BattleTech 32: Operation Excalibur
Nach dem Abgang Graysons und Alex' mußten in der 1. Kompanie einige Änderungen notwendig geworden sein.
Weitere Mechs marschierten aus dem Schiff. Oberleutnant Dennikens Cataphract. Erica Carvers Derwisch. Ein ungewöhnlicher, bedrohlich aussehender LTB-4D Lichtbringer, eine brandneue, 75 Tonnen schwere Mechkonstruktion, die erst jetzt, in den Nachwehen der Clan-Invasion, auf den Schlachtfeldern der Freien Inneren Sphäre auftauchte. Grayson war sich nicht sicher, wer sie steuerte. Dort war Oberleutnant Bergstroms Valkyrie aus der ScoutLanze der 1. Kompanie.
Seltsam, wie beruhigend es war, seine Kameraden in voller Gefechtsbereitschaft wiederzusehen, dachte Grayson. Er war wohl doch sehr lange allein gewesen…
»Na, dann wollen wir uns mal auf den Weg machen und sie begrüßen«, meinte er zu Dupre. »Es sei denn, Sie möchten mir eine Chance geben, allein mit ihnen zu reden.«
»Ganz sicher nicht, Oberst«, erwiderte Dupre. »Gareth und seine Genossen mögen Ihnen vertrauen, aber Sie haben auch noch nicht mit Ihnen zusammengearbeitet. Ich schon, und ich würde Ihnen nicht einmal erlauben, den Legionären unbeaufsichtigt zuzuwinken.« Dudelsack erkennen. Ein Centurion…
DeVries. Ein Verteidiger. Nach der
»Schön zu wissen, daß sich jemand so um einen sorgt«, stellte Grayson fest.
Sie stiegen in einen vor der Halle wartenden Wagen, der sie über das Feld zum Landungsschiff trug. Der Highlander und der Zeus drehten bei der Ankunft des niedrigen, stromlinienförmigen Fahrzeugs um. Grayson stieg aus, noch bevor der Wagen völlig zum Stehen gekommen war. »Davis!« rief er durch seine zu einem Trichter geformten Hände, um sich verständlich zu machen. »Lori!«
Der Zeus senkte langsam den rechten Arm mit der LSR-Lafette und richtete ihn genau auf Graysons Kopf. Einen Moment lang starrte er direkt in die rußgeschwärzten Mündungen der Abschußrohre. »Wir werden uns noch zu unterhalten haben«, dröhnte Loris Stimme aus den Außenlautsprechern. »Du bist losgezogen, um uns Arbeit zu suchen, ohne mir vorher ein Wort zu sagen!«
Grayson hob die Arme. »Ich, äh, bin froh, daß du ein verzeihendes Wesen hast, Lori.«
»Ich bin mir da noch nicht so sicher«, schoß sie zurück. Der Zeus hob den Arm mit kreischenden Servomotoren ein paar Millimeter. »Und was ist mit dem?«
»Er gehört zur Abmachung, Lori. Gareths Versicherung.«
Nach einer kurzen Pause klappte die obere Hälfte des an ein Gewächshaus erinnernden Kanzeldachs des Zeus nach hinten weg. Loris Kopf und Schultern erschienen. Sie behielt den Neurohelm als Schutz vor dem Sonnenlicht auf. »Wenn du willst, röste ich ihn hier und jetzt«, rief sie herunter. »Wäre das nicht eine poetische Gerechtigkeit?« Sie klopfte auf den Cockpitrahmen. Dupre hatte einen Zeus gesteuert, als er Grayson bei seinem Verrat vor Falkirk verwundet hatte.
Grayson schien zu überlegen. Dupre schluckte schwer, und seine Miene verdüsterte sich vor Zorn und möglicherweise auch ein wenig Angst.
»Ach, ich denke, wir warten noch damit, Lori«, rief er zu ihr hoch. »Wir brauchen ihn. Noch.«
»Scherzen Sie ruhig, Oberst«, grollte Dupre. »Aber denken Sie daran, wenn Gareth auf die Idee kommt, daß Sie ihm nicht mehr nützen…« Er zog sich in einer uralten Geste den Zeigefinger quer über die Kehle.
Lori schwang die Beine über den Cockpitrand und stieg die an der Rumpfseite befestigten Sprossen herab. Grayson wollte sie vor der erhöhten Schwerkraft warnen, aber offensichtlich war sie darüber ebenso im Bilde wie er und hatte sich darauf vorbereitet.
Er erreichte sie, als sie sich den letzten Meter fallen ließ und auf dem Boden abfederte. »Brich dir nichts«, ermahnte er.
»Ich breche nur Herzen«, antwortete sie. »Weil ich schon vergeben bin…«
Sie umarmten sich. Er küßte sie, genoß den Geschmack ihrer Lippen, den Duft ihres Haars. »Es hat zu lange gedauert«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Wenn du so einen Stunt nochmal versuchst«, erwiderte sie zuckersüß, »wirst du erleben, was lange ist.«
Er zuckte die Achseln und ließ sie los. »Ich hatte keine große Wahl.« Seine Augen zuckten warnend hinüber zu Dupre. Man belauscht uns.
Sie nickte. »Nun ja. Ich schätze mal, ich kann dir vergeben. Noch einmal.«
Einen Kilometer entfernt sank ein zweites Landungsschiff auf das Raumhafenfeld. Es war die Endeavour, einer der Lander des 3. Bataillons. »Wie viele Lander?« fragte er.
»Sechs Unions für die beiden Bataillone. Phobos, Deimos und Europa für Bat1, Endeavour,
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