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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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marschierte schnell davon. Macintyre sah wieder zu der Wellenform hoch und klopfte dem asiatischen Tastaturkünstler auf die Schulter. »Das wird ein guter Tag, John«, erklärte er freundlich.
Sam verlagerte ihr Gewicht, um die Anspannung in den Knien zu reduzieren. Gerade ist etwas Wichtiges vorgefallen. Aber was?
Und von was für einem Team hat er geredet?
Sie brauchte eine bessere Beobachtungsstellung. Es mußte doch mehr geben... bei dem, was hier vorging, als nur diese Computer. Soweit ich es weiß, braucht man keine drei Stockwerke hohen Teslaspulen, um Computer zu betreiben. Sie arbeitete sich entgegen dem Uhrzeigersinn an den Ausrüstungsteilen vorbei, wobei sie versuchte, Macintyre und John an den Terminals aus dem Augenwinkel in Sicht zu behalten.
Nach etwas über zwanzig Schritten hielt sie an. Aus diesem Winkel hatte sie einen besseren Blick auf die herabhängenden Bildschirme, die offensichtlich von Videokameras gespeist wurden. Nur die obere der zwei je acht Monitore umfassenden Reihen von Bildschirmen war in Betrieb, und jeder von ihnen schien dasselbe Bild zu zeigen. Sie kniff die Augen zusammen. Ja. Auf jedem der Schirme war etwas zu sehen, das an das Innere eines Flugzeugcockpits erinnerte, abgesehen von der Tatsache, daß das Kanzeldach undurchsichtig war. Sie konnte rechts einen Steuerknüppel und links einen einfachen Gashebel erkennen. Reihen von Knöpfen, Anzeigelichtern und LED-Datenanzeigen umgaben den Pilotensitz. Ich dachte, Generro hätte die Flugoperationen eingestellt ...
Enttäuscht über ihre Unfähigkeit zu verstehen, was sie sah, schüttelte Sam den Kopf und bewegte sich weiter an den Ausrüstungsstapeln entlang. Der junge Asiate saß noch immer an der Tastatur, aber Macintyre war an eine andere Konsole getreten und drückte Knöpfe an einer Reihe von Geräten, die wie Videorecorder aussahen. Über dem konstanten elektronischen Brummen hörte sie ihn tonlos vor sich hin summen. Sie schlich weiter.
Sie trat um eine gewaltige, brummende Ansammlung von... irgendwelchen elektrischen Apparaten...
    und blieb stehen. Was, zum Teufel...? Jetzt sah sie, was jenseits des Halbkreises der Computerkonsolen lag.
    Acht... Cockpits, riet sie, was könnte es sonst sein? Jede Einheit war rechteckig, zweieinhalb bis drei Meter lang, etwas über einen Meter breit und anderthalb Meter hoch. Sie waren in zwei - von einem einen guten Meter breiten Mittelgang - getrennten Reihen zu je vier Cockpits aufgebaut. Alle acht waren offen. Die Abdeckungen waren auf Leitschienen zurückgerollt und legten das Innenleben der Kästen frei. Im Innern der Kabinen glänzten vielfarbige Lichter - die Anzeigelämpchen und Datenanzeigen, die sie auf den Beobachtungsmonitoren gesehen hatte, nahm Sam an. Die metallene Außenhaut war dunkelgrau und trug hier und da kryptische Symbole, aus dieser Entfernung unlesbare Beschriftungen und Warnzeichen, ähnlich wie der Rumpf eines Jagdflugzeugs. Komplexe Verdrahtungen verbanden die Cockpits mit der sie umgebenden Ausrüstung und letztlich mit den Computerkonsolen, an denen Macintyre noch immer stand. Nein, entschied sie einen Augenblick später, die Kabel sind nicht an die Cockpits angeschlossen, nicht direkt. Statt dessen schienen sie an den Schienen oder Rahmen - vielleicht war Gerüste das passendere Wort - befestigt, auf denen die Cockpits ruhten. Sie konnte es nicht sicher sagen, aber Sam war sich ziemlich sicher, daß nichts direkt an die Cockpits selbst angeschlossen war. Was für einen Grund könnte das haben?
    Sie suchte sich erneut eine bessere Beobachtungsposition und bemerkte etwas, das nun wirklich ihre Neugierde erregte. An der vorderen Hälfte jedes Cockpits prangte ein greller Farbklecks: eine farbenfrohe, auffallende Illustration. Wie die Bugbemalung auf den Bombern des 2. Weltkriegs, dachte sie. Das ihr am nächsten gelegene Cockpit war mit einem Annie-Oakley-artigen Cowgirl verziert, das den Pulverdampf seines Revolvers wegblies. Der Seilschlaufen nachempfundene verschnörkelte Schriftzug ›Calamity Jane‹ rahmte die Figur ein. Auf dem nächsten Cockpit prangte der Name ›Privateer‹. Das Wort lag über dem Bild eines mit gezücktem Entermesser vorpreschenden Piraten. Danach folgte ein mit ›Call of the Wild‹ gekennzeichnetes Cockpit, dessen Emblem die Silhouette eines den Mond anheulenden Wolfs zeigte. Sie konnte die Frontpartien der übrigen fünf Cockpits nicht sehen, ging aber davon aus, daß diese ebenfalls verziert waren.
    Langsam dämmerte es ihr.

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