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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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turmhoch gewirkt -, und hatte braunes Haar mit leicht rötlichem Schimmer, das er über eine kahle Stelle oben auf dem Kopf bürstete. Sein Gesicht war rund, seine Augen mandelförmig und braun, und die Tatsache, daß sein Lächeln sie nie ganz zu erreichen schien, erwuchs wohl eher aus Müdigkeit oder vielleicht Traurigkeit als aus Verschlagenheit. Sein Alter war unmöglich zu schätzen, aber er war nicht jung; wie viele Dracos mit einer Portion asiatischer Gene - wie etwa Cassie selbst - trug er die Last der Jahre vergleichsweise anmutig Er war ein kräftig gebauter Mann mit Bauchansatz und dicken Handgelenken. Wenn er jemandem die Hand gab, was er mit allen und jedem unbedingt tun wollte auch mit Lainie, Buntaro und einer Handvoll anderer Geister, die mitgekommen waren, hatte er einen trockenen, kräftigen Händedruck.
    Sie gingen den Korridor des obersten Stockwerks entlang Der Hausverwalter verschwand in einem Treppenhaus Die Kaserne war für die Begriffe des Draconis-Kombinats auffällig gut geplant und gebaut vergleichbar mit denen, die Onkel Chandy seinen Lieblingsangestellten etwa den 17. Aufklärern, zur Verfügung stellte. Der Korridor war breit und gut belüftet, die Beleuchtung wurde unterstützt durch in regelmäßigen Abständen angebrachte Oberlichter. Die Böden und die Balken in der Wand bestanden aus hellem Holz, dessen ursprüngliche Farbe durch Klarlack geschützt wurde, und die Wände selbst bestanden aus einem weißen Kunststoff, der so beschaffen war, daß er der durchscheinenden Helligkeit von Shoji, Reispapier, ähnelte, gleichzeitig aber haltbarer und leichter zu reinigen war. Und Jinjiro sorgte dafür, daß alles makellos war und leicht nach einem einheimischen Nadelbaum roch.
    »Ganz schön schicke Quartiere«, bemerkte Buck Evans. »Dieser Hausmeister hält sie gut in Schuß. Kam mir eigentlich auch ganz nett vor.«
Er sollte auch nett wirken, dachte Cassie. Sie hatte ihn vorsichtshalber mit einer Flasche feinen Brandys aus der Region Ophir auf dem Hauptkontinent Townes, Hyboria bestochen. Tatsächlich war der Vorsteher des Gebäudes aufgrund des Brandys so nett gewesen, aber im Kombinat wurden solche Geschenke nicht als Bestechung betrachtet. So machte man eben Geschäfte, Geschenke waren einer der Schmierstoffe, die dafür sorgten, daß sich die Räder der Gesellschaft weiterdrehten.
Aber andererseits wurde Cassie mit dem Vortrupp ausgeschickt, eben weil sie derlei wußte, nicht in erster Linie, um mögliche Hinterhalte oder Fallen auszukundschaften, die selbst Cassie - sonst paranoid wie eine Straßenkatze - auf einem Filmgelände nicht erwartete.
»Yeah, vielleicht wirkte er wie ein netter Bursche«, sagte Cowboy finster, der begleitet vom klangvollen Klirren der Sporen, die er an seinen klobigen, isolierten MechKrieger-Stiefeln trug, neben ihnen herstelzte, »aber das Äußere kann auch täuschen. Hat außer mir niemand seinen Unterarm gesehen - ganz bedeckt mit diesen Fischschuppentätowierungen? Ich verstehe ja vielleicht nicht viel ...«
»Du hast ein echtes Talent zur Untertreibung, Carnal«, sagte Jesse James Leyva über die Schulter. Leyva, der unter dem Namen ›Gesetzloser‹ bekannt war, trug einen schwarzen Schnurrbart mit herabhängenden Spitzen, der perfekt zu seinem dunklen Teint und dem historische Namen paßte.
Cowboy ignorierte die Stichelei seines Kumpels und Rivalen. »... Aber ich erkenne eine Yak-Tätowierung, wenn ich eine sehe. Wie heißen die noch mal? Itsahootie?«
»Irezumi«, korrigierte Cassie. »Und wenn du jetzt Gesundheit sagst, bringe ich dich um.«
Cowboy stieß ein ersticktes Schnauben aus und schielte dazu. »Und was ist so schlimm daran, zur Yakuza zu gehören?« wollte Buntaro Mayne wissen und hielt die Faust hoch, so daß sein Ärmel zurückrutschte und seine eigene bunte, verschlungene Hautverzierung sehen ließ. Lainie lachte nur.
»Nun ja«, sagte Cowboy, »ihr Jungs seid ja gute Yaks.« Er blickte sich um, als erwarte er, den Hausmeister in schwarzen Holovid-Ninjaklamotten hinter ihnen herschleichen zu sehen. »Was, wenn er zu den Schwarzen Drachen gehört?«
»Wieso geht ein Yak überhaupt einer geregelten Arbeit nach?« verlangte Buck zu wissen.
Buntaro funkelte ihn mit seinem einen Auge an und lachte dann. »Na gut. Wir sind Krieger, keine Arbeiter. Da hast du recht.«
»Er ist nach langem loyalen Dienst sozusagen halb in Pension«, sagte Cassie. »Er hat diese Stelle, die nach örtlichen Standards recht angesehen ist, als Belohnung für

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