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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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zu fragen, woher er das nun wieder weiß,
dachte Theodore. Laut sagte er: »Es ist zu seinem eigenen Schutz.« »Mu«, entgegnete Chandy.
Kurzzeitige Verwirrung. »Das habe ich nur gesagt, um das Stellen
fruchtloser Fragen vorzugehen: ›Kann ein Hund das Wesen Buddhas
haben?‹ Nicht als Antwort auf etwas, was du gesagt hast.«
»Ah, aber du wußtest, worauf ich hinauswollte.«
Theodore zuckte verärgert zurück, schüttelte den Kopf, lachte. »Wenn
du dich jetzt als irgendeine Art von Zenmeister entpuppst, dann halte ich
das im Kopf nicht aus.«
»Die Gefahr besteht nicht«, sagte Chandy. »›Ein Roshi ist ein Pfeil, der
auf die Hölle zielt‹, und ich bin ein Mann, der Komfort schätzt. Aber um zur
Frage deines Sohnes zurückzukommen ...«
Ein Gong kündigte an, daß jemand an der Tür zum Zimmer war. Daß der
Besucher wagte, eine der seltenen Pausen des Koordinators zu stören,
bedeutete, daß sein Anliegen definitiv dringend war. »Herein«, rief
Theodore ebenso genervt wie in gewissem Sinne auch erleichtert. Die Tür glitt beiseite. Sho-sho Hideyoshi trat ein, kniete nieder, berührte
mit der Stirn die Bodenmatte.
Theodore sah ihn überrascht an. »Was soll das, Oda san? Warum so
förmlich?«
»Es ist meine leidige Pflicht, den Koordinator darüber zu informieren, daß
Franklin Sakamoto aus meiner Residenz verschwunden ist.«
»Verschwunden?«
»Vielleicht wäre ›entkommen‹ ein besseres Wort, Herr: Er ist weg, und
es gibt weder Anzeichen eines Einbruchs noch eines Kampfs. Offenbar ist
er geflohen. Es ist ganz allein meine Schuld. Ich bitte Euch, als Sühne für
mein Versagen meinen Rücktritt anzunehmen.«
Theodore erhob sich. »Genug davon. Niemand hat erwartet, daß er
versuchen würde, unsere Obhut zu verlassen, also gibt es keine Schuld
wenn überhaupt, dann trifft sie mich. Ich habe dir nicht befohlen, ihn wie
einen Gefangenen zu behandeln.«
Seine Augen waren hart, als er Onkel Chandy ansah. Der fette Mann
schüttelte traurig den Kopf und seufzte.
    Als Cassie die Straßen Impy Citys betrat, waren die Dekigoro-zoku und ihr schnittiges Schwebefahrzeug wie vom Erdboden verschluckt. Es gab absolut keine Spur ihrer Existenz. Vielleicht war offiziell eine Warnung ergangen, sich bedeckter als bedeckt zu halten. Oder vielleicht hatten sie von den erzürnten Caballeros auch alles bekommen, was sie wollten. Auch die Caballeros waren verschwunden. Drohungen und Bitten der Einheitsführer sowie ein persönlicher Appell Don Carlos’ hatten sie nach Eiga-toshi zurückgescheucht. Manche hatten auch den Weg in örtliche Arrestzellen und Krankenhäuser gefunden. Aber keiner von ihnen befand sich auf den überfüllten Straßen der Hauptstadt des Kombinats.
    Was es im Überfluß zu sehen gab, waren Freundliche Berater. Das Zivile Führungscorps hatte bereits aus den Provinzen - Amori, Yeovil, Haratston, Takaoguchi in der Nijunen-Wüste, scheinbar von jedem Ort diesseits Tsu Shimas, des innersten Mondes - die Freundlichen Berater abgezogen, um die Einreise Feierlustiger aus dem ganzen Kombinat nach Imperial City bewältigen zu können. Im Kielwasser der Caballero-Ausbrüche schienen die Polizeibehörden jeden, den sie in die bonbonfarbene Uniform stecken konnten, mobilisiert zu haben - man hatte Urlaub gestrichen und die Streifenpolizisten, die dienstfrei hatten, zurückgerufen. An der Art, wie einige äußerst gut entwickelte Hara vorn aus wattierten Uniformjacken quollen, wie Augen unter rotgesäumten weißen Helmen verängstigt dreinschauten und behandschuhte Finger unruhig Schockstäbe und die Sicherungsbolzen kurzer Schrotflinten für Massenunruhen liebkosten, sah man, daß hier recht viele Berater wieder auf die Straße geschickt worden waren, nachdem sie viele Jahre hinter einem Schreibtisch verbracht hatten.
    Wie vorherzusehen gewesen war, wirkten die Bonbonfarbenen aufgedreht und nervös und schienen bereit zu sein, jeden zu schocken und dann zu Bohnenbrei zu verarbeiten, der sie mit beiden Augen gleichzeitig ansah, um auch ja ihren moralischen Vorteil zu wahren. Cassie wußte, daß sie Befehl hatten, jeden Caballero, auf den sie trafen, festzunehmen - wobei ›festzunehmen‹ bedeutete: »Tötet sie nicht, aber wenn sie auf dem Weg zurück ins Teruho ein paarmal hinfallen, haben sie drinnen um so mehr, worüber sie meditieren können.« Teruho war eine Yak-Umkehrung von Hoteru, ›Hotel‹: das gute alte Hilton mit den schwedischen Gardinen.
    Die Bullenpaare oder -rudel, denen Cassie begegnete, bedachten

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