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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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wirklich etwas für uns tun wollen, Kolonel, dann stärken Sie uns den Rücken, wenn wir ein Mißtrauensvotum gegen die Planetenregierung anstrengen. Oh, nicht wie Sie denken. Ich spreche hier nicht über etwas Offenes oder Ehrloses. Es ist nur so…«
Blaylock wies mit der Hand auf die Ebene hinaus, wo die Gardestreitkräfte hoffnungslos hinter den Heros und den Füsilieren zurückgefallen waren. »Sie sehen ja, wie die derzeitige Regierung die Dinge hat verkommen lassen. Die Freibriefpartei ist nicht einmal eine Partei im eigentlichen Sinne, sie ist nur eine Fassade, die vor einem Haufen abgehalfterter Politiker errichtet wurde, die zufällig gerade im Amt waren, als unser geliebter Marquis seinen ausgedehnten Urlaub antrat. Schon der Name ist ein Witz. Für sie ist der sogenannte Towne-Freibrief ein Museumsstück, eine Kuriosität ohne Relevanz für die Welt, in der wie heute leben, genau wie für uns. Sie haben ihn sich nur ausgesucht, weil sie hoffen, daß er die großen Ungewaschenen, die selbsternannten Patrioten da draußen mit dem sonnenverbrannten Nacken und den Schiebermützen anspricht. Aber sie täuschen damit niemanden.«
Der Kolonel hatte endlich seine Stimme wiedergefunden. »Worum genau bitten Sie uns also?«
Blaylock zuckte wieder die Achseln. »Um Unterstützung. Die Hauptsache wäre vielleicht, Ihren Einfluß bei den Managern dieser Besitztümer geltend zu machen, die Ihr Chef erworben hat. Dieser Kurita hat sich ein ziemlich großes Stück vom Kuchen gekauft, auch wenn ihm das vielleicht selbst gar nicht klar ist. Zunächst räumen wir das Gestrüpp der Freibriefpartei aus dem Weg, schaffen Ihre Leute rein, dazu ein paar Leute, mit denen wir Abkommen treffen müssen, wenn wir uns ihre Unterstützung sichern wollen. Sie können es uns sehr erleichtern, das durchzuziehen. Dann entwaffnen wir diese Verrückten von der Volksmiliz und spucken ihnen ein für alle Mal in die Suppe. Und danach…«
Howard Blaylock grinste Don Carlos breit an. »Danach können wir die Leute vielleicht dazu bringen, Ihrer Roninbedrohung ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Es gibt nichts besseres als einen anständigen globalen Notstand, damit alle an einem Strang ziehen und alle die Neinsager und Kritikaster endlich das Maul halten.
Was sagen Sie dazu, Kolonel?«
    In dieser Nacht waren in der Sporthalle des Randolph-CarterGymnasiums in der Skelos Street in der Innenstadt Port Howards eine ganze Menge Leute versammelt. Talbot konnte die Spannung in der Luft spüren. Bald würden die Leute schlagartig aktiv werden. Die Leute waren aktionsbereit.
    »He, Talbot!« Es war Mac Hainey, ein Fernfahrer von Nemedien Cartage. Talbot unterdrückte ein Ächzen. Hainey war ein Besserwisser, der kaum je etwas Nettes zu sagen hatte, aber trotzdem viel redete. Seit Talbots Mißgeschick waren sie einander nicht mehr über den Weg gelaufen.
    »Was 'n da los?« wollte Hainey wissen, dessen Stimme durch das verhallte Stimmengewirr im Zuschauerraum wie ein Nebelhorn klang. »Hast du dich beim Rasieren geschnitten?«
    »Wirklich sehr witzig, Hainey«, sagte Talbot mit zusammengebissenen Zähnen. Er hatte eine Allergie gegen Plastikfleisch, konnte es nicht ertragen. Der Schnitt, den diese falsche kleine Inselhure ihm im Imbiß verpaßt hatte, war mit altmodischen Stichen zusammengeflickt worden. Sahen aus, als seien sie mit Gitarrensaiten genäht.
    Unter brüllendem Gelächter zog Hainey ab. Lach ruhig, Kumpel, dachte Talbot. Wenn die Revolution kommt, wirst du schon sehen, warum es heißt, Rache sei Blutwurst.
    Jemand packte ihn schmerzlich hart am Bizeps. Er drehte sich um, bereit loszulegen, und sah plötzlich seinem Partner Lumlee ins Gesicht. Das heiterte ihn immer auf. Lumlee sah noch schlimmer aus als er. Es war wahr, daß er nicht mehr einem Waschbär ähnelte, aus dessen dunkelhäutigem Gesicht zwei ziemlich blaugeschlagene Augen spähten, aber er würde noch eine ganze Weile die Schiene tragen, die mit Klebeband an seiner Nase befestigt war.
    »Was?« fragte Talbot und täuschte ein kampflustiges Grinsen vor. »Sie.«
»Wer?«
    »Sie. Das kleine Drecksstück, das uns das angetan hat.« Lumlee wies mit dem Kopf auf einen Hinterausgang. »Mist, sie hat eine Kamera auf uns gerichtet!«
    Talbot brauchte einen Moment, um sie zu erspähen, denn sie war halb hinter den sich langsam füllenden unüberdachten Tribünen verborgen. Aber sie war unverwechselbar, selbst mit dem kleinen Handflächenrekorder vor dem Gesicht. Die dumme Schlampe trug

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