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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Fusionsreaktor herunterzufahren. Zwischen seiner Maschine und dem sie verfolgenden Derwisch lagen mehrere hundert Meter und mindestens zwei Gebäude, also ließ sich der Clint momentan nicht orten. Unter den Trümmern der Lagerhalle begraben, konnte jetzt nur noch das Magnetfeld sie verraten, das half, die Fusionsreaktion im Herzen des Mechs zu kontrollieren. Er konnte den Gedanken nicht abschütteln, daß er in einem perfekten Versteck gelandet war.
    Thomas haßte den Gedanken, das Geschehen an sich vorbeiziehen zu lassen, aber er sah keine Chance mehr, den Stadtrand zu erreichen. Der Derwisch würde ihn eingeholt haben, bevor er sich aus den Trümmern befreit hatte, und das Neurofeedback drohte, sein Urteilsvermögen zu beeinträchtigen. Vielleicht war es besser, hier eine Weile in Deckung zu bleiben und einen Ausbruch zu versuchen, wenn niemand mehr damit rechnete. Und so blieb ihm nur noch, was ihm am schwersten fiel:
Abwarten.
    Auf der Flucht durch die Berge südwestlich von Shervanis versuchte Charlene Boskes halbe Kompanie Angeli-Mechs den Rand der Wildnis um die Hauptstreitmacht der Hegemonie-Mordbanden in einer Flankenbewegung zu umgehen und wieder auf die nördliche Ebene zu gelangen. Charlene Boske, deren Feuer falke zu den schnelleren Maschinen der Einheit gehörte, hatte die Rückendeckung übernommen. Sie zog in weiten Schwüngen um jeden einzelnen Berg, traf und löste sich konstant wieder von den anderen, während sie die Verfolger erst nach rechts, dann nach links weglockte.
    Sie kaufte Zeit, auch wenn Charlene nicht mehr wußte, wofür. Jetzt konnte sie nur noch ein Wunder retten, dachte sie, als Paula Jacobs' Stimme wieder durch den Hintergrundlärm drang, begleitet von leichtem Knattern. »Wiederhole, ich habe Flanker Zwo und Drei verloren«, meldete Paula aus ihrer Valkyrie. »Sie haben Kelseys Jenner ein Bein glatt abgeschossen, aber ich glaube, sie konnte aussteigen. Geoff hat's erwischt. Der verdammte Todesbote hat seinen Panther zerfetzt und dann absichtlich seinen Kopf eingetreten.«
    Charlene biß sich auf die Unterlippe, als sie den Bericht der FlankenLanze hörte. Warmes, salziges Blut floß in ihren Mund. Sie drehte den Feuerfalke mit beinahe waghalsiger Leichtigkeit auf dem rechten Fuß um fast einhundertachtzig Grad und feuerte mit dem schweren Laser auf den sie verfolgenden Luchs. Der smaragdgrüne Strahl aus gebündelter Lichtenergie brannte eine Schmelzspur über die obere Brustpartie und den Kopf des Mordbanden-Mechs. Es reichte nicht aus, die Panzerung zu durchschlagen, aber seine Wirkung auf den Pilot des Luchs konnte dieser Treffer nicht verfehlen. Ihren Schwung ausnutzend, legte Charlene den Feuerfalke nach vorne in einen Sprint und huschte in den Einschnitt zwischen zwei Bergen. Das lieferte ihr einen Augenblick Ruhe. Mehr nicht.
    Charlene und der Rest der Angeli waren auf der Stecknadelkopf geblieben, während Marcus und sein Team in der Heaven Sent auf die Oberfläche Astrokazys hinabgeflogen waren. Als das andere Landungsschiff einen Angriff unbekannter Kräfte auf die Stadt meldete, hatte sie Marcus' Anordnung erwartet, auf der einen oder anderen Seite einzugreifen. Die Angeli würden Shervanis stürzen, falls er mit den Räubern zusammenarbeitete, oder ihm helfen und so sein Wohlwollen gewinnen. Sie hatte der Stecknadelkopf befohlen, tiefer zu gehen, um in zwei Kilometern Höhe auf den Angriffsbefehl zu warten. Dann war die Meldung der Hea ven Sent eingetroffen, daß sie von einer aus der Stadt kommenden Gruppe von Hegemonie-Räubern angegriffen wurde. Charlene hatte Skipper Stanislaus augenblicklich befohlen, die Stecknadelkopf südlich der Position der Heaven Sent aufzusetzen, dann war sie mit den übrigen acht Angeli und drei MSK-MechKriegerinnen ausgestiegen, um ihr zu Hilfe zu kommen.
Mach dir nichts vor, dachte sie, während sie um einen anderen Berg lief, um zurück zu ihrer Einheit zu kom
     
men. Du hast an nichts anderes gedacht als an Rache für Brent, und jetzt hast du damit das Leben eines weiteren An
    geln verspielt. Geoff Vanderhavens' freundliches Lächeln trat ungebeten vor ihr inneres Auge, und sie vertrieb es mit einem wilden Kopfschütteln. Noch hingen elf andere Leben von ihr ab. Sie konnte später trauern.
    Charlene war klar, daß Marcus die Einheit niemals so unüberlegt in den Kampf geführt hätte. Noch bevor die Stecknadelkopf aufgesetzt hatte, war eine Meldung der I-leaven Sent eingegangen, derzufolge das Schiff gestartet war, wenn auch mit

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