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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Punkt, an dem er Leistungsabfälle erleben würde, und das mißfiel dem Drachen. Dennoch trug er das Katakana Nummernzeichen vier am Kragen, dazu die Luft/Rauminsignien auf den Schulterklappen. Ein Shosho, ein Brigadegeneral, war im allgemeinen Stabsmitglied, also lagen seine Tage, in denen er Plasma aus dem hinteren Ende der Sholagar geblasen hatte, möglicherweise soweit hinter ihm wie die intakten Äderchen seiner Nase.
»Mein Herr?« fragte sie und legte ein nasales Wimmern in ihre Stimme.
    An ihr war Subtilität verschwendet. Er lächelte und tätschelte ihr die Wange. »Wenn Luthien eine Perle ist, dann bist du zweifellos eine - eine prächtige tropische Blüte.«
    Das war aber redegewandt. Die Caballero-Ausgehuniform, die sie trug, war eine modifizierte Version derer der Liga Freier Welten; sie wollte nicht, daß Leute sie auf dieser Party in Zivil sahen oder sie mit Zivilkleidung in Verbindung brachten. Leider trug die Uniform - deren weißes Oberteil mit dem steifen Kragen der offiziellen VSDK-Uniform ähnelte - nicht dazu bei, ihre schlanke, vollkommene Figur zu verbergen. Die Springerstiefel schoben die weißen Hosenbeine bis zu den Schenkeln empor, was den unglücklichen Effekt hatte, ihren runden, muskulösen Hintern zu betonen. Innerlich verfluchte sie sich selbst, weil sie zugelassen hatte, daß Raven ihr eine Perücke aufgeschwatzt hatte, deren langes schwarzes Haar sich zu einem Frisurenkunstwerk aus geflochtenen Zöpfen auftürmte. Das hatte zwar den beabsichtigten Effekt, sich einem Beobachter einzuprägen und eine Gestalt zu schaffen, die sich deutlich von jener Silhouette unterschied, die sie je im Feld zeigen würde, doch es machte auch den Eindruck, sie sei eine Frau, die darauf aus war, männliche Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Ihr seid zu freundlich, mein Herr«, sagte sie. »Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, General, ich wollte mir gerade die Nase pudern gehen.«
    Sie wandte sich um, glitt an ihm vorbei und lief eine kurze Treppe hinab, um den nächsten Ausgang zu erreichen. »Warte!« rief er ihr nach. »Renn doch nicht weg, kleine Gaijin. Wir haben doch gerade erst angefangen ...«
    Sie spürte, wie er näherkam, nach ihr griff. Sie biß die Zähne zusammen. Wenn er mich anpackt nein. Es gab immer einen Weg, wenn man aufmerksam auf seine Umgebung achtete ...
    Mitten in einer Traube von ins Gespräch vertieften Menschen befand sich ein meterhohes Podest aus poliertem Teak mit einer Miniatur eines Samurai aus der Kamakura-Periode darauf. Es war völlig dämlich, so ein Ding bei einer Party herumliegen zu lassen, aber das war nicht ihr Problem. Als wolle sie einem großen Quartiermeister-Brigadier ausweichen, der erfolglos versuchte, Kali zu beeindrucken, schlug sie einen Haken und kam dicht am Podest vorbei. Als sie daran vorbeiging, gab sie ihm schnell seitwärts einen Stoß mit dem Knie, wodurch es sich leicht neigte und die Figur hinter ihr auf den Boden fiel.
    Der trunkene Sho-sho trat darauf und fiel auf die Nase. Er sprang mit beträchtlicher Beweglichkeit auf und brüllte vor Wut. »Diese Hure! Sie hat mir ein Bein gestellt!«
    An der Tür ließ ein trotziger Reflex Cassie innehalten und sich umdrehen. Sie tat es rechtzeitig, um zu sehen, wie zwei riesige, lächelnde ehemalige Ringer der AllKombinats-Sumoliga links und rechts von ihrem Verfolger auftauchten. Gleichzeitig tänzelte eine hochgewachsene Gestalt mit einem langen schwarzen Haarknoten auf dem Kopf, breiten Schultern und einem schwarzen Happi Mantel, der mit Krabben und Bambusgeflecht bedruckt war, elegant mit einem Getränk in der Hand auf ihn zu, das er ihm hinhielt.
    »Sho-sho Donaldson«, sagte der hochgewachsene Mann in einem volltönenden Bariton. »Nehmen Sie doch noch etwas von diesem hervorragenden Pflaumenwein. Er wird die Knitter in Ihren Wa glätten.«
    Das gerötete Gesicht des Generals verfinsterte sich, und er tat, als wolle er dem anderen Mann das Getränk aus der Hand schlagen. Die beiden großen Sumitori, die noch immer grinsten wie der Fuchs im Hühnerstall, schoben sich links und rechts an ihn heran und nahmen ihn in einer großen, fleischigen Klammer gefangen. Sie zerrten ihn eine Treppe hinab und dann zwischen selbstvergessen umherwirbelnden Tänzern und den zuckenden Lichtern der Lichtorgel hindurch zu einem Seitenausgang. Dies war vielleicht das Draconis-Kombinat, und vielleicht ließ man Betrunkenen und Kindern alles durchgehen, aber dies hier war eine Veranstaltung auf höchster Ebene, die

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