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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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der Stelle zurückgehen, um sie zu holen,
wenn mich die da draußen in der Wüste im Augenblick
nicht dringender bräuchten. Also gehe ich dorthin.« Er
sah hinüber zu den fernen Kämpfen. »Diese Schiffe bedeuten alles für Gli Angeli. Ich werde sie nicht im Stich
lassen.«
Nicht im Stich lassen. Marcus' letzte Worte hallten
durch seine Gedanken. Hatte er mehr Angst, seine
Leute zu verlieren, oder die Landungsschiffe und deren
Ladung? Wie auch immer die Antwort lautete, im
Augenblick fehlte ihm der Abstand, sie als solche zu erkennen. Wie auch immer, er mußte dieses Schlachtfeld
erreichen.
»Sie dienen Ihren Freunden am besten, indem Sie mit
mir kommen«, erwiderte Nihail. »Wenn Ihre Leute die Nacht überleben, kann Kalif Rashier ihnen helfen.«
    »Es ist genau dieses wenn, das mir Sorgen macht, Nihail. Hat dein Kalif dir Befehl gegeben, mich zu erschießen, wenn ich Widerstand leiste?« Marcus starrte seinem Gegenüber in die Augen, bis er nachgab. »Hab ich auch nicht erwartet.«
    Marcus ging über das flache Dach an den beiden anderen Astrokaszykriegern vorbei, die hinter Nihail heraufgestiegen waren. Er bemerkte die Bewegung im Augenwinkel, jedoch einen Sekundenbruchteil zu spät, um dem Schlag effektiv auszuweichen. Der Gewehrkolben traf ihn knapp über dem Ohr, warf ihn auf die Knie und ließ eine übelkeiterregende Schwärze in engen Wirbeln um ihn kreisen.
Der zweite Schlag brachte die Dunkelheit mit erstickender Gewalt über ihn herab.
     
27
     
Shervanis, Kalifat Shervanis Astrokazy, Peripherie
     
29, Juni 3058
    Thomas Faber trug seinen eigenen Kampf mit der Bewußtlosigkeit aus, als das Feedback des Neurohelms sich in sein Gehirnn bohrte. Die Steuerknüppel des Clint zitterten wild, als er durch einen weiteren Flachbau brach. Der Mech wankte betrunken von einer Seite zur anderen. Dann brach er frei und ließ einen zusammenstürzenden Trümmerhaufen zwischen sich und dem ihn verfolgenden Derwisch zurück. Eine einzelne Langstreckenrakete schlug in seine rechte Schulter ein, kaum genug, dem mittelschweren Mech einen Schubs zu geben. Amaäli, die Tänzerin, die er von Shervanis gewonnen hatte, wimmerte vor Angst. Sie kauerte in der Enge hinter der Pilotenliege. Thomas biß unter den Schmerzen des Neurohelmfeedbacks die Zähne zusammen und lockte eine höhere Geschwindigkeit aus den Kontrollen des Mechs.
    Thomas erfuhr nie wirklich, wer die Leute gewesen waren, die ihnen bei der Flucht aus dem Palast geholfen hatten, nur, daß sie von Kalif Rashier geschickt worden waren und Waffen besaßen, um ihren Befehlen Nachdruck zu verleihen. Sie hatten ihn und das Mädchen durch enge Palastkorridore geführt, bis sie geradewegs in eine Gruppe von Shervanis-Wachen gelaufen waren. Thomas hatte einem der verhüllten Krieger die Rorynex-Maschinenpistole abgenommen, sich Amaäli gegriffen und war mit ihr durch gewundene Gänge und Korridore gerannt, bis sie weit entfernt waren und sich völlig verirrt hatten.
Dann hatten die Alarmsirenen aufgeheult.
    Thomas hatte den nächsten Wachmann überfallen, der ihnen begegnete. Durch puren Zufall hatten sie irgendwo einen Weg eingeschlagen, der sie zu einem kleinen Mechhof führte, in dem zwei von Shervanis' BattleMechs abgestellt waren. Thomas hatte sich einen der Wächter vorgenommen, dessen Schmerzschwelle sich als wesentlich tiefer herausstellte als sein Wunsch, zum Märtyrer zu werden. Nach seiner Versicherung, daß die Stimmerkennung längst ausgefallen und der Clint mittels Kenncode zu starten war, hatte Thomas den Mann gefesselt und bewußtlos zurückgelassen.
    Seit es BattleMechs gab, existierten Methoden, ihren Diebstahl zu verhindern. Seit Jahrzehnten waren Stimmerkennung und >Schlüssel<-Codesätze die Standardmethode, seit die Neurohelmtechnologie verbessert worden war. Vorher waren die Helme so präzise an die Gehirnwellen eines bestimmten Trägers angepaßt worden, daß nur der Besitzer eines bestimmten Helms ihn benutzen konnte, ohne daß es zu äußerst schmerzhaften Feedbackeffekten kam.
    Zu Thomas' Pech stammten der Neurohelm und die Kontrollschaltkreise des Clint aus einer Zeit, lange bevor sich das geändert hatte.
    Der Clint geriet ins Stolpern, als acht LSR von hinten in seine linke Rumpfseite einschlugen und sich bis zur internen Stützstruktur der Maschine von Knochen aus geschäumtem Titanstahl fraßen. Der Kampfkoloß ging in die Knie, und Thomas stützte ihn mit der linken Mechhand an der Mauer einer Lagerhalle ab. Statisches Rauschen schlug über

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