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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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der Heimatwelt der Clans kennen, wo immer das sein mag.«
Windy zuckte die Achseln. »Wer weiß?«
Misty Saavedra schaute in die andere Richtung, woher sie gekommen waren, wo die Straße breiter wurde und auf der anderen Seite von Mandamusbäumen gesäumt war, die aussahen wie Platanen mit schwarzen Blättern. »Ich will dieses Ding noch mal sehen, das wir vorhin gesehen haben«, erklärte sie. »Diese große Chorizo, die diese Mönche herumgeschleppt haben.«
»Hijo la!« rief Mirabelle aus. »Das war was, wie? Muß sieben Meter lang gewesen sein.« Sie gab Windy einen Rippenstoß. »Wie würde es dir gefallen, daran mal zu knabbern, Chiquita?«
Windy runzelte die Stirn, zögerte. Sie war mit den üblichen Frotzeleien weder vertraut noch war sie gut darin. Schließlich sagte sie: »Ich nehme den Mund nicht gern zu voll.«
Misty kicherte, und Mirabelle lachte laut auf. Das vierte Expeditionsmitglied, Ruby ›Feuerkopf‹ Sálazar, stand dicht an der schwarzen Granitfassade eines Gebäudes und ließ den Verkehr auf dem Gehsteig an sich vorbeifluten. Sie machte ihr Feuerzeug an und aus und spähte in die kleine tanzende Flamme, als suche sie ein Orakel.
»Laß das«, bat Misty sie. »Du machst mich nervös, wenn du das dauernd machst.«
Feuerkopf zuckte die Achseln und schob das Feuerzeug in eine Tasche ihrer Bluse. Sie war eine kleine Frau mit einem roten Haarschopf mit jenem metallischen Glanz, den Südwestler nach den alten Indianern eines Tals in Mexiko, die für ihr Haar in jenem ungewöhnlichen Farbton bekannt waren, ›Tlaxcalteca‹ nannten. Ihre Haut war ebenmäßig und gelb, fast von der ›Weizenfarbe‹, die als Kombinatsideal galt, und ihr ovales Gesicht mit der Stupsnase war von Sommersprossen übersät. Ihre Augen waren strahlend grün. Ihr Körper war schlank, sie hatte breite Schultern, eine schmale Taille und wohlgerundete Hüften. Wie die anderen trug sie zivile Freizeitkleidung, eine leichte Bluse in vielen Blautönen zu ausgewaschenen Jeans. Insgesamt war sie eher schön als im herkömmlichen Sinne hübsch, aber die meisten Leute fanden sie vor allem auffällig.
Sie steuerte den einzigen Brandstifter des 17., einen altehrwürdigen BD9-R, der dank Onkel Chandys - für einen Kurita untypischen Großzügigkeit nachträglich mit Beuteteilen ausgestattet und verbessert worden war, bis er fast dem vergleichsweise neuen Modell 9-S das Wasser reichen konnte. Wie jeder MechKrieger, der den hochspezialisierten und schwierig zu bedienenden Mech freiwillig steuerte, war Ruby schon lange als Pyromanin bekannt. Einst hätte sie mit ihren besten Kameradinnen in die schlüpfrigen Wortspiele eingestimmt. Aber sie war in Gefangenschaft gefallen, als Komtur Gordon Baird das Lager Marisol in den Eiglophen auf Towne verriet und yon Howard Blaylock festgehalten worden. Seit damals war sie wesentlich in sich gekehrter und hatte sich das Spiel mit dem Feuerzeug angewöhnt, das Misty so nervte.
Sie gingen ein paar Meter weiter zum Eingang eines Ladens, der in Romaji und wahrscheinlich auch in Kanji und Katakana, doch konnte keine von ihnen die merkwürdigen Buchstaben neben den lateinischen lesen
- die Bezeichnung ›Boutique Sexy Lady Yes‹ trug. »Hier will ich rein«, erklärte Misty. »Die haben ein paar hübsche Kleider im Schaufenster.«
Windy sah besorgt aus. Den anderen war das egal; es war ihr üblicher Gesichtsausdruck. Im Gegensatz zu ihnen trug sie eine Umhängetasche, die sie trotz des stabilen Lederriemens wie eine Ertrinkende umklammert hielt, um sie vor den erstaunlich fähigen Straßendieben der Schwarzen Perle zu schützen. »Wird es da nicht voll sein?«
»Nicht voller als hier draußen, hija«, antwortete Mirabelle.
Die Boutique war kühl, abgedunkelt und erstaunlicherweise überhaupt nicht voll. Sie machten einen Rundgang und stöberten durch die Kleiderständer, während makellos gekleidete Verkäuferinnen dabeistanden und sittsam versuchten, diese resoluten, extravaganten Gaijin nicht anzustarren.
Misty hielt ein rotes Kleid mit ausgeprägten Volants am Saum und kurzen, schulterfreien Ärmeln hoch. »Das gefällt mir. Ich glaube, ich gehe nach hinten und probiere es an.«
»Machst du Witze?« fragte Mirabelle. »Du wirst darin aussehen wie eine Tonne.«
Misty schnitt ein Gesicht. »Werde ich nicht. Mir gefällt es. Du bist ja nur neidisch, weil du gebaut bist wie ein Hackklotz.«
Mirabelle lachte nur. Sie war gebaut wie ein Hackklotz. Und es war ihr egal. Misty ging in eine der hinteren

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