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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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so enorme Energiemenge verschlingen?
    Laser? Hochenergielaser? Die Regierung gibt immer noch eine Unmenge Geld für SDI-Forschung aus. Krieg der Sterne. Vielleicht fließt ein Teil davon zu Generro. Sie schüttelte den Kopf. Spekulieren konnte sie, soviel sie wollte. Was sie brauchte, waren harte Fakten, keine Vermutungen.
    Wie angewiesen gab sie ihren Besucherpaß am Eingangstor wieder ab. Wie sich herausstellte, hätte es sich der Posten bei ihrer Ankunft sparen können, diesen Punkt zu betonen: Das Tor bewegte sich keinen Millimeter, bis sie den Ausweis abgegeben hatte. Sie bog nach rechts auf den Highway zurück nach Los Angeles ein. Im Rückspiegel sah sie einen weißen Lastzug aus der Gegenrichtung kommen und in Generros Privatstraße abbiegen. Dann verschwanden Laster, Tor und Anlage hinter einer Kurve.
    Das Telefon zwitscherte und riß Sam aus jenem warmen, schwerelosen Dämmerzustand kurz vor dem Einschlafen. »Dreck!« Sie wälzte sich herum und sah auf die Uhr. Fast eins. Typisch, meckerte sie in Gedanken. Wenn ich mal einen Abend früh ins Bett gehe...
    Sie nahm den Hörer ab. »Yeah?« Ihre Stimme klang wie zehn Meilen Kiesweg.
»Guten Abend. Habe ich deinen Schönheitsschlaf gestört?«
Der Mittelwestakzent war unverkennbar. Sam wischte sich das Haar aus den Augen, setzte sich auf und schaltete die Nachttischlampe an. »Hi, Amy.«
»Ich habe nachgedacht«, erklärte die alternde 99erin. »Ich hab dich wohl ziemlich abfahren lassen, was Generro Aerospace angeht, und jetzt habe ich Schuldgefühle deswegen.«
»Generro?« Sam versuchte, die geistigen Spinnweben aus ihren Gedanken zu vertreiben. »Ich war heute da.«
»Du warst da? Hmpf. Vielleicht hätte ich mir die ganze Mühe gar nicht machen brauchen. Das wird mich lehren, Verantwortungsbewußtsein zu zeigen.«
»Nein, Amy, es ist schon okay«, versicherte Sam ihrer Bekannten. »Ich habe nicht viel rausbekommen. Was ist dir eingefallen?«
»Nicht mir, anderen Leuten«, verbesserte Langland. »Ich habe mich umgehört. Irgendwie bin ich neugierig geworden, was Generro so macht, wenn sie nicht gerade Thunderflashs in die Wüste schleudern.«
»Was hast du herausgefunden?«
»Nicht viel, alles in allem. Und das hat mir eine Menge gesagt.«
»Häh?« Sam wischte sich noch eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. »Sorry, Amy. Ich bin noch nicht richtig wach, glaube ich.«
»Es ist, als sähe man einen Schatten«, erklärte Langland mit ungeduldiger Stimme. »Ein Schatten ist nichts Greifbares, richtig? Aber irgend etwas muß den Schatten werfen. Und als ich nach Generro gefragt habe, habe ich eben nur genau das gefunden: Schatten.«
Sam blinzelte, als ein Funken der Erkenntnis aufflammte. »Du meinst streng geheime Projekte?«
»Mehr als nur streng geheim. Hast du schon mal von ›schwarzen‹ Projekten gehört? Streng geheime Projekte werden abgeschirmt, schwarze Projekte existieren überhaupt nicht. Das SDI-Projekt ist streng geheim. Die Nachfolgermaschine für das SR-71 BlackbirdSpionageflugzeug, die Aurora, ist schwarz.«
»Und damit hat Generro zu tun?«
»Mit etwas dieser Art«, bestätigte Langland. »Jedenfalls ist das der Schluß, zu dem ich gekommen bin. Was immer das wert ist.«
»Und was könnte das mit Pop-Pop zu tun haben?« Die Worte waren heraus, bevor Sam sich klarwerden konnte, daß sie Amy Langland nie gesagt hatte, warum sie an Generro interessiert war. »Ich meine...«, setzte sie hastig an.
Langland schnaubte und unterbrach. »Dein Großvater, ich weiß. Ich bin kein Volltrottel, Kleines.« Sie lachte. »Mußt du wirklich fragen, ob Jim irgendwas mit ›schwarzen‹ Projekten zu tun gehabt hätte? Mister ›Der Steuerzahler hat ein Recht zu wissen, was mit seinem Geld geschieht?‹ Warum beantwortest du mir diese Frage nicht?«
Sam mußte laut lachen. Aus ihrer vom Schlaf rauhen Kehle klang es wie das Knarren eines rostigen Tors. »Nein. Nein, du dürftest recht haben.«
»Natürlich hab ich recht.« Langland schien geradezu beleidigt. »Und es erklärt auch, wieso es einer scheinbar winzigen Firma wie Generro gelingt, TopLeute anzuziehen, was? Teufel, Mädchen, ich hätte getötet, um bei Aurora mitmischen zu dürfen.«
»Du hast wahrscheinlich recht, Amy«, seufzte Sam. »Also, danke. Okay?«
»Nichts zu danken.« Langland klang mürrisch, als ob Sams Dank sie verlegen machte. »Ich hab nur versucht, einer Schwester einen Gefallen zu tun. Schlaf gut.« Und sie legte auf.
Sam plazierte den Hörer seufzend wieder auf der Gabel.

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