BattleTech 32: Operation Excalibur
es nicht hinausgezögert hatten. Jetzt hing alles vom richtigen Timing ab, und wenn Grayson auf Hesperus II festgesessen hätte…
erhalten. Eine Presseerklärung loszuschlagen. Bis zu diesem
Das Pressekontingent bestand aus fünfzehn Reportern. Sie trugen ihre Aufzeichnungsgeräte entweder in der Hand oder am Arm, oder aber sie besaßen moderne Datenhelme, die alles festhielten, was der Träger sah und hörte. Sie hatten bereits die üblichen Sehenswürdigkeiten einer Fabrikbesichtigung vorgeführt bekommen – die Materialherstellung, wo in riesigen, dampfenden Kesseln Ferrofibritgewebe gekocht wurde; die ultrasterilen Clean Rooms der Schaltkreisherstellung; die Gießerei mit ihren gigantischen Kübeln voll flüssigen Metalls und die Hauptfertigungsstraße, auf der unter den Händen und Greifern von unzähligen Arbeitern und Werkrobotern die Mechs allmählich Gestalt annahmen. Aber Lori spürte, daß ihr Führer auf ihrem Weg durch die schier endlose Fabrikanlage auf einen besonderen Höhepunkt hinarbeitete.
Am Ende der Fabrikhalle formten Wartungsgerüste und Stützstreben einen dichten Wald aus sich kreuzenden Stahlträgern. In diesem Netz gefangen waren vier hochaufragende, imposante Maschinen, brandneue BattleMechs, die auf ihren letzten Testlauf warteten. Lori erkannte einen Tomahawk, einen Nachtschatten und einen gewaltigen Atlas mit seinem grinsenden Rundschädel. Den vierten Kampfkoloß jedoch kannte sie nicht, obwohl sie über Neuentwicklungen auf dem Mechsektor bestens informiert war.
Lori war sich sicher, ihn noch nie gesehen zu haben, nicht einmal als Konzept. Er erinnerte mit den riesigen PPKs als Armen entfernt an die alte Kriegshammer-Serie, aber seine Beine waren nach hinten geknickt wie bei einem Marodeur oder Pirscher, und der Rumpf hing tiefer, war weniger anthropoid und wirkte irgendwie bedrohlicher als der eines aufrechten, humanoiden Mechs. Der Rumpf war noch nicht grundiert oder bemalt und glänzte noch im Silberschein einer frisch vom Band gerollten Maschine.
»Okay, Defiance Zero-Zero-Eins!« rief Gareth grinsend. »Komm raus und mach einen Diener!«
Die Gerüste schoben sich zur Seite und gaben die riesige Maschine frei. Lori brauchte einen Moment, um die von schweren Panzerplatten geschützte Pilotenkanzel zu finden. Servomotoren brummten auf, und die Maschine knickte leicht auf den Vogelbeinen ein, bevor sie einen zögernden Schritt nach vorn machte. Der Klang ihres gepanzerten Fußes auf dem Stahlboden des Fabrikhangars dröhnte durch die ganze Halle. Der Mech tat einen zweiten Schritt und neigte sich dann nach links. Die Hydraulik kompensierte die Gewichtsverlagerung. Dampf pfiff aus einem Überdruckventil, als sich die Kolben zischend bewegten. Eine Vakuumpumpe schloß mit einem dumpfen Wummern ein internes Ventil. Nach einem dritten Schritt blieb der stählerne Koloß unmittelbar vor der Besuchergruppe stehen.
»Die Typenbezeichnung lautet DFN-3C«, erklärte Gareth im Tonfall eines Dozenten. »Wir nennen ihn vorerst Defiance – nach dem Hersteller. Inspiriert ist er wohl am ehesten vom alten Kriegshammer der KHM-Serie, aber in seiner Bewaffnung hat er meiner Ansicht nach mehr mit KaliYamas HRK-LS-Serie Herkules gemein. Extremreichweiten-Arm-PPKs auf beiden Seiten. Eine LB-X Autokanone im rechten Rumpfteil. Zwei mittelschwere Impulslaser, zwei KSR-6er-Module, zwei leichte Laser und ein Maschinengewehr für den Einsatz gegen Infanterie. Panzerung. Fünfundsiebzig Tonnen Masse bei einer Höchstgeschwindigkeit von über sechsundachtzig Stundenkilometern. Dieses Baby war natürlich bereits in der Planung als die Clans angriffen. Aber nachdem wir Proben der Clantechnologie hatten, mit denen wir arbeiten konnten, haben modernisieren war. Wir sind sicher, kampfstarke und kostbare Waffe in zukünftigen Konflikten mit den Clans beweisen wird, und auch mit anderen Gegnern, was das angeht.«
»Wie bald können Sie in Serie gehen?« rief eine Reporterin. »Die Produktion ist bereits angelaufen«, antwortete Gareth. »Ab Januar sollten wir vier bis fünf Exemplare monatlich herstellen können.«
Bei dieser Ankündigung zog Lori die Augenbrauen hoch. Es war natürlich möglich, Mechkonstruktion Hinsicht sehr auf Geheimhaltung bedachte Draconis-Kombinat oder
Sun-Tzu Liaos Konföderation Capella –, aber es erschien ihr undenkbar, daß das Haus Steiner hier auf Hesperus II einen neuen schweren Mech hätte entwickeln können, ohne daß sie oder Grayson jemals auch nur den leisesten Hinweis
Weitere Kostenlose Bücher