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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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sich in den tiefsten Schatten. Endlich fand sie einen Beobachtungspunkt, von dem aus sie freie Sicht auf den hellerleuchteten Bereich bekam, an dem sie selbst aber hinter einem drei Meter hohen grünen Metallkäfig, aus dem ein leises Singen drang, das sie an einen Mehrfachkondensator erinnerte, vor zufälliger Entdeckung geschützt war. Wieder kostete es sie Mühe, dem, was sie sah, einen Sinn abzugewinnen:
    Drei Computerkonsolen waren in einem großen Halbkreis angeordnet. Ein aus dieser Entfernung nicht zu entziffernder Text lief über verschiedene Monitore, während ein komplexes Muster von Signallämpchen in frenetischem Tempo aufblinkte. Über einer der Konsolen hing eine große Monitorleiste, aber der Winkel, aus dem sie das Geschehen beobachtete, hinderte Sam daran zu erkennen, was die Bildschirme zeigten. An der Rückseite der Konsolen schlängelten sich dicke, locker gebündelte Kabelmassen auf dem Boden. Irgend etwas an diesem Anblick verlieh ihr das sichere Gefühl, daß es sich um eine irgendwie provisorische Einrichtung handelte - wie der Prototyp eines NASA Mission Control Rooms.
    Vor einer besonders mit Geräten und Kabeln vollgepfropften Computerstation drängten sich drei Personen. Ein großer Monitor zeigte komplexe, grün leuchtende Wellenmuster. Zwei Wellenmuster, erkannte Sam plötzlich, die sich überlappten, aber nicht synchron liefen. Beide waren im Grunde einfache Sinuswellen, aber auf komplexe Weise wie durch zusätzliche Signale moduliert. Eine der Personen - ein kleinwüchsiger Orientale von Ende Zwanzig in einem weißen Laborkittel - gab Befehle in eine Tastatur unter dem Bildschirm ein. Das grüne Licht des Monitors spiegelte sich in seinen runden Brillengläsern. Hinter dem Orientalen stand eine Frau, ebenfalls im weißen Laborkittel. Sie war größer als er, aber immer noch kleiner als Sam, mit einem schmalen Gesicht und leichtem Knochenbau. Ihr mausbraunes Haar war zu einem strengen Knoten nach hinten gezogen.
    Aber es war die dritte Gestalt, die Sams Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Mann trug keinen Laborkittel, sondern eine lockere graue Sporthose und ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Unter den Achseln waren Schweißflecken zu sehen. Groß, mittlere Statur - das braune Haar leicht zerzaust. Hinter der Drahtbrille blitzten kornblumenblaue Augen.
Ernest Macintyre. Wer hätte das gedacht?
    Der junge Ingenieur, den sie an Pop-Pops Sterbebett getroffen hatte, starrte mit vorgestrecktem Hals auf den Schirm. Er tippte mit einem schlanken Zeigefinger auf den Monitor. »Wir bekommen immer noch Kanalüberschneidungen.« Seine Stimme war so leise wie in ihrer Erinnerung, aber jetzt besaß sie einen Unterton von Autorität. Hier fühlt er sich zu Hause, dachte Sam. Er ist in seinem Element - mit Computern beschäftigt statt mit Menschen. »Kannst du die Zuleitung von der Quaternärkupplung isolieren und die Harmonie auf der sekundären hochfahren?«
    Der junge Asiate warf Macintyre einen fragenden Blick zu, dann zuckte er die dünnen Schultern. »Du bist der Boß, Mac.« Er tippte eine lange Befehlskette ein.
    Samantha zuckte zusammen, als das aus dem Käfig neben ihr dringende Singen seine Tonart veränderte. In einem Versuch, den stechenden Schmerz in ihren Ohren zu lindern, bewegte sie den Unterkiefer von einer Seite zur anderen. Auf dem Bildschirm verschoben sich die Wellenformen, überlappten stärker, näherten sich einander spürbar an. Dann trieben sie wieder auseinander. Obwohl sie keinen Schimmer hatte, was sie beobachtete, konnte Sam sich der Anspannung nicht entziehen, die aus jeder Bewegung der drei Personen an den Computern sprach. Als ob man Chirurgen bei der Arbeit zusieht, dachte sie.
Macintyre schnalzte mit der Zunge. »Resonanzeffekte«, murrte er.
    »Ich dachte, die hätten wir im Griff«, sagte die Frau.
Macintyre klopfte wieder auf den Schirm. »Die tertiäre um fünf Prozent höher.« Die Wellenformen verschoben sich wieder. »Noch fünf.« Millimeter um Millimeter näherten sich die Wellen einander an. »Und noch einmal fünf...« Die Wellen legten sich übereinander. Es war kein Unterschied mehr festzustellen, eine einzelne, ununterbrochene Linie leuchtete intensiv grün vom Bildschirm herab. »Kongruent«, verkündete Macintyre. »Sichern.« Während der Orientale einen neuen Befehl in den Computer eintippte, drehte Macintyre sich mit einem sanften Lächeln zu der Frau um. »Ich schätze, wir sind bereit für das Team, Andrea.«
Andrea nickte zackig und

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