Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
Vom Netzwerk:
er mich vermißt.«
»Sie kommen wieder?«
»Versprochen.«
Gareth verriegelte die Tür hinter sich, dann trat er an den Schreibtisch. Er drückte einen Knopf der Gegensprechanlage.
»Sir?« Eine Frauenstimme meldete sich.
»Ja, Marta. Lassen Sie die Öffentlichkeitsarbeit eine Rede aufsetzen. Nichts besonderes. Nur den üblichen Harte-Arbeit-für-denWohlstand-Dreck. Jensen soll es durchsehen und dann an den Herzog weiterleiten.«
»Ja, Sir.«
»Und ich will nicht mehr gestört werden.«
»Ja, Sir.«
Der Feldmarschall schaltete ab und trat nachdenklich zurück an den Wandschirm. Er mußte einen Weg finden, dem Jungen mehr Auslauf zu ermöglichen, wenn er nicht riskieren wollte, seine Zuneigung zu verlieren. Die Frage war nur… wie ihm das gelang, ohne daß seine Familie ihn wieder in ihre Klauen bekam… oder es gar schaffte, ihn umzubringen?
Daniel Brewer stammte in achter Generation von Gerald Brewer ab, einem ehemaligen MechKrieger und Direktor einer Mechfabrik auf Coventry, der kurz nach dem Zerfall des Sternenbunds von niemand geringerem als Archon Jennifer Steiner zum Baron ernannt worden war und Hesperus II als Lehen erhalten hatte. Seither leiteten die Brewers Defiance Industries und führten den Konzern wie ihr eigenes kleines Feudalreich, vom Hauptwerk hier bei Marias Elegie bis zu den Fusionsreaktorfabriken auf dem Tatjana-Archipel.
Gerade diese Konzentration der Macht in der Hand der Brewers hatte Gareth die Chance geliefert, die tatsächliche Kontrolle über den Planeten an sich zu reißen. Wäre Defiance Industries wie ein normales Unternehmen geführt und die Führungspositionen je nach Kompetenz besetzt worden, statt als Erbhöfe von einer Generation an die nächste weitergegeben zu werden, so wäre jeder derartige Versuch zum Scheitern verurteilt gewesen.
Aber nach drei Jahrhunderten war es undenkbar geworden, daß irgend jemand an der Spitze des Konzerns stand, der kein Brewer war. Als der Vater des Jungen, Herzog Kenneth Brewer, und seine Mutter, Lady Clarissa, bei einem unglückseligen Hubschrauberabsturz über den Tatjanainseln ums Leben gekommen waren, hatte man Daniel zum Firmenchef und Herzog von Hesperus II ernannt – obwohl er damals erst sechzehn Standardjahre alt gewesen war.
Außer ein paar engen Vertrauten wußte niemand, daß Gareth hinter dem Unfall steckte – ebenso wie hinter der Kette von Todesfällen, die schließlich unausweichlich zur Wahl von Veronica Kelly an die Spitze der hesperidischen Regierung und zur Ernennung Randolph Changs zum Geschäftsführer des Defiance-Aufsichtsrats geführt hatte.
Auf diesen Augenblick hatte Gareth lange hingearbeitet, zehn Jahre lang, seit seiner Versetzung nach Hesperus II als militärischer Verbindungsoffizier. Daniels Bekanntschaft hatte er gemacht, als der Knabe zwölf Jahre alt war. Mit Herzog Kenneths Erlaubnis hatte er den Jungen in seinem Kriegshammer mitgenommen und diese ebenso wie spätere Gelegenheiten dazu benutzt, den Kopf des jungen Daniel mit ruhmreichen Erzählungen vom Mechkampf zu füllen, insbesondere mit Geschichten von seinem berühmten Ur-Ur-Ur-UrUr-Ur-großvater.
Inzwischen betete Daniel Feldmarschall Brandal Gareth nachgerade an, den Mann, der ihm in den letzten sechs Jahren mehr als ein Vater gewesen war, und der ihm versprochen hatte, ihn eines nicht allzu fernen Tages zu einem MechKrieger zu machen. Daniel hatte keine besonders glückliche Kindheit gehabt – ohne Freunde seines Alters, ohne Ausflüge in die Welt außerhalb der Familienbesitztümer, ohne ständig von Leibwächtern abgeschirmt zu werden, ohne ein echtes Leben außerhalb der Schule und in der unerträglichen Monotonie und Gewißheit, daß sich daran nie etwas ändern würde. Als Erbe des Brewer-Besitzes mußte der zukünftige Herzog von Hesperus II vor Entführern und Terroristen geschützt werden; als Erbe war er von klein auf für die Position vorbereitet worden, die er eines Tages übernehmen mußte, ob es ihm gefiel oder nicht.
Brandal Gareth hatte vor zehn Jahren seine Chance gesehen und sie ergriffen, obwohl er den Rest seines Lebens in dieses Projekt investieren mußte. Der Lohn für diese Hingabe war beachtlich. Ein Erfolg versprach ihn zu einem der mächtigsten Männer der Inneren Sphäre zu machen, dem nichts mehr unmöglich sein würde.
Alles, was er dazu brauchte, waren Geduld und beinahe unendliches Taktgefühl.
Die Unterschrift und den Daumenabdruck des jungen Herzogs unter einer Reihe entscheidender Dokumente zu Leichtigkeit gewesen,

Weitere Kostenlose Bücher