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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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für Fußgänger.
    Hier unten wurde viel gebaut und genauso viel zerstört, ein Großteil davon vom normalen Zahn der Zeit und das dauerte nicht lang, betrachtete man die miserablen Baustoffe, die bei den Häusern der einfachen Arbeiter verwendet wurden. Aber der größte Teil des Abbaus ließ sich dem üblichen Schaden zuschreiben, den die Abrißbirne und der Bulldozer im Namen irgendeiner Fortschrittsdefinition anrichteten. Cassie fragte sich, ob das einen Sinn hatte oder nur eine ABM der Regierung war. Trotz aller Reformen Theodores war das Kombinat noch immer mit einer durch und durch militärisch geprägten Industrie belastet. Nun, da die Clans wie eine Guillotinenklinge über der Demarkationslinie des Waffenstillstands von Tukayyid hingen und das Kombinat etwa hundert Jahre wirtschaftlicher Fortschritt von seinen einstigen Hauptrivalen trennten - die jetzt als Lyranische Allianz und Vereinigtes Rumpf-Commonwealth Geschäfte machten -, bedeutete das, daß Millionen Draconier arbeitslos waren und weitere Millionen hart in Beschäftigungsverhältnissen standen, bei denen ein Team Löcher grub und das nächste sie wieder zuschüttete.
    Das war nicht ihr Problem. Ihr Problem war, jemanden zu finden, der in diesem von Menschen nur so wimmelnden Dschungel aus Rattenkäfigen verborgen war und dessen Namen, Aussehen und Geschlecht sie nicht kannte.
    Die Erkundigungen über Lainie und ihre Leute hatten Früchte getragen, auch wenn Cassie bisher wenig Freizeit gehabt hatte, die sie dem Problem widmen konnte, warum die Tai-sa persönlich sich so merkwürdig benahm. Über ihren langjährigen Leibwächter Mond hielt Lainie Kommunikationskanäle zur Tosei kai offen, der Stimme des Östlichen Syndikats, die hauptsächlich aus gebürtigen Koreanern bestand. Sie waren an kein Revier gebunden und neigten dazu, überall Kontakte zu haben - in jeder Stadt auf jeder Welt des Kombinats.
    Cassie ließ sie sich nach allem Ungewöhnlichen umsehen. Das war ein zu unspezifischer Befehl, als daß sie viel davon hätte erwarten dürfen, das wußte sie, gerade jetzt, wo Tausende von Leuten zum Geburtstag des Koordinators nach Luthien strömten, ganz zu schweigen davon, daß ein Bandenkrieg tobte. Aber sie versuchte so ziemlich alles gleichzeitig, denn sie spürte den Zeitdruck. Sie hatte versucht, auf den Busch zu klopfen, um zu sehen, was für Tiere sie herauslocken konnte, und in der Tat einige exotische aufgeschreckt - und sie schuldete Johnny Tchang wahrscheinlich eine Entschuldigung dafür, daß sie ihn als Köder verwendet hatte. Aber daß die Maskirovka sie oder zumindest Johnny ansprang, das war einfach zu seltsam - es mußte ein Zufall gewesen sein, der nichts mit der noch immer hypothetischen Bedrohung durch den Schwarzen Drachen zu tun hatte.
    Also tat sie das ab und pumpte weiter auf vielerlei Weise Energie ins System. Sie glaubte an das Chaos, besonders in einer Gesellschaft, die so ordnungsbesessen war wie das Kombinat. Kleinere Turbulenzen konnten hier weit tragen. Heimliche Planer waren hier besonders empfindlich, wenn sie das Gefühl hatten, daß sich ausbreitende Wellen des Chaos gegen ihre Schutzzonen anbrandeten.
    Sie wußte nicht, ob der Tip der Koreaner, draußen im TrümmerfeldDistrikt verberge sich jemand Interessantes, ein Signal oder nur Lärm war. Spezifischer war der Tip nicht gewesen: Da unten ist jemand, der dort nicht hingehört. Das deutete auf jemanden hin, der bereit war, das Risiko einzugehen, als Außenstehender nicht zu wissen, wie dort alles ablief und damit ein designiertes Ziel zu bilden. Dafür sprach, daß da drunten in den Trümmern niemand, der nicht ein bezahlter Informant war, der Obrigkeit etwas verriet.
    Also ging sie den Weg entlang. Die Sonne lugte nach einem kurzen Schauer durch die Wolken, und die Feuchtigkeit frischte die verschiedenen unangenehmen organischen Gerüche auf. Sie war als einfache Arbeiterin gekleidet, als niedrige Arbeiterin, die schon Probleme hatte, sich ihr bißchen Status zu erhalten, mit weiten Klamotten und einer tief ins kunstvoll rußverschmierte Gesicht gezogenen Kappe, damit sich niemand zu fragen begann, warum ein fast unproduktives Mädchen, das so hübsch war, nicht seine Sachen packte und sich ihren Lebensunterhalt in den Freudenhäusern Ukiyos verdiente.
    Cassie blieb stehen, als sie das Geräusch hörte, das ein oder zwei Straßen entfernt erklang, aber unverwechselbar war. Es waren nicht die Feuerwerkskörper, die man einzeln oder in Salven zu hören begann,

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