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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Schlamassel.) Der Kampfschütze würde ihr wohl kaum mehr nachsetzen, aber er war noch immer da, und wenn sie den Fehler machte, in sein Schußfeld zu stolpern, konnte er ihr auch jetzt noch den ganzen Tag versauen. Und was noch schlimmer war, sie hatte keinen Schimmer, wo diese gottverfluchten Dinger steckten!
Warum haben wir so was nicht in den Simulationen behandelt? tobte sie innerlich. In allen Szenarios, die sie in der Büchse durchgespielt hatte, waren ihre Gegner auf ein, zwei Meter genau zu erfassen gewesen. Und jetzt? Möglicherweise kam der Greif in diesem Augenblick um die eine Seite des Gebäudes und der Kriegshammer um die andere. Die erste Warnung, die sie davor erhielt, würden die Treffer sein, mit denen ihre Gegner aus nächster Nähe die Panzerung des Sasquatch durchschlugen. Gott im Himmel, ich muß doch irgend etwas tun können.
Natürlich konnte sie etwas tun. Keine ihrer Simulatorsitzungen hatte taktische Zusammenarbeit eingeübt, aber als Teil ihrer Ausbildung hatten die Techs ihr gezeigt, wie sie die verschlüsselte Kurzstrecken-Kommunikatorverbindung des Mechs benutzen konnte. Mit einem leisen Fluch aktivierte sie die Funkanlage, wählte die Grundfrequenz und den Verschlüsselungsalgorithmus des Saberstalls. »Hier spricht Dooley Eins«, krächzte sie ins Mikro. »Hört irgendwer diese Frequenz ab? Kann mich jemand empfangen?«
In den Ohrhörern ihres Helms krachte und rauschte es. Nichts... Dann plötzlich: »Dooley!« Sie zuckte heftig zusammen, als sie Silvers Stimme hörte. »Sam, bist du okay?«
Sie hatte Mühe, die unvernünftige Erleichterung aus ihrer Stimme zu halten - du steckst immer noch tief in der Scheiße, vergiß das nicht -, als sie ihm antwortete. »Im Augenblick ja. Zwei Banditen sind erledigt, einer schwer beschädigt. Sterling, du mußt den Ausguck für mich machen. Da draußen haben es noch ein Greif und ein Kriegshammer auf mich abgesehen, und ich weiß nicht, wo, zum Freck, sie stecken.«
»Ist klar, Sam«, reagierte er sofort. »Du hast sie vorsichtig gemacht. Ich sehe sie langsam vorrücken - den Greif im Westen, der Kriegshammer bewegt sich nach Osten. Standardzangenmanöver.«
Sam nickte - ziemlich genau das, was sie erwartet hatte. »Entfernung vom Verwaltungsgebäude?«
»Da steckst du.« Sie konnte das harte Lächeln in Silvers Stimme hören. »Wie gesagt, sie sind vorsichtig geworden. Der Greif ist vielleicht 75 Meter entfernt, der Kriegshammer noch 25 mehr.«
»Irgendwelche Infanterie-Unterstützung?« Zum erstenmal wurde Sam bewußt, daß sie Schüsse - Laser und Feuerwaffen - im Hintergrund von Silvers Leitung hören konnte.
Der Blondschopf gluckste. »Hast du Angst, daß jemand versucht, deine Konservenbüchse zu durchlöchern? Nicht schlecht, aber auf dem Sektor haben wir die Lage unter Kontrolle.«
»Mit was für Verlusten?« In Sams Eingeweiden wüteten Schuldgefühle. Bis zu diesem Augenblick hatte sie daran nicht einmal gedacht.
»Mit schweren«, antwortete Silver grimmig. »Wir haben gute Leute verloren. Aber jetzt geht es darum, nicht noch mehr zu verlieren, bevor... Moment!« unterbrach er sich. »Wir haben... ja... der Greif bewegt sich... O, gequirlte Eierpampe... Dooley, er springt. Augen aufwärts!«
Shit! Shit! Shit! dachte Dooley. Sie suchte nach Einzelheiten, die sie während des Trainings über die Sprungfähigkeiten des Greifens gelernt hatte. Ziemlich gut, glaube ich, erinnerte sie sich. Jedenfalls besser als meine. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Flammenzungen aus den Sprungdüsenauslaßöffnungen das Greifen schlagen und den 55 Tonnen schweren Mech empor schleudern.
Ihr Gehirn schien im Zeitraffer zu arbeiten, die Sekundenanzeige der Konsolenuhr bewegte sich so langsam wie in einem Traum. Was ging jetzt in dem Greif-Piloten vor? Was plante er? Wollte er nur schnell vorrücken, bevor sie sich eine gute Abwehrstellung aufbauen konnte? Oder plante er einen vernichtenden ›Todessprung‹, bei dem er seine Maschine auf ihrem Sasquatch landete? Wie sah ihre bestmögliche Reaktion auf beide Varianten aus? Flucht... oder...
Bevor sie es sich wieder ausreden konnte, zündete sie die eigenen Sprungdüsen. Die plötzliche Beschleunigung drückte sie tief in die Polster der Pilotenliege. Sie breitete die Arme des Sasquatch nach beiden Seiten aus, um die Balance des BattleMechs zu verbessern, als er auf einer brodelnden Feuersäule in den Himmel stieg.
Ja, da war der Greif, immer noch im Steigflug. Seine Sprungdüsen arbeiteten mit voller

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