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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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sie zielstrebig auf den umgebauten Hangar zu.
Hinter der Ecke des Gebäudes, links von der Laderampe, befand sich eine einzelne Tür. Als sie sich darauf zubewegte, erwachten neue Zweifel. Sie erinnerte sich an den Gästeausweis, den sie bei ihrem ersten Besuch erhalten hatte, und die ›Smart Card‹ an Leclercs Aufschlag, die von dem Sicherheitssystem an seiner Bürotür gelesen worden war. Wenn die Tür genauso gesichert ist, wird das die kürzeste Unterwanderung aller Zeiten. Sie sah sich zu dem Lastzug um. Was, zum Teufel, mache ich dann? Mit dem Truck durchs Tor brechen? Mit Mühe vertrieb sie ihre Ängste. Es gibt keinen Weg zurück, Dooley. Sie lächelte, aber es fühlte sich an wie eine Grimasse. Denk an den Fischadler - volles Risiko...
Die Tür war zu, aber sie sah keine Kontrolltafel an der Wand neben ihr. Aufs äußerste angespannt, streckte sie die Hand nach dem Knauf aus und drehte ihn.
Das Schloß öffnete sich mit einem metallischen Schnappen, das in ihren Ohren hallte wie ein Schuß. Sie drückte die Tür auf, trat ein.
Im Gegensatz zur gleißenden kalifornischen Sonne schien der Gang, in dem sie sich jetzt befand, düster. Aber wenigstens war er leer. Niemand stellte sie und wollte wissen, was sie hier zu suchen hatte. Eilig ging sie den Gang hinunter und warf einen schnellen Blick auf jede Tür, die sie passierte.
Der dritte Raum auf der linken Seite war als Damenumkleideraum ausgewiesen. Ohne nachzudenken ging sie hinein.
Sie fand sich in einem Raum mit niedriger Decke wieder, dessen Wände auf zwei Seiten mit Metallspinden zugestellt waren. Vor ihnen standen zwei lange hölzerne Bänke. Aus einer offenen Tür in der Rückwand drang das Rauschen einer Dusche. Der Raum war leer.
Hastig sah sie sich um, in der halbwegs verlorenen Hoffnung... Tatsächlich, die Tür eines der Spinde stand einen Spalt offen. Von der Tür hing ein billiges Zahlenschloß. Sie lief hinüber und schwang sie auf. Der kleine Stauraum im oberen Teil des Schranks enthielt ein Paar Joggingschuhe und eine kleine Handtasche. An einem Haken unter der Ablage hing ein mattolivgrüner Overall, über dessen rechter Brusttasche der Name P ETRIE eingestickt war. Unwillkürlich sah sie hinüber zu der Tür bei den Duschen. Noch rauschte das Wasser, aber sie erwartete, daß dieses Geräusch jeden Augenblick verstummte. Beeilung, Beeilung! Sie holte den Overall heraus und sah auf den ersten Blick, daß er ihr zu klein war. Hätte eh nichts gebracht, wurde ihr sofort darauf klar. Wenn sie nach ihrer Dusche zurückkam, hätte Petrie das Fehlen ihrer Dienstkleidung bestimmt nicht übersehen.
Ein plötzlicher Impuls ließ sie in den Taschen des Overalls suchen. Vielleicht, vielleicht...
Ja! Unter dem Stoff einer der Brusttaschen fühlte sie etwas Steifes, das etwas größer war als eine Spielkarte. Mit einem erleichterten Aufatmen zog sie die Ausweiskarte heraus. Wie bei Leclerc war die hellgraue Plastikoberfläche bis auf ein Foto leer. Gott hilft den Dummköpfen, dachte sie sarkastisch. Sie warf einen kurzen Blick auf Petries Bild und sah eine zart gebaute, schlanke Rothaarige mit kurzgeschorenem Haar. Dann hängte sie den Overall wieder an den Haken, schloß die Spindtür so weit, wie sie es zuvor gewesen war, und machte, daß sie wegkam.
Erst als sie wieder auf dem Korridor war, nahm sie sich die Zeit, die Smart Card mit der Krokodilklemme an ihrem Kragen zu befestigen. Sie probierte mehrere Möglichkeiten durch, bis sie eine gefunden hatte, bei der Petries Foto nicht auf den ersten Blick erkennbar war. Wenn sich irgendwer die Zeit nimmt, den Ausweis anzusehen, bin ich erledigt. Aber wenigstens sollte das Sicherheitssystem keine Bedenken dagegen haben, daß Petrie durch die Anlage wandert.
Am hinteren Ende des Flurs sah sie eine rotlackierte Doppeltür. Sie ging mit sicherem Schritt darauf zu, als wisse sie, wohin sie unterwegs war. Kurz vor der Tür blieb sie stehen. N UR AUTORISIERTE P ERSONEN warnte ein großes Schild schwarz auf weiß. Darunter verkündete ein kleineres Schild: UFT T RANSPORT . ›Unified Field Theory Transport‹? Wer weiß.
In der Wand neben der Doppeltür war eine kleine Metallplatte mit einer roten und einer grünen Leuchtdiode eingelassen. Es war eine exakte Kopie der Platte an Leclercs Bürotür im Verwaltungsgebäude. Sam zögerte und hob die Hand zu Petries Ausweis. Dann trat sie an die Tür.
Die grüne LED leuchtete auf, und Sam hörte ein leises metallisches Knacken, als die Türverriegelung sich löste.

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