Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
Vom Netzwerk:
schließlich. »Vielleicht kann ich ihn dazu bewegen, das Kennzeichen inoffiziell zu überprüfen. Schaden kann es nicht, denke ich mir.«
»Schaden kann es nicht«, bestätigte Sam. Irgendetwas sehr Seltsames läuft hier ab.
    Samantha lehnte sich an die Fassade der kleinen Anwaltskanzlei. Auf dem Schild stand Ken & Simons, Ltd. Sie lag direkt an der ›Hauptstraße‹ von Gold Beach - das war natürlich der Highway 101 - und gegenüber dem einzigen, kleinen Kino am Ort. Obwohl es erst früher Vormittag war, spürte sie durch das weiße Baumwollhemd die Wärme des von der Sonne aufgeheizten himmelblauen Putzes.
    Sie rauchte nachdenklich und beobachtete den leichten Verkehr. Es war Mittwoch früh. Das Sonnenlicht funkelte auf dem Chrom und Glas in bunten Glanzspektren, die in der Hitze schillerten. Plötzlich mußte sie lachen. Ihr war klargeworden, daß sie halb unbewußt Ausschau nach einem grüngrauen ChevyKombi hielt. Keine Chance, dachte sie mit einer gewissen Grimmigkeit.
    Maggies Freund in der Staatshauptstadt hatte das Kennzeichen überprüft, das Sam gesehen hatte. Mags hatte ihr das Ergebnis mitgeteilt, bevor Sam am Morgen zur Anwaltskanzlei aufgebrochen war. Die ältere Frau hatte etwas gezögert, es ihr zu sagen - nicht ohne Grund, machte Sam sich klar - als ob sie nicht wußte, wie sie die Nachricht einschätzen sollte, die sie brachte.
    »Die Computer der Verkehrsbehörde haben nichts gefunden«, hatte Maggie festgestellt.
Sam hatte genickt. »Das macht wohl Sinn, schätze ich. Gestohlener Kombi, gestohlene Nummernschilder...«
»Nein.« Maggie hatte sie entschieden unterbrochen. »Das meine ich nicht. Ich meine, sie haben nichts gefunden. Laut Auskunft der Verkehrsbehörden in Oregon existiert das Nummernschild XBF254 nicht. Es wurde nie ausgegeben.« Sie wartete einen Augenblick. »Bist du sicher, daß es ein Oregon-Kennzeichen war?«
Samantha hatte gezögert und sich verunsichert das Bild des Kombis wieder vor ihr inneres Auge gerufen, wie er aus Pop-Pops Auffahrt verschwunden war. Weißer Hintergrund, blauer ›Himmel‹ entlang der Oberkante, violette ›Berge‹ an der Unterkante, ein einzelner grüner Baum - wahrscheinlich eine Douglastanne. Das ist doch der Staatsbaum von Oregon, oder? - in der Mitte des Nummernschilds. »Ich bin mir sicher«, bestätigte sie.
Maggie hatte die Schultern gezuckt. »Dann hast du etwas gesehen, was es offiziell nicht gibt«, stellte sie tonlos fest. »Wie immer du das auslegen willst.«
Sam seufzte. Wie ich es auslegen will? fragte sie sich. Ich habe keinen Schimmer, wie ich es auslegen soll.
Sie nahm einen weiteren tiefen Zug von ihrer Zigarette, dann starrte sie traurig auf das glimmende Ende. Hat nicht lange gedauert, bis ich wieder voll versklavt war, was? dachte sie säuerlich. Sie sah auf die Uhr: zwei Minuten vor zehn. Sie ließ die halbgerauchte Zigarette auf den Bürgersteig fallen und trat sie aus. Dann drehte sie sich um und ging durch die Tür, während sie mit einer Hand die Ray-BanFliegerbrille in die Hemdtasche steckte.
Die Empfangsdame, eine reichlich spröde wirkende Blondine, schenkte ihr ein Plastiklächeln und deutete auf die offene Bürotür hinter ihr. Sam nickte kurz und ging weiter.
Morton Kerr, Jr., Pop-Pops Anwalt, saß hinter einem überdimensionalen Schreibtisch, dessen beinahe leere Arbeitsfläche spiegelte. Er saß in einem hohen, komfortablen Ledersessel die spitzen Ellbogen auf den Armlehnen, die langen Finger vor der Brust verschränkt. Sein schmales Gesicht war ausdruckslos, aber die grauen Augen - scharfe Augen, dachte Sam, wie die eines Adlers - zuckten durch den Raum, als wollten sie sich nicht das kleinste Detail entgehen lassen. Sam ließ sich in einem der Stühle nieder, die vor dem Schreibtisch standen. Es waren nur drei, registrierte sie, und einer davon war zur Seite gerückt, als spiele er nur eine Nebenrolle in dem Verfahren. Das bedeutete, so nahm sie zumindest an, daß nur eine weitere Person an der Verlesung des Testaments teilnehmen würde. Wer? Sid Warner vielleicht?
Ein Telefon surrte leise. Ohne eine Miene zu verziehen, öffnete Kerr die oberste Schreibtischschublade und holte einen Hörer heraus. »Ja?« Während er zuhörte, verschleierte sich sein Blick für einen Augenblick. Dann nickte er, wie zu sich selbst. »Ich verstehe. Das ist... akzeptabel. Bitte kommen Sie jetzt herein, Arlene.« Er legte das Telefon auf und schloß die Schublade.
Er fixierte Samantha mit seinem Raubtierblick. »Ich fürchte, der

Weitere Kostenlose Bücher