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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
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Sir.«
»Präzentor!« rief Lori. »Warten Sie!«
Aber einer der lyranischen Posten stand bereits hinter ihr. »Hier entlang, Frau Oberstleutnant«, meinte er leise. Seine Stimme klang sanft, sogar mitfühlend. »Sie können nichts mehr tun.«
Und mit einer kalten, übelkeitserregenden Gewißheit erkannte sie, daß er recht hatte.
14
    Gerichtsräume, Residenz des Archonten
Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz 3. Oktober 3057, 11:65 Uhr Ortszeit
Sie wurden in einen spartanisch möblierten Vorraum geführt, in
    dem es so kalt war, daß sie ihren Atem sehen konnten. Der Raum hatte ein Fenster – aus Transplas oder echtem Glas –, dessen nicht durch Eisblumen bedeckte Partien den Blick über die Berge und schneebedeckten Wälder der sich nach Osten erstreckenden Wildnis freigaben.
»Grayson?« fragte Lori und studierte ihn sorgfältig. »Was denkst du?«
    Für einen kurzen Augenblick sah sie… etwas aufblitzen. Erregung, möglicherweise Eifer. Etwas, das sie seit langem nicht mehr an ihm bemerkt hatte.
    Aber dann war es wieder fort, verschwunden hinter der dumpfen, ausdruckslosen Gleichgültigkeit, die sie so hassen gelernt hatte. »Alles wird gut«, sagte er. »Glaub es mir.«
    »Verdammt, warum hast du dich nicht verteidigt?«
»Weil es nichts genutzt hätte.«
    »Das kannst du nicht wissen! Du hättest versuchen können, eine höhere Instanz anzurufen! Eine Berufung! Du hättest ein formelles Kriegsgericht verlangen können! Oder eine Geschworenenverhandlung vor anderen Adligen in deiner Funktion als Baron von Glengarry!«
»Glaub mir, Liebes. Nichts davon hätte irgend etwas geändert. Ich weiß, was ich tue.«
     
»Da bin ich mir nicht so sicher!«
    Zehn Minuten vergingen. Dann fünfzehn. Die Spannung war unerträglich, aber Lori fürchtete sich fast ebensosehr davor, die Entscheidung des Ausschusses zu hören, wie sie sich ein Ende des Wartens herbeisehnte. Und so war es immer noch zu früh, als die Tür sich öffnete und Adjutant in seiner Steiner-Uniform hereintrat.
    »Oberst Carlyle?« Dann nickte er Lori zu. »Und Oberstleutnant Kalmar-Carlyle. Wenn Sie mir bitte beide folgen würden? Man ist soweit.«
»Zeit fürs Finale«, meinte Grayson.
     
»Wenn sie uns für schuldig befinden«, erwiderte Lori, »werden Sie eine Menge Ärger mit…«
    »Wenn sie mich für schuldig befinden. Du bist davon nicht betroffen.«
»Den Teufel bin ich nicht. Ich werde mich betroffen machen…«
»Still«, sagte Grayson.
Seite an Seite gingen sie zum Gerichtssaal. Der Adjutant drückte mit der flachen Hand die Tür auf und trat beiseite, um sie vorbei zu lassen.
Loris Blicke flogen sofort zu dem Schreibtisch, hinter dem die fünf Mitglieder des Ausschusses saßen. Unmittelbar vor dem in seine zeremonielle Robe gehüllten ComStar-Präzentor lag ein schmaler, scharfgeschliffener Degen mit goldenen Beschlägen, der Griff von schwarzem Haifischleder umhüllt, ohne Zweifel ein Stück aus einer Militariasammlung. Der Anblick war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie keuchte. Nein! …
Einst vor über tausend Jahren waren Degen wie dieser das Erkennungszeichen eines Offiziers gewesen, der ihn zu seltenen Gelegenheiten sogar im Kampf benutzt haben mochte. Sie hatte einmal von einer Tradition in einer der Marinestreitkräfte irgendeines der zahllosen verfeindeten terranischen Nationalstaaten gelesen. Wenn ein Offizier jener Seestreitkräfte eines Vergehens angeklagt war – etwa, daß er sein Schiff auf Grund gesetzt oder sich im Angesicht des Feindes als Feigling gezeigt hatte –, wurde er vor ein Kriegsgericht aus Offizierskameraden gestellt. Als Gefangener mußte er für die Dauer des Verfahrens seinen Degen, das Abzeichen seiner Autorität und Befehlsgewalt, abliefern.
Laut dieser Tradition wurde der Degen, nachdem das Tribunal sein Urteil gefällt hatte, auf den Tisch vor das Gericht gelegt, wenn der Angeklagte zur Urteilsverkündung hereingerufen wurde. War er freigesprochen worden, lag der Degen mit dem Griff zu ihm, so daß er es nach dem Richtspruch nehmen und in die Scheide an seinem Gürtel stecken konnte. Hatte ihn das Gericht jedoch schuldig gesprochen, wies die Klinge auf ihn.
Es war eine Tradition, die manche Armeen ein Jahrtausend später aufgegriffen und wiederbelebt hatten. Als Lori zu der schmutzigen Wand hinter dem Ausschuß hochsah, erkannte sie, daß das Schwert von dort gekommen war – sie konnte seinen Umriß deutlich auf dem staubigen Hintergrund sehen. Es war der

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