BattleTech 34: Der Vater der Dinge
Elementare auf den Beinen. Und diese wenigen waren furchtbar zugerichtet, ein deutliches Indiz für die Härte der Schlacht, die sie durchgestanden hatten. Der Qualm und Dunst der Schlacht machte es schwer, genaues zu erkennen, aber ihre Fernortung zeigte, daß die Novakatzen gesiegt hatten. Es war nicht ein überlebender Nebelparder zu finden. Sie hatten bis zum Tod gekämpft.
Trotz der grausamen Schlacht, die sie gerade erst beendet hatten, nahmen die Katzen schnell Aufstellung für einen Angriff auf New Sherwood, falls sie den Befehl erhielten. Stirling beobachtete sie und war beeindruckt von ihrer Zähigkeit. Das respektierte sie an den Clans. Soweit es sie betraf, war es dieselbe Qualität, die sie und ihre Leute zu echten Highlanders machte.
Die Stimme des Novakatzen-Kommandeurs drang laut und klar aus den Lautsprechern. »Ich bin Sterncolonel Santin West vom Kreis der Macht, Galaxis Sigma der Novakatzen.« Er machte eine Pause, wie um sich zu sammeln oder seine Beherrschung nicht zu verlieren. Es war deutlich zu hören, daß ihm die Worte schwerfielen. »Ich wünsche mit dem Mann namens Loren Jaffray zu sprechen.«
»Hier ist Oberst Stirling von den Northwest Highlanders«, antwortete Cat Stirling steif. »Ich kann deinen Wunsch nicht erfüllen. Major Jaffray wurde verwundet.«
Santin West machte erneut eine Pause. »Wir haben den Parder in seinem eigenen Spiel besiegt. Die Nebelparder-Basis ist an den Sternhaufen gefallen, den ich als Teil meines Gebots dort abgeworfen habe. Auch unsere Kampfschiffe haben miteinander gefochten, und trotz hoher Verluste haben wir ihr Schiff zerstört. An diesem Tag, auf dieser Welt, heult die Novakatze ihren Sieg über die Toten in die Nacht.«
Stirling war sich nicht sicher, was sie von dieser Erklärung halten sollte, aber sie befürchtete, daß es sich um eine Vorschau auf die Zukunft handelte ... auf eine weitere Schlacht.
»Dein Jaffray, er hat uns bewußt hierher gelockt, frapos?«
»Ja, ich habe ihn losgeschickt, euch aufzuspüren un d hierher zu locken, damit ihr gegen die Parder kämpft. Es war der einzige Weg, unser Regiment zu retten.«
»Major Jaffrays Aktionen verletzen unseren Ehrenkodex. Hinterlist gehört nicht zu den Waffen, die ein wahrer Krieger in die Schlacht trägt.«
»Würdest du sagen, daß er mutig gekämpft hat, Sterncolonel?«
»Positiv. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, gegen einen anderen Gegner als einen echten Nebelparder zu kämpfen.«
»Dann ist deine Ehre unverletzt.«
West antwortete zunächst nicht, und Cat Stirling fragte sich, ob sie ihn provoziert hatte. »Und du, Oberst«, stellte er schließlich fest. »Du verkündest deine Taten ohne Furcht - das Zeichen einer wahren Kriegerin. Das hatte ich von dir nicht erwartet.«
»Was bedeutet das jetzt für uns?« fragte Stirling und betrachtete die in Schlachtreihe aufgebauten Novakatzen-Mechs.
»Der Sieg, den ich hier errungen habe, ist durch deine Taten in Frage gestellt, Oberst«, antwortete West ruhig. »Und das zwingt mich, eure Vernichtung in Betracht zu ziehen, die wahrscheinlich auch mein Ende wäre. Deine Sensoren haben dir ohne Zweifel gezeigt, welche schweren Verluste wir hier erlitten haben. Ich sehe mich in die Enge gedrängt, gezwungen mich zu entscheiden, ob ich dich abziehen lasse oder in einem letzten Gefecht gegen dich in den Tod gehe.«
Stirling lächelte. »Man nennt mich nicht umsonst >Cat<, Sterncolonel.«
Diesmal dauerte das Schweigen auf der Gegenseite noch länger. Andrea Stirling fragte sich erneut, ob sie den Novakatzen-Kommandeur möglicherweise verärgert hatte, oder ob dieser gesamte Wortwechsel vielleicht nur eine Finte war, um sie abzulenken. Sie überprüfte die Nahortung, um sicherzugehen, daß die Novakatzen ihre Truppen nicht umstellten. Schließlich durchbrach sie die Stille. »Also, Sterncolonel. Hast du deine Entscheidung gefällt?«
»Man nennt dich >Cat<, die Katze, frapos?« fragte er.
»Ja, das stimmt«, gab sie zurück.
»Dein Major Jaffray hat mir das Leben gerettet, Major Stirling. Als Novakatzen-Krieger messe ich dieser Handlungsweise einen hohen Wert zu. Es heißt, wenn ein Krieger einem anderen das Leben rettet, verbinden sich ihre Seelen - selbst wenn einer von ihnen eine Freigeburt und der andere wahrgeboren ist. Um dich zu besiegen, wäre ich gezwungen, ihn zu töten. Dabei würde ich auch meine Seele in Gefahr bringen. Daher verspüre ich nicht den Wunsch, diesen Kampf fortzusetzen. Es ist zu keiner Zeit zu einem Bieten gegen euch
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