Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
Vom Netzwerk:
Erst als sie laut aufatmete, wurde ihr klar, daß sie die Luft angehalten hatte. Sie drückte die linke Tür auf und trat hindurch.
Einen chaotischen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, auf eine Filmbühne getreten zu sein, in die Aufbauten für ein millionenschwer budgetiertes Science-Fiction-Spektakel. Vielleicht ist es das, was bei Generro abgeht, dachte sie verunsichert. Filmarbeiten. Keine Sekunde später hatte sie sich wieder im Griff. Das ist kein Filmset. Das hier ist echt.
Wie sie vermutet hatte, war das Gebäude ein umgebauter Flugzeughangar. Die Konstruktion war unverkennbar. Das Dach befand sich hoch über ihr und war in vielleicht achtzehn Metern Höhe von zahlreichen Trägern und Streben gekreuzt. Ringsum ragten nicht-identifizierbare Gerätschaften auf und warfen im Licht einiger vom Dach hängender Leuchtstoffröhreninseln seltsame kantige Schatten. Sam löste sich von der Tür und drückte sich im Schatten eines Geräts an die Wand, das wie eine Kreuzung zwischen einem gewaltigen Van-de-Graaff-Generator und einem enormen Batteriestapel aussah. Außer Sicht des Eingangs ließ sie die Szenerie auf sich wirken.

15
    Was, zur Hölle, geht hier vor? Der Saal, in dem sich Sam befand, war riesig, kavernenartig. Monströs große Ausrüstungsteile ragten überall zur Decke, und ihre schiere Größe machte es schwer, die Weite des Saals einzuschätzen. Trotzdem kam sie zu dem Schluß, daß er mindestens dreißig Meter breit und vielleicht doppelt so lang sein mußte. Ein Teil der geheimnisvollen Ausrüstung stand frei, etwa eine Gruppe aus sechs ringverstärkten Keramiktürmen rechts von ihr, gewaltige Zylinder von zehn Metern Höhe und gut anderthalb Metern Durchmesser. (Irgend etwas an diesen Säulen weckte eine Erinnerung an einen Physikkurs in Sams Highschoolzeit. Sie erinnern an Teslaspulen, aber wozu könnte irgendwer sechs enorme Teslaspulen brauchen?) Andere Maschinen waren von Gerüsten umgeben, und zwischen manchen erstreckten sich GitterwerkLaufstege. Ihr gegenüber, auf der anderen Seite des freien Mittelraums, sah sie jemand in einem Overall auf einer Plattform hocken und an einem Gerät arbeiten, das an einen überdimensionierten Starkstromtransformator erinnerte.
    Die ganze Halle schien in einem allgegenwärtigen Summen zu vibrieren, das so tief war, daß menschliche Ohren es kaum wahrnahmen. Sam hob eine Hand ans Ohr. Ja, sie fühlte das Summen mehr durch die Schädelknochen, als daß sie es hörte. Energie, dachte sie. Jede Menge Energie. Sie schnüffelte und erkannte den typischen Geruch von Ozon. Sie erinnerte sich an das Umspannwerk außerhalb der Halle. Offensichtlich war dies der Ort, an den all die Energie abfloß. Aber warum? Für was?
    Über dem unterschwelligen Summen konnte Sam mehrere Stimmen hören, und das, wie ihr jetzt klar wurde, schon seit einiger Zeit. Sie hatte nur nicht darauf geachtet. Sie hielt den Atem an und versuchte, die Worte zu verstehen, aber das elektrische Brummen überlagerte alle Feinheiten, maskierte die Sprache und verhinderte jedes Verständnis. Immerhin gelang es ihr, drei Stimmen zu unterscheiden: zwei männliche, eine weibliche. Eine der Männerstimmen klang vertraut. Ihr überstimuliertes Hirn konnte sie nicht genau einordnen, aber etwas an der Stimme - der Tonfall, möglicherweise die Betonung und Sprachmelodie - überzeugte Sam, daß der Sprecher ihr nicht unbekannt war.
    Sie sah sich erneut in der Halle um. Die einzige Person, die sie von ihrer Position aus sehen konnte, war der Techniker hoch auf dem Gerüst. Sie tat zwei tiefe Atemzüge, um wenigstens den schlimmsten Druck auf ihrer Brust zu lindern. Dann setzte sie sich in Bewegung, huschte wie ein Geist von einem Schatten zum nächsten, um die turmhohen Maschinen herum. Überall warnten Schilder vor Hochspannung, unterstrichen durch Zeichnungen menschlicher Gestalten, die von einem Blitz getroffen wurden. Sams Entschlossenheit, nichts zu berühren, wurde noch weiter gestärkt. Sie orientierte sich an den Stimmen und schlich vorwärts in die Mitte der Halle.
    Das Zentralareal war heller beleuchtet. Zusätzlich zum Licht der Leuchtstoffröhren erhellte eine Serie kleinerer Scheinwerfer mit dem harten, grellen Schein von Quarzhalogenbirnen einen speziellen, offenen Bereich, der von nicht identifizierbaren Gerätschaften umringt war, die fast bis an die Träger unter der Hallendecke aufragten. Sie ließ sich in die Hocke fallen, schob sich in einem verkrampften Watscheln langsam weiter vor, hielt

Weitere Kostenlose Bücher