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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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die Papiere. »Unter anderem eine Liste der für das Museum of
    Flight bestimmten Gegenstände.«
»Die Erinnerungsstücke.«
Sein Nicken vollzog sich im Millimeterbereich. »Lassen Sie sehen.« Sie streckte die Hand aus,
    aber er zog die Papiere mit einer geschmeidigen Bewegung vom Tisch, legte sie zurück in die Lade und schloß diese lautlos.
    »Arlene kann Ihnen natürlich eine Kopie der Liste anfertigen«, stellte er in noch reservierterem Tonfall als zuvor fest. »Ich gebe Ihnen aber mein Wort, daß sie keinen Eintrag bezüglich eines Tagebuchs oder irgendwelcher Memoiren enthält.«
»Wer hat die Liste angefertigt?«
    Auf diese Frage hin wölbten sich seine Augenbrauen ein wenig. »Sie wurde von Partnern unserer Kanzlei erstellt. Ich versichere Ihnen, daß sie höchst effizient arbeiten.«
    Effizient genug, um mit Pop-Pops Memoiren zu verschwinden, bevor sie auf die Liste gelangen konnten? Sie schüttelte den Kopf. Nein, das machte wenig Sinn. Sie hatte Jim Dooleys Memoiren nicht gefunden. Zugegeben, ihre Suche war unterbrochen worden, aber hätte Pop-Pop sich solche Mühe gemacht, sie zu verstecken? Wenn sie sich nicht auf den Serpentinenpfad des Verfolgungswahns begeben und annehmen wollte, daß die Testamentsvollstrecker und die Polizei - und überhaupt der ganze Rest der Menschheit - sich mit... irgend jemand verschworen hatten, um ihr... irgend etwas anzutun..., machte es sehr viel mehr Sinn, Kerr zu glauben. Die Memoiren waren nicht im Testament aufgeführt, weil Pop-Pop erwartet hatte, sie würde sie mitnehmen, bevor es vollstreckt wurde. Und sie standen nicht auf Kerrs Liste von Erinnerungsstücken, weil sie nicht im Haus gewesen waren, als sie angefertigt wurde. Betrachten wir es doch mal ganz nüchtern, erinnerte sie sich. Eine Menge Leute hatten Zutritt zu dem Haus - Leute, die von Pop-Pops Memoiren gewußt haben können.
    Aber welchen Grund sollten diese Personen gehabt haben, sie mitzunehmen?
Plötzlich fiel ihr etwas anderes ein, dessen Abwesenheit im Testament bemerkenswert war. »Mr. Dooley besaß etwas Land«, stellte sie fest.
Er nickte sofort. »Ja, das Eagle-Mountain-Grundstück.«
»Genau.« Sie zögerte. »Ich hatte Grund zu der Annahme...« Sie zögerte wieder, suchte nach den passenden Worten.
Kerr nahm ihr die Mühe ab. »Daß dieses Grundstück Ihnen zufallen würde?« Ein kühles Lächeln spielte einen Augenblick lang um seine Mundwinkel. »Unwahrscheinlich, fürchte ich, Ms. Dooley, da die Unterlagen zeigen, daß Mr. Dooley diesen Besitz vor sieben Jahren abgestoßen hat.«
»Hat er nicht«, rief Sam. »Das hätte er mir gesagt.« Der Ausdruck auf dem Gesicht des Anwalts machte ihr deutlich, was er von dieser Argumentation hielt. Sie zügelte ihre Gefühle und versuchte es anders. »Ich bin sicher, daß er diesen Besitz nicht verkauft haben kann. Zwei Tage vor seinem Tod hat er mir noch gesagt...«
Ihre Stimme erstarb. Was genau hat er mir gesagt? fragte sie sich plötzlich. Daß er das Grundstück noch besaß? Sie versuchte sich zu erinnern, sich die genauen Worte ins Gedächtnis zurückzurufen. Pop-Pop hat davon gesprochen, was ich mit seiner Asche machen soll. Ich habe ihn gefragt, ob ich sie nach Eagle Mountain bringen sollte, und er hat gewitzelt, er habe Besseres mit der Ewigkeit vor, als mir Haare und Nase zu verstauben...
Es war keine direkte Bestätigung, daß er das Gelände noch besaß und sie es erben würde, aber doch eine reichlich deutliche Anspielung.
Der Anwalt hatte darauf gewartet, daß sie ihren Satz beendete. Jetzt zuckte er die Schultern. »Vielleicht«, entgegnete er kühl, »sollten Sie besser den gesetzlichen Dokumenten vertrauen als der Erinnerung an einen möglicherweise senilen Sterbenden.«
Wut flammte in Sams Eingeweiden auf, und wieder sah sie den Kopf des Anwalts vor sich, der auf den blankpolierten Schreibtisch schlug. Kein kluger Schachzug, Dooley. Sie atmete tief ein, hielt den Atem einen Augenblick lang an, ließ ihn dann mit einem Seufzer entweichen und zumindest einen Teil ihrer Wut und Frustration mitnehmen. »Wann hat er das Grundstück verkauft?« Sie hatte den Eindruck, daß ihre Stimme spröde wie Marienglas klang, aber zumindest wirkte sie nicht aggressiv. »Haben Sie die Papiere ausgefertigt?«
Er schüttelte den Kopf und beantwortete ihre zweite Frage zuerst. »Ich bin erst vor vier Jahren in die Firma eingetreten. Den Unterlagen zufolge hat mein Vater den Eagle-Mountain-Verkauf betreut.«
»Kann ich die Angelegenheit mit ihm

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