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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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besprechen?«
Kerr antwortete nicht sofort, und seine Miene wurde noch frostiger, soweit das überhaupt möglich war. »Das dürfte reichlich schwierig werden«, sagte er schließlich.
Ach ja? Ihr kam ein böser Gedanke. Sam verzog ihre Miene zu einem Ausdruck von Mitgefühl. »Es tut mir leid«, gab sie entschuldigend zurück. »Ich wußte nicht davon. Seinen Vater zu verlieren ist ein schwerer Schlag. Wie lange ist es her, daß er... daß Sie ihn verloren haben?«
»Etwas mehr als ein Jahr.«
Sam nickte. Es war von vornherein ein paranoider Einfall, schalt sie sich - aber trotzdem fühlte sie eine gewisse Erleichterung, daß etwa sechs Jahre zwischen dem angeblichen Verkauf von Eagle Mountain und dem Tod von Morton Kerr, Sr., lagen.
Der Anwalt zögerte, dann stellte er in leicht defensivem Ton fest: »Ich habe die Verträge jedoch im Verlauf meiner Tätigkeit durchgesehen. Sollten Sie irgendwelche Zweifel an der Rechtmäßigkeit hegen, kann ich Ihnen versichern...«
»Der Gedanke ist mir nicht gekommen«, log sie. Dann: »Kann ich bitte Kopien der Verkaufsunterlagen bekommen?«
Kerr zögerte, dann zuckte er kaum wahrnehmbar die Achseln. »Arlene kann Ihnen Kopien anfertigen.« Mit einer plötzlichen Geste richtete er die Schreibunterlage an der Tischkante aus. »Haben Sie noch weitere Fragen?«
Sam schenkte ihm ein Lächeln, das zwar ihre Lippen bewegte, aber ihre Augen nicht erreichte. »Sollte mir noch etwas einfallen, hören Sie von mir«, versicherte sie ihm kalt.
    Ein weißer, mittelgroßer Umzugslaster stand in der Auffahrt von Pop-Pops Haus, als sie zehn Minuten später dort eintraf. Das rotblaue Logo auf seiner Seite lautete: ›Jones Cartage‹. Als sie neben dem Laster anhielt, tauchte ein Mann in einem blauen Overall in der offenen Haustür auf. Er trug einen großen Karton. Tränen traten in Sams Augen, als sie einige der Objekte erkannte, die aus dem offenen Karton ragten. Gerahmte Fotografien, farbig und schwarzweiß, ein eingerahmtes Diplom oder eine Auszeichnung. PopPops Erinnerungsstücke.
    Der blonde Wachmann - in Begleitung eines älteren Mannes in ähnlicher Uniform: Blondies Vorgesetzter, erkannte Sam sofort - kam von der rechten Hausseite näher. Bevor die beiden Grendel erreicht hatten, fuhr sie das Fenster herunter und rief den Umzugsarbeiter an: »He!« Als er herübersah, winkte sie ihn zu sich.
    Er kam nicht an den Wagen, blieb aber wenigstens stehen und stützte den Karton für einen Augenblick auf der Hüfte ab. »Yeah?« fragte er mißtrauisch.
»Jones Cartage?« Er nickte. »Wer hat Sie beauftragt, die Sachen abzutransportieren?«
    Der Arbeiter zögerte. »Vielleicht reden Sie besser mit meinem Vorarbeiter«, sagte er langsam.
Sam sah nach rechts. Blondie und sein Boß waren fast schon da. »Ein Museum?«
Die Miene des Arbeiters hellte sich auf. »Yeah«, bestätigte er. Offensichtlich machte es ihm weniger aus, Sams Feststellung zu bestätigen, als diese Information selbst zu liefern. »Irgendein Fliegermuseum in Kalifornien.«
»Rogers?«
»Genau.« Er nickte freundlich.
»Danke schön.« Blondies Boß hatte den Wagen fast erreicht und setzte an, etwas zu sagen - wahrscheinlich, daß sie noch warten solle. Sam schaltete Grendel in den Rückwärtsgang und trat aufs Gas. Kies prasselte gegen die Unterseite des Wagens, als sie rückwärts die Auffahrt hinunterfuhr, und die beiden Wachmänner zuckten zurück.
Verdammt, dachte sie. Auf die Einfache geht es anscheinend nicht. Ich werde mir was einfallen lassen müssen.

8
    Samantha fuhr langsam durch die engen Straßen von Venice, Kalifornien. Ihre Augen waren von zwölf Stunden Fahrt wund und trocken, und die Lichtkegel der Straßenlaternen hatten eine Tendenz, vor ihren Augen zu verschwimmen, sobald ihre Konzentration auch nur ein wenig nachließ. Glücklicherweise waren die Straßen verlassen. Selbst Venice klappt irgendwann die Bürgersteige hoch, erinnerte sie sich. Das gedämpfte Grollen von Grendels Motor hallte von den Hauswänden wider, als sie auf die 25th Avenue und von dort in eine Seitengasse bog. Sie hielt hinter dem schäbigen Mietshaus an, schaltete den Motor ab und sicherte das Lenkrad mit der Sperrstange Marke The Club, die sie unter dem Sitz aufbewahrte. Mit einem unterdrückten Gähnen zog sie die schwere Tasche unter dem Rücksitz des Kabrios vor und schloß die Hintertür des Gebäudes auf.
    Apartment D lag im ersten Stock nach hinten raus. Sams Beine waren schwer wie Blei, und ein stechender Schmerz bohrte sich in

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