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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Quarantäne gelassen, nicht? Es ist ein nervöser Magen. Entsteht durch Streß.«
»Wenn Sie es sagen.« Er entfernte sich an eine andere Stelle der Bar.
»Cassie? Bist du noch da?« ertönte die Stimme Vater Dr. Bobs.
»Ha?« Ihr fiel auf, daß die Unterhaltung auf japanisch stattgefunden hatte, obgleich ihr gegenwärtiger Charakter diese Sprache nicht sprach. Das erschütterte sie. Es sah ihr nicht ähnlich, so aus der Rolle zu fallen.
»Entschuldigung«, sagte sie tonlos. »Mußte einen Augenblick die Rolle spielen.«
»Mußte ... oh, ich verstehe. Also, Cassiopeia, ich dränge ja nicht gerne, aber ...«
»Kennen Sie die erste Befehlsregel, Kapitän Bob? Geben Sie niemals Befehle, von denen Sie wissen, daß sie nicht befolgt werden.«
»Aber Cassie ... der Polizeipräfekt Imperial Citys hat einen Todesschußbefehl gegen alle Angehörigen des Regiments erlassen, die auf der Straße entdeckt werden ...«
»Ich werde nicht entdeckt.« Sie nippte an ihrem Getränk, ließ die Augen über die Bar schweifen. Nichts fiel ihr ins Auge.
»Das mit Misty tut mir leid. Ich wünschte, ich hätte sie finden können, aber ich hatte keine Anhaltspunkte. Ich habe es versucht, wirklich. Aber das ganze Regiment ist in Gefahr. Ich spüre es. Es ist wie ... wie Elektrizität. Die Luft ist voll davon.«
Eine Pause. »Du weißt, ich glaube an deine Intuition, Cassiopeia.«
»Meine Intuition sagt mir, daß sich hier alles aufbaut wie die Ladung in den Kondensatoren eines Gaußgewehrs. Das Problem ist, daß die Schwarzen Drachen verdammt dichthalten. Sie sind klug genug, dem Kobun oder gar den Unterführern bis zur allerletzten Sekunde nichts zu sagen. Aber wenn der Befehl ergeht, will ich hier sein, um es mitzubekommen. Ich muß hier sein.«
Ein angetrunkener Mann mittleren Alters in modischen Roben rammte heftig gegen die Bar neben ihr, stand da und starrte sie mit tellergroßen Augen begeistert an. Ein Adliger, der sich ein wenig an den Elendsvierteln der Schwebenden Welt weiden wollte - und sicher kein echter Tsu. Denn ein echter Mann des Ukiyo hätte gewußt, daß das hier nicht nur ein anrüchiger Club, sondern eine ausgewachsene Gangsterbar war. Die Yaks respektierten traditionelle hierarchische Werte, aber wie jeder im Kombinat waren sie auch stark erfolgsorientiert. Dieser Trunkenbold hier sah aus wie die Sorte von Mann, die irgendwo in all der Seide ein fettes Bündel Hausnoten verstaut hatte, und die schweren Inagawa-Jungs hier drinnen waren genau der Typ, der versuchen würde, ihn herumzuschubsen, bis es herausfiel.
Sie sah ihn von oben bis unten an, rümpfte die Nase und sah weg. Er schwebte weiter dort wie eine farbenfrohe Wolke.
».. .gefährlich, Cassie«, sagte Pater Doktor Bob gerade in ihrem Ohr.
»Oigame, Padre; hören Sie zu. Es gibt ein altes Sprichwort: Ein toter Scout ist ein guter Scout. Niemand hat immer Glück. Eines Tages erledige ich vielleicht meinen Job, indem ich mich in eine Wolke rosa Nebel verwandle und so die Vatos wissen lasse, wo sie nicht hintreten dürfen.«
»In Gottes Namen, Cassiopeia, sprich nicht so!«
»Schauen Sie. Das hängt mit dem Job zusammen. Ihrem und meinem. Ich gehe Risiken ein. Und früher oder später verlieren Sie Leute. Finden Sie sich damit ab, Pater. Cassie Ende.«
Sie stand auf. Die Bar wurde ihr plötzlich schal. Zeit für einen Ortswechsel.
Der Adlige lächelte sie unsicher an. »Sehen Sie diesen Mann da drüben?« fragte sie und deutete an ihrem Bewunderer vorbei auf den rotbärtigen Yak, der jetzt vor der Bühne saß und sich standhaft weigerte, den Tänzerinnen ein Trinkgeld zuzustecken. »Er sagt, er liebt Sie.«
Sie ließ ihn blinzelnd stehen.
»Du bist dir darüber im klaren, daß Franklin Sakamoto aus Sho-sho Hideyoshis Obhut verschwunden ist?« fragte Subhash Indrahar.
    Ninyu Kerai Indrahars Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Aber der Lächler bemerkte, daß sich seine Pupillen leicht weiteten.
»Hai, Vater.«
»Ich wünsche, daß du persönlich die Verantwortung für die Suche nach ihm übernimmst. Es ist sehr wichtig, daß er gefunden und zurückgebracht wird, ehe die Geburtstagsfeier des Koordinators beginnt.«
»Ich werde ihn finden, Subhash sama .« Der Rothaarige verbeugte sich und ging.
Subhash lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloß die Augen. Er war müde. Doch er fühlte sich irgendwie leicht.
Vor Jahrzehnten hatte Ninyu Kerai eine Frau und ihren kleinen Sohn gemeuchelt. Die Frau war eine frühere Geliebte Theodore Kuritas, der Junge hingegen

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