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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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abgewendet hatte, hatte sich zwar nicht wiederholt, doch jeden Tag drängten sich Demonstranten vor den Toren des Komplexes der Turanischen Transportgesellschaft. Auch sah man gelegentlich auf der Straße vor dem Markbreit ein fremdenfeindliches Transparent, doch die waren meistens nicht lange zu sehen. Die Hotelleitung bestach das örtliche Revier hervorragend, so daß üblicherweise die Bullen auftauchten und den Demonstranten sagten, sie sollten sich verziehen. Die ständige Präsenz eines oder zweier leichter CaballeroMechs auf dem Dach halfen, diese Forderung zu unterstützen. Aber auf die Dauer dienten sie nur dazu, das Risiko zu erhöhen, und alle im Siebzehnten wußten das. Ein paar zögerliche Bande wurden mit den Leibfüsilieren des Marquis geknüpft, deren ständige Vorsicht eher aus unwillkürlichem Mißtrauen gegenüber Söldnern als aus Fremdenfeindlichkeit erwuchs. Aber die großen politischen Parteien sowie die Randgruppe BfdRT waren ausgesprochen gegen die Heros. Das einzige, worauf sich die Freibrief-, die Reform- und sogar die Unionspartei einigen konnten, war, in den Medien auf sie einzuprügeln.
    »Unsere Familien, okay«, sagte Gabby. »Niemand will, daß sie in der Schußlinie stehen, wenn es knallt.« Er hatte außer seinem Vater keine wirkliche Familie mehr, aber genau wie für Cassie, wie für jeden, war für ihn das Regiment la familia. Seine Sorge um die Kinder war kaum geringer als die von Pommes Frites.
    »Aber laßt uns das eigentliche Thema nicht aus den Augen verlieren«, warf Baird säuerlich ein. »Seine Kräfte nicht aufzuteilen ist schließlich ein weithin anerkanntes militärisches Prinzip.« Und er schenkte Lady K ein triumphales Lächeln.
    »Und laßt uns nicht vergessen, daß wir nicht nur bezahlt werden, um die Turanische Transportgesellschaft zu bewachen«, entgegnete Maccabee. »Onkel Chandy besitzt einige Bergbau- und Holzbetriebe, an denen die Schlangen interessiert sein könnten. Und Port Howie ist nicht der einzige Umschlagplatz der TTG.«
    Cassie klinkte sich aus. Das war alles Gerede – ernsthaftes Gerede, aber nichts, wo sie gebraucht wurde.
Sie mußte Pläne schmieden.
    Cassie war später an diesem Nachmittag, als Red Gallegos' schnelle Auffassungsgabe sie alle rettete, nicht im Hotel. Die EO stand im Foyer, wo sie eine ruhige, aber leidenschaftliche Diskussion mit der Rezeption ausgerechnet über das Weißzeug führte. Der Verbrauch des Regiments an Bett- und Handtüchern hatte den außerhalb gelegenen Waschdienst des Markbreit bis zur ernsthaften Überhitzung gefordert. Jeder Ausweg schien entweder durch den Vertrag mit dem Dienstleistungsunternehmen oder die komplizierten Gewerkschaftsregelungen Port Howards blockiert zu sein.
    Wie ihr Mann war Dolores darin versiert, die Kunst der sanften Überredung anzuwenden – keiner von beiden hatte je eines ihrer fünf Kinder geschlagen, und doch herrschte strenge Zucht. Sie vertraute darauf, daß sich schon irgendeine Lösung finden würde. Ihrer Erfahrung nach kam es immer so, wenn man einfach weiterredete und seine Stimme im Griff behielt. Aber bevor sie den Tagesmanager über die Verweigerungsphase hinausführen konnte, sah sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf der Straße. Ein bemalter Kleinbus hatte am Eingang abgebremst, als wolle er anhalten.
    »Entschuldigen Sie bitte einen Augenblick«, sagte sie zum Geschäftsführer und ging dann durch die Schwingtür hinaus. Der Tag war kalt, und die Wolken waren zurückgekommen, aber es hatte nicht wieder geschneit, seit die Schneepflüge und Streuwagen durchgefahren waren, also war die Straße frei. Der Bus hatte etwa zwanzig Meter vom Hoteleingang entfernt angehalten. Die Fahrertür ging auf. Ein Mann in Jacke und unauffälliger Hose stieg aus, konsultierte einen Notizcomputer in seiner Hand und ging die Straße hinunter. Sehr zügig. Dolores wandte sich an den Manager, der ihr erstaunt über ihren abrupten Aufbruch nach draußen gefolgt war. »Schaffen Sie alle durch die Hintertür raus«, sagte sie sachlich.
»Was?«
    Sie hatte schon ihren Taschenkommunikator herausgeholt und preßte ihn an den Mund. »Alarmstufe Rot«, sagte sie. »Lieferwagen parkt zwanzig Meter nördlich des Eingangs. Alle Caballeros: Evakuierungsprozeß einleiten. Alarmstufe Rot. Gebt weiter.«
    »Senora Gallegos, was um Townes willen…«, sprudelte der Manager hervor.
Dolores Gallegos wies auf das geparkte Fahrzeug, »Das ist eine Bombe. Verschwinden Sie, wenn Sie nicht sterben wollen. Es

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