BattleTech 32: Operation Excalibur
Laufbahn als MechKriegerin hatte vor über dreißig Jahren auf Sigurd begonnen, ihrer Heimatwelt, einem eisigen Planeten weit MechKrieger dienen konnte, dessen war. Und wenn sich Lori entschied, draußen in der Peripherie, der inzwischen tief im von den Clans besetzten Gebiet lag. Dann hatte sie auf wenigstens einem Dutzend Welten gekämpft, vor allem in den Anfangsjahren der Legion, bevor Grayson die Einheit von einer einzelnen Söldnerkompanie zu dem verstärkten Regiment von heute aufgebaut hatte. Als sie mit Alex schwanger geworden war, hatte sie die Rolle der MechKriegerin aufgegeben, auch wenn sie damals glaubte, es handle sich nur um eine kurze Unterbrechung ihres aktiven Dienstes.
Irgendwie hatte die Mutterschaft dann ihre Kriegerkarriere doch aufs Abstellgleis manövriert, auch wenn sie weiter als stellvertretende Kommandeurin der Legion fungierte, die internen Angelegenheiten der Einheit handhabte und den Grauen Tod in Graysons Abwesenheit aus dem Hauptquartier befehligte.
Der Gedanke an Graysons Abwesenheit versetzte ihr einen Stich und ließ sie beim Erreichen des Wartungsgerüsts fast stolpern. Es gab keine Nachricht vom 3. Bataillon, das inzwischen im Gladius-System auf das Aufladen des Sprungtriebwerks vor dem letzten Hyperraumsprung zurück nach Glengarry warten mußte. Und es würde auch keine Nachricht geben, nicht, bevor sie Grayson nach Hause gebracht, aus der Medokapsel befreit und mit der Behandlung der bei Falkirk erlittenen Verletzungen begonnen hatten. Als Militär waren Lori Tod und Versehrtheit vertraut, aber noch nie vorher hatte sie sich so gnadenlos unmittelbar mit diesen Aspekten des Krieges konfrontiert gesehen.
Es war nicht zuletzt das Wissen, daß sie die Heimatbasis der Legion für Graysons Rückkehr sichern mußte, das sie in den letzten Wochen in Gang gehalten und ihr die Kraft gegeben hatte, Gareths Invasion Widerstand zu leisten. Sie hatte sich schon früh entscheiden müssen, ob sie Dunkeld ganz aufgeben und Wildnis Glengarrys heraus führen verschanzen und bis zur Rückkehr des 3. Bataillons aushalten wollte. Sie hatte sich vor allem deshalb für die Festung entschieden, weil sie wußte, daß Grayson bei seiner Rückkehr deren medizinische Einrichtungen brauchen würde – die bei weitem modernsten des ganzen Planeten.
einen Guerillakrieg aus der oder sich in der Residenz
Sie steckte einen Fuß in den Steigbügel und ließ sich das Gerüst hochtragen. Die Chefin war knapp über zehn Meter hoch, wenn man das schlanke, schwarze Rohr der hinter der linken Schulter montierten und im Ruhezustand senkrecht nach oben zur schattenverhangenen Höhlendecke weisenden Autokanone nicht mitzählte. Der Mech war in den Farben der Legion bemalt, einem fleckigen, grauweißen Tarnschema, und auf der linken Brustpartie und beiden Schulterstücken prangte das weißgraue Totenschädelemblem der Einheit. Sie ließ den Handgriff los und trat auf die Cockpitbrücke. Die Pilotenkanzel war offen. Die gepolsterte Liege füllte das enge Cockpit hinter der Instrumentenkonsole und den Streben des Sichtprojektors fast völlig aus.
Max trat auf die Brücke, als sie sich gerade in die Kanzel schob. »Der rechte Arm der Chefin ist noch etwas lahm«, warnte er sie und ging in die Hocke, so daß sein Kopf sich ungefähr in gleicher Höhe mit dem ihren befand. »Es gibt eine kurze Verzögerung, wenn Sie ein Ziel erfassen. Achten Sie drauf, sonst feuern Sie zu früh.«
Lori schnallte sich an und zog die Gurte fest. Sie nickte. »Verstanden.«
»Hier kommen die Granaten.«
Die Autokanone feuerte mit jedem Schuß fünf Granaten aus den runden Magazinen des Dunkelfalken. Es handelte sich um eine Armstrong JII, eine gute, zuverlässige Waffe, die nur eine geringe Neigung zu Ladehemmungen hatte, wenn Lauf oder Munitionszuführung überhitzt wurden. Ein AsTech-Team unter dem lautstarken Befehl eines OD3 war damit beschäftigt, die Vorratskammern der Autokanone mit einer Ladung frischer Magazine zu bestücken.
Lori konzentrierte sich auf ihre Checkliste auf den vorgedruckten Merkbögen an einem Klemmbrett, das seitlich von der Pilotenliege hing, und stellte zufrieden fest, daß sie sich nach den ersten Schritten wieder an alle Punkte erinnerte. Diese Litanei war fest in den Geist jedes MechKriegers eingebrannt und ebenso ein Teil von ihr wie Muskeln, Blut und Knochen.
Reaktor… einschalten. Optimaltemperatur. Grünes Licht. Sprungdüsen… Auslaßöffnungen frei.
Plasmadüsen, grün, gesichert, Notschalter
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