BattleTech 32: Operation Excalibur
gar nicht daran, seine Truppen noch einmal in dieses Inferno zu führen, nachdem dies nun außerdem überhaupt nicht mehr nötig war. In drei Monaten mußte die Legion von Glengarry verschwunden sein. Sollte sie sich weigern, würde sie es mit der gesamten Lyranischen Allianz zu tun bekommen, nicht nur mit den zwei Regimentern, die Brandal Gareth derzeit kontrollierte.
Sein Computer meldete sich mit einem Signalton und einem auf der Konsole blinkenden Lämpchen. Gareth seufzte, sicherte die Befehle mit einem Kodierungsbefehl vor fremdem Zugriff und stand auf. Der Zugang zu der an sein Büro angrenzenden geheimen Zimmerflucht war durch eine versteckte Schiebetür gesichert, die nur seinen Handabdruck und den einer sehr kleinen Anzahl ausgewählter Vertrauter auf ihrer Sensorplatte akzeptierte.
Die Suite war luxuriös eingerichtet, fünfzehn große Zimmer, getäfelt mit verschiedenen Hartholzarten und so geschmackvoll möbliert wie das beste und teuerste Hotel Tharkads. Brewer erwartete ihn im ersten Raum.
»He, Brandal!« rief der junge Mann aufgeregt. Er hatte die Geige unter den Arm gesteckt und hielt den Bogen in der Rechten. »Ich habe mich gefragt, wann wir runter in Hangar 70 gehen.«
»Euer Gnaden«, antwortete Gareth mit einer leichten Verbeugung. »Ich weiß, ich habe es versprochen, aber im Augenblick paßt es überhaupt nicht.«
Die Miene des Herzogs verdüsterte sich. »Verdammt, Brandal, wenn ich noch viel länger hier eingesperrt bleiben muß, verrotte ich!«
»Ich weiß, wie Sie sich fühlen, Euer Gnaden.« Gareth deutete zur Tür hinter sich und in sein Büro. »Meine Arbeit stapelt sich zur Zeit dermaßen, daß kein Ende in Sicht ist.« Er lächelte. »Wissen Sie was, Euer Gnaden, Sie könnten mir helfen. Vielleicht durch ein Vidgespräch mit den Techs in Hangar 70. Die Arbeiten an dem neuen Prototypen kommen langsamer voran als vorgesehen, und ich habe es nicht geschafft, die Dinge zu beschleunigen. Aber auf Sie werden sie hören.«
David Brewer, Herzog von Hesperus II, reckte sich. »Meinen Sie, Brandal?«
»Ich weiß es, Euer Gnaden. Man liebt Sie beinahe so leidenschaftlich, wie Ihre Familie verhaßt ist!«
Daniel lachte. Er war ein großer, schlanker, zerbrechlich wirkender junger Mann mit ebenholzschwarzer Haut, langem schwarzen Haar, das in dem inzwischen aus der Mode gekommenen Stil lyranischer MechKrieger zu zwei Zöpfen geflochten war, und den langgliedrigen Händen eines Musikers. Und er war jung – gerade erst zweiundzwanzig Standardjahre alt –, und besaß noch die Ungeduld der Jugend.
Nicht, daß Gareth es ihm verdenken konnte. Daniel kam kaum herum und besaß keine Gesellschaft außer Leibwächtern in seiner Zimmerflucht. Er Knopfdruck jeden Teil seines Reiches sehen; die Wandschirme seiner Suite lieferten auf Wunsch sowohl Unterhaltung als auch Liveübertragungen von Kameras, Drohnen und Sensoren im gesamten Defiance-Industries-Komplex.
Aber Gareth wagte nicht, ihn herauszulassen. Noch nicht. Daniel Brewer war die Schlüsselfigur seines Plans.
»Wir werden Hangar 70 besuchen«, versprach er dem jungen Adligen. »Aber ich muß erst besondere Sicherheitsvorkehrungen für Ihren Aufenthalt dort treffen. Wir wollen keine Wiederholung des Anschlags vor vier Monaten, nicht wahr?«
»Nein, Brandal. Und es… es tut mir leid.«
»Das war nicht Ihre Schuld, Euer Gnaden.«
»Nun, es war meine Familie.« Der junge Mann spie das letzte Wort aus wie einen Fluch. »Sie haben einige gute Leute verloren.«
»Aber wir haben sie aufgehalten. Nur wollen wir keinen weiteren… Zwischenfall provozieren, oder?«
den Dienstboten und konnte natürlich auf »Nein, Brandal.«
»Sehen Sie, wenn Sie mir helfen, indem Sie die Ansprache halten – ich werde meinen Stab einen Text aufsetzen lassen –, können wir die Arbeit in Hangar Siebzig wieder in Gang bringen. Und vielleicht kann ich dann auch einen persönlichen Besuch dort unten arrangieren, bei dem Sie sich persönlich bei den Arbeitern für ihre Leistungen bedanken können.«
»Ich schätze, wenn ich jetzt hinunter ginge, würde das noch mehr Verzögerungen mit sich bringen, was?«
Gareth lachte. »Nun, wo Sie's schon ansprechen…«
Der junge Mann wirkte völlig niedergeschlagen. »Es tut mir leid, daß ich Sie gestört habe. Ich weiß, Sie haben Wichtigeres zu tun, als den Babysitter für mich zu spielen.«
»Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, mit Ihnen zu reden, Euer Gnaden. Aber ich sollte wieder an meinen Schreibtisch zurückkehren, bevor
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