbrechung gegeben. »Ich glaube, man kann durchaus sagen, Kolonel, daß diese Gruppen gemeinsame Grundansichten festgestellt haben – darunter das allen dreien gemeinsame Vertrauen in ihre Fähigkeit, die beiden jeweils anderen zu manipulieren.«
»Nun, auf die Gefahr hin, daß auch über mich gelacht wird«, sagte Lady K, die sich auf dem Stuhl neben Cassie lässig ausstreckte, »haben sie für meinen Geschmack gerade zwei von Teddy Kuritas ergebensten Unterstützergruppen genannt.«
Diesmal lachte niemand. Die Kommandantin der Kompanie Bronco war bei den Caballeros sehr angesehen, im Gegensatz zu dem pompösen Baird mit der hohen Stimme. Außerdem war Kali mit der Laserpistole, die sich in einem an ihrem Oberschenkel festgebundeLaserpistole, die sich in einem an ihrem Oberschenkel festgebunde Tonnen-Atlas, der Dunklen Lady.
»Sie haben recht, Kapitän MacDougall. Aber erliegen Sie nicht dem Irrtum, der außerhalb des Draconis-Kombinats so oft vorherrscht: Keine Gesellschaft ist monolithisch, nicht einmal die des Kombinats. Es gibt Elemente in der Säule von Stahl, die glauben, die einzigen Tugenden, die einem Kurita anstünden, seien die des Schwerts. Und die Unterstützung des Koordinators durch die Yakuza ist bei ihren jüngeren Mitgliedern am stärksten. Viele der älteren Oyabun sind höchst konservativ und betrachten sich selbst als Wächter der Traditionen des Drachen.
Jahrhundertelang, seit dem des Zeitalter des Krieges bis zum Zusammenbruch des Sternenbundes und den Nachfolgerkriegen, schlummerte der Schwarze Drache. Seine Anhänger
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