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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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diesem Fall, da ich doch beinahe zur Generro-›Familie‹ gehöre...«
»Mir blutet das Herz, Ms. Dooley«, entgegnete Leclerc, und sein Gesichtsausdruck paßte zu seinen Worten. »Aber es würde mich die Stellung kosten, Ihrem Wunsch nachzugeben. Vielleicht, wenn Sie einen Namen wüßten...« Er zuckte die Schultern.
Innerlich knirschte Samantha mit den Zähnen. Mauern war Mauern, egal, ob höflich verbrämt oder nicht, aus gutem Grund oder nicht. »An einen kann ich mich erinnern«, sagte sie langsam. »Soundso Warner: Sam? Sal?«
Leclercs Miene hellte sich auf. »Simon«, korrigierte er. »Simon Warner. Ja, er hat als Testflugingenieur hier gearbeitet, von 1971 bis 1978, glaube ich.« Er wirkte erleichtert, wieder auf sicherem Boden zu stehen. Er zog einen ledergebundenen Planer aus der Innentasche der Jacke und klappte ihn auf. »Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer geben würden und die Nachricht, die Sie Mr. Warner zukommen lassen möchten...« Er zückte einen Mont Blanc und wartete.
»Können Sie mir nicht einfach sagen, wie ich mich selbst mit ihm in Verbindung setzen kann?« fragte Sam. »Telefonnummer, privat und am Arbeitsplatz...?«
»Ich bin tief betrübt, aber, nein, das kann ich nicht. Vertraulich, Sie wissen schon. Und Sie haben keine Botschaft für ihn?«
Sam seufzte und schüttelte den Kopf. »Nichts, was ohne entsprechende Hintergrundinformationen für Mr. Warner einen Sinn ergeben würde«, log sie.
Leclerc steckte Füllfeder und Planer ein. »Es tut mir wirklich leid, Ms. Dooley«, erklärte er, und wieder klang es durchaus ehrlich gemeint, als müsse sein Unvermögen, einer Jungfer in Bedrängnis zu Hilfe zu eilen, ihm nächtelang den Schlaf rauben. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen behilflich sein. Gibt es irgend etwas anderes, was ich für Sie tun kann?« »Kaum«, erwiderte Sam nach kurzem Nachdenken.
Leclerc stand augenblicklich auf. »Darf ich Ihnen die Firma zeigen?« fragte er hoffnungsfroh.
Samantha lächelte und erhob sich ebenfalls. »Was könnten Sie mir denn da zeigen, Mr. Leclerc?« In ihrer Stimme lag ein Hauch von Ironie. »Die Kantine? Die Parkplätze? Ich möchte wetten, selbst der Kopierer ist geheim, oder etwa nicht?«
»Wo Sie recht haben...«, nickte Leclerc traurig. Dann heiterte sein Gesicht sich ein wenig auf. »Vielleicht möchten Sie uns ja noch einmal besuchen, Ms. Dooley, falls Sie weitere Fragen haben?«
Sam zuckte die Schultern. »Kann man nie wissen, Mr. Leclerc«, stellte sie schüchtern fest. »Das kann man nie wissen.«
    Auf dem Weg zurück zum Haupttor fuhr Sam noch langsamer als zuvor. Im gewölbten Seitenspiegel auf der Beifahrerseite beobachtete sie den hinter ihr kleiner werdenden Gebäudekomplex und suchte nach irgendwelchen Besonderheiten, nach allem, was einen Hinweis darauf geben konnte, was dort vorging.
    Viel war nicht zu sehen. Die Gebäude hatten keinerlei Markierungen und schienen aus einem Guß. Zugegeben, auf manchen Dächern standen mehr Antennen als auf anderen, aber Sam kannte sich nicht gut genug mit Telekommunikation aus, um ihren Sinn und Zweck zu ergründen. Nach allem, was ich erkennen kann, könnten sie ebensogut am heißesten Satellitenfernsehsystem diesseits von CNN basteln, dachte sie sarkastisch. Zwei Bauten im Hintergrund, jenseits des Empfangsgebäudes, erinnerten von der Bauweise an Hangars, aber sie war sich ziemlich sicher, daß sie inzwischen anders genutzt wurden. Wenn Generro noch Flugbetrieb unterhielt, würde Leclerc das nicht abstreiten. Es ist ziemlich schwierig, einen Jägerprototyp beim Testflug zu verstecken.
    Moment: Es gab eine Besonderheit. Zum einen konnte sie ein relativ kleines Gebäude entdecken - kantig, gedrungen und vollständig aus Beton gegossen - das in einem Abstand von fast hundert Yards vom Rest der Anlage isoliert war. Die eleganten, in der Sonne glänzenden Bögen mehrerer Hochspannungsleitungen verbanden es mit der Metallbaukastenstruktur eines Umspannwerks. Von dort aus führten andere Leitungen zu einigen der größeren Gebäude. Sie verbrauchen eine Menge Strom, erkannte Sam leicht schockiert. Eine verteufelte Menge Strom sogar. Wozu? Auf den ersten Blick schien es, als sei der quadratische Betonblock die Quelle des Stroms, der zum Umspannwerk geleitet und von dort auf die anderen Bauten verteilt wurde. Aber das macht keinen Sinn. Das Umspannwerk mußte der Hauptverteiler sein. Was bedeutete, der Betonbau - was immer er verbarg - hatte den größten Strombedarf in der ganzen Anlage. Was konnte eine

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