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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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gibt es etwas, das wir nicht sehen sollten. Glaubst du, das ist von Bedeutung?«
»Wahrscheinlich nicht. Man sollte es nur im Hinterkopf behalten, verstehen Sie.«
Er wurde rot und ließ den Kopf hängen. »Ich bin für diesen Job nicht geeignet. Das sage ich schon die ganze Zeit. Ich bin nicht aus dem Holz geschnitzt, aus dem man Spione macht, geschweige denn Leiter einer Spionageabteilung.«
Cassie tätschelte seinen Arm - vorsichtig, damit er nicht auf dumme Gedanken kam. Er kam gerne auf dumme Gedanken, dieser Pater Doktor Bob. »Na, na«, sagte sie. »Nehmen Sie es nicht so schwer.«
»Aber ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.«
»Von uns ist niemand in Spionage ausgebildet. Deshalb hat Don Carlos Leutenient Chu als Ihre leitende Assistentin eingesetzt. Sie ist ausgebildet und hat viele Jahre lang für die M1I4 der Davys gearbeitet. Ja, sie ist immer noch eine Spionin der Schlauen Füchse, aber das sollen wir nicht wissen.«
»Der Kolonel hätte sie zur Leiterin der Spionageabteilung machen sollen, nicht mich.«
»Unsinn! Wir können keine Außenstehende zum S2 machen.« Das Wort Außenstehende kam ihr nur schwer über die Lippen. »Außerdem haben Sie diese ganze Ausbildung zum verschlagenen Jesuiten hinter sich. Sie sind ausgebildeter Psychiater; Sie wissen, wie die Leute funktionieren. Und Sie wissen all das Zeug über Kulturen und Geschichte und so. Wenn all das in Wirklichkeit nicht viel weniger zählt, als Sie immer behauptet haben ...«
Sie warf ihm aus dem Augenwinkel ihrer rauchgrauen, mandelförmigen Augen einen Blick zu. Er drängte sie gern in eine Ecke, um ihr dann Geschichtsvorlesungen zu halten, ein Thema, das sie nur interessierte, wenn es mit dem Handwerk ihrer Wahl, dem Töten von Männern und Mechs, zu tun hatte. Er bedrängte sie ständig, ihren Horizont zu erweitern. Damit meinte er ihren sexuellen Horizont im Umgang mit Klerikern mittleren Alters. Noch immer schworen katholische Priester aller Orten Enthaltsamkeit, doch für einen Südwestler bedeutete das nicht ganz dasselbe wie für alle anderen in der Inneren Sphäre. Das galt für die meisten Dinge. Es gab einerseits den Dreibund und andererseits den Rest der Schöpfung.
Er nickte langsam. »Diese Dinge sind wichtig, Cassiopeia. Wenn du mich nur ließest, könnte ich dir ja helfen, die Wunder ...«
Sie entfernte sich weiter von ihm. Er hatte wieder diesen Blick in den Augen.
»Nicht jetzt. Konzentrieren Sie sich für den Augenblick nur auf die Tatsache, daß ich nicht versucht habe, Sie niederzuschießen. Ich wollte nur ein bißchen bei der Ausbildung im Job helfen. Comprende?«
»Si.« Sie stiegen die Betonstufen empor und betraten das staubige, kühle Halbdunkel.
Als die Caballeros eintrafen, versammelten sich Schauspieler, die drehfrei hatten, und Mitglieder des Filmteams am großen Haupttor von Eiga-toshi. Die Pseudo-BattleMechs waren schon lange schlafen geschickt worden. Jetzt war es Zeit, voller Ehrfurcht die echten anzustarren.
Als Buck Evans’ großer Orion in den Komplex stapfte, kreiste ein Schwebefahrzeug um sein rechtes Bein und kam ihm gefährlich nahe. Buck ließ ein paarmal die Sirene ertönen, die er auf der rechten Schulter des Mech auf dem kombinierten KSR-/NARC-Modul-Werfer angebracht hatte. Daraufhin stieß jemand in dem offenen Fahrzeug einen schrillen Rebellenschrei aus, der jedem Cowboy zur Ehre gereicht hätte.
Das Schwebefahrzeug bremste, richtete sich auf und schoß genau auf den Punkt zu, an dem Cassie in der ersten Reihe der Schaulustigen stand. Statisten, Kulissenschieber, Produktionsassistenten und kleinere Verwaltungsbeamte spritzten auseinander. Cassie, Red und Pater Doktor Bob blieben stehen. Cassie knöpfte die Brusttasche der in tristem Olivgrün gehaltenen Drillichbluse der LFW auf, die sie unter der abgewetzten Luft/Raum-Pilotenjacke trug, und griff hinein.
Im letztmöglichen Augenblick riß der Fahrer des Schwebeflugzeugs seine Maschine in einen seitlichen Schwenk und bedeckte das Caballero-Trio mit einer Springflut aus ockerfarbenem Staub. Red und García rissen die Hände vor die Augen. Cassie setzte einfach nur fort, was sie schon begonnen hatte: Sie setzte sich eine umlaufende Sonnenbrille auf.
Heulend erstarb der Doppelpropeller, als das Schwebefahrzeug auf der festgestampften Erde des Komplexes landete. Eine schlaksige, vertraute Gestalt mit einem schwarzen Haarknoten auf dem Kopf und einer schwarzen Augenklappe hüpfte vom Fahrersitz und krabbelte wie ein Äffchen über die

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