Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
auf der Straße waren, beobachteten die Vorstellung einer Akrobatengruppe weiter unten im Block, die sich aus Gründen grundsätzlicher Paranoia nicht in der Nähe des Restaurants oder der SexyLady-Yes-Boutique befand. Niemand schien auf sie zu achten.
    »Ich habe Ihnen versprochen, daß ich versuche, Ihnen Antworten zu verschaffen«, erwiderte sie. »Jetzt kann ich versprechen, daß ich sie bekomme. Aber es wird noch ein bißchen dauern.«
    Wieder eine Pause. Es war ein Gerät, das nur Ton übertrug, was dem Standard Luthiens entsprach - Masamori auf Hachiman hatte Vidphone in seinen öffentlichen Telefonzellen -, und das war ihr gerade recht. Cassie brauchte keinen Schirm, um sich vorzustellen, wie der Detective Lieutenant die Stirn runzelte. Sie nahm an, daß McCartney mit dem Impuls rang, sie für ein wenig altmodische Polizeiarbeit im Kombinatsstil festzunehmen, jene Art, die üblicherweise in einem Raum mit Abflüssen im Boden stattfindet. Das war zu erwarten gewesen. In ihrem Kopf jedoch tickte eine kleine Uhr, und wenn sie ablief, würde sie davon ausgehen, daß das, was er tat, sie hinhalten sollte, bis eine Streife die Zelle erreichte, um sie festzunehmen - sie ging davon aus, daß alle Anrufe beim ZFC automatisch zurückverfolgt wurden. In diesem Falle würde sie einfach hinausgehen und in der fröhlichen Menschenmenge untertauchen.
»Also gut«, sagte der Detektiv endlich. »Was wollen Sie?«
    Sie hielt eine Serviette hoch, auf der sie die Nummer niedergeschrieben hatte, die Ervil ihr genannt hatte, und las sie vor. »Ich möchte gerne, daß Sie dieser Zulassungsnummer für mich nachgehen.«
    Wieder eine Pause. »Sehr schlau. Sind Sie eigentlich ausgebildete Polizistin?«
»Ich habe auf ungefähr einem Dutzend Planeten das Gesetz gebrochen. Ich weiß, wie’s läuft.«
»Vielleicht sollte ich Sie einstellen.«
»Wenn ich zu haben wäre«, entgegnete sie, »dann sollten Sie das, ja. Aber mein Arbeitgeber ist momentan zufrieden damit, wie ich meinen Job erledige. Machen Sie sich keine Sorgen - ich habe das Versprechen nicht vergessen, das ich Ihnen gegeben habe.«
»Ich besorge Ihnen die Information. Aber erwarten Sie sie nicht zu bald. Die Anfrage muß durch die offiziellen Kanäle.«
»Wann?«
»Frühestens morgen.«
Cassie schloß die Augen und ließ sich gegen die Wand der Telefonzelle sacken. »Na gut«, sagte sie und legte auf.
22
Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
    28. Juni 3058
»Lassen Sie mich sichergehen, daß ich das richtig verstehe«, sagte die leicht lispelnde Stimme aus dem Videophon. »Was dieser Polizist von der Mordkommission Ihnen sagte, nachdem er die Zulassung des Fluchtfahrzeuges überprüft hatte, war ... nichts?«
    Cassie wandte den Blick von dem grimmigen Gesicht des Lächlers ab und sah sich in dem kleinen Raum um. Die alte, großmütterliche Dame, die auf einer heißen Herdplatte an einer Wand von Shoji-Schirmen Teewasser aufstellte, lächelte sie ermutigend an. Cassie nickte geistesabwesend zurück.
    »Es war ein wirklich beredtes Nichts, Subhash sama «, erwiderte sie und sah sein Bild wieder an. Die nette, großmütterliche Dame behielt sie sorgfältig im Augenwinkel. Denn wenn die nette, großmütterliche Dame eine falsche Bewegung machte, würde Cassie sie mit ihrer verborgenen Kurzläufigen umlegen.
    Dies war ein ISA-Unterschlupf, dessen Adresse Cassie bei ihrem Treffen mit Subhash erhalten hatte - ein Hinweis darauf, daß der Lächler sie und ihre Anspielungen auf Korruption in der Geheimpolizei ernst nahm. Er bot eine angeblich sichere Kommunikationsverbindung mit dem Direktor. Daraus schloß Cassie, daß es ein Unterschlupf der Söhne des Drachen war. Aber sie nahm nicht gerne etwas als gegeben hin. Nicht einmal die Harmlosigkeit gütiger alter Damen, da sie bereits einige recht vortreffliche Exemplare dieser Art erlebt hatte. Was das anging, so würden viele Caballeros eines Tages alt werden und sich in den Dreibund zurückziehen, wo sie nach wie vor tödlich sein würden wie die Glasnattern von Larsha.
    »Bitte erklären Sie sich«, bat der Lächler.
»Lieutenant McCartney ist ganz schön hartgesotten«, sagte Cassie. »Das muß er auch sein, bei seinem Job. Ansonsten hätte er entweder schon Seppuku begangen oder einfach längst aufgegeben. Aber er war erschüttert von dem, was er herausgefunden hatte. Und er wollte es mir zwar nicht sagen, doch ich kann es erraten: ein ›Zugriff verweigert‹. Wer hätte denn in dieser wohlgeordneten

Weitere Kostenlose Bücher