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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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kurze schwarze Westen, und auf dem Kopf statt eines Turbans ein Kaffiych, ein von einem Seilring gehaltenes Tuch.
    Außerdem hatte Marcus den Eindruck, in der Art, wie sie vor Nihail zur Seite wichen, mehr als nur Respekt zu erkennen. Eher so etwas wie Angst. Das ließ ihn nachdenklich werden. Inzwischen gingen sie durch die Reihe der Kriegerposten auf einen weiteren Mann zu, der auf sie zu warten schien. GioAvanti war so in Gedanken verloren, daß Jericho ihn anstoßen mußte, sonst hätte er die erste Bemerkung ihres Gastgebers nicht verstanden.
    »Kommandant GioAvanti?« Der dunkelhäutige Mann lächelte, als er Marcus' Aufmerksamkeit erregt hatte. »Ah, gut. Ich bin Kalif Srin Obbaka Rashier. Nihail hat seinen Bericht über Funk vorausgeschickt. Es tut mir leid, daß wir nicht in der Lage waren, alle Ihre Leute herauszuholen.«
    Nach Shervanis dachte Marcus zu wissen, was er von einem Kalifen zu erwarten hatte, aber Rashier überraschte ihn. Der lässig an den Fuß der Spinne gelehnte Mann war in eine lose schwarze Baumwollhose und ein weißes Hemd mit bauschigen Ärmeln gekleidet. Seine Haut war dunkel, fast so dunkel wie die Thomas Fabers, und sein Haar fiel in öligen schwarzen Locken bis über die Schultern. Sein Gesicht war lebhaft, aber Marcus bemerkte, daß sein Lächeln die grausamen dunklen Augen nicht erreichte.
    »Kalif Rashier«, erwiderte er die Begrüßung und neigte den Kopf nur ein wenig. »Können Sie mir etwas über das Ergebnis der Schlacht sagen? Wissen Sie, was aus den Angeli geworden ist?«
    »Im Kalifat Shervanis geschieht kaum etwas, über das ich nicht informiert bin, Kommandant. Ohne die Unterstützung der verfluchten Krieger des technologischen Götzen hätten wir Shervanis schon vor Jahren auf die Knie gezwungen.«
    Marcus sah den fanatischen Glanz in Rashiers Augen und tat die religiöse Anspielung als Hinweis auf die neue Hegemonie-Ausrüstung ab. »Und was wissen Sie über die Schlacht?« fragte er wieder, bemüht, seine Ungeduld im Zaum zu halten.
    Das Lächeln des Kalifen war kein angenehmer Anblick. »Ihre Söldner wurden eine Stunde nach ihrer Landung zurück in die Wüste getrieben. Die Helfer al Shaitans verfolgen sie. Und was sie übersehen, wird die Wüste verschlingen. Die Shaharazad ist kein Ort, der zu hoffnungsvollen Erzählungen anregt, Kommandant. Sie ist verräterisch, und wo das Land nicht feindselig ist, herrschen die Nomadenkrieger. Sie werden verschlingen, was von Ihrer Einheit übrig ist.«
    So einfach ist das. Marcus fühlte die Spannung in der Brust- und Armmuskulatur, als er die Fäuste so fest ballte, daß seine Fingernägel sich schmerzhaft in die Handfläche gruben. Nein, ich weigere mich, das zu akzeptieren. Die Angeli sind Überlebenskünstler. Er konnte die Möglichkeit eines so katastrophalen Schlachtverlaufs nicht annehmen, daß es unmöglich für ihn sein sollte, seine Einheit wiederaufzubauen.
    »Was verloren ist, läßt sich allzeit zurückerlangen«, stellte der Kalif wie ein Echo von Marcus' Gedanken fest. »Ich brauche Krieger, Kommandeure, Ausbilder. Zusammen können wir den unseligen Shervanis stürzen.«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Ich weiß die Anstrengung zu schätzen, die Sie für unsere Rettung auf sich genommen haben, aber jetzt habe ich dringendere Probleme. Vielleicht können wir das diskutieren, nachdem ich meine Leute gefunden habe. Wenn Sie mir ... «
    »Ich habe Ihnen bereits das Leben geschenkt«, schnitt Rasteier ihm mit plötzlich düsterer Miene das Wort ab. »Shervanis hatte nie die Absicht, Sie ziehen zu lassen. Er hätte sie den Räubern übergeben und Ihre BattleMechs behalten. Ich habe mein Agentennetz riskiert, um Ihre Flucht zu unterstützen. Ich habe unglaubliche Werte eingesetzt und zweiundfünfzig meiner besten Krieger verloren. Ich schlage vor, Sie überdenken Ihre Position, Kommander.«
    Marcus kochte innerlich. Er sah Nihails Hand in die Falten seiner dunklen Robe gleiten, eine Geste, die mit Sicherheit für seine Augen bestimmt und als Warnung gedacht war. Aber Wut und Trauer über den möglichen Verlust seiner Kompanie wogen weit schwerer für ihn als irgendeine Vorsicht in bezug auf angemessenen Respekt einem weiteren Astrokaszytyrannen gegenüber. Zur Hölle mit der Etikette.
    Doch bevor er ein Wort sagen konnte, trat Ki-Lynn vor. »Kommandant GioAvanti beabsichtigte keine Beleidigung, Srin-Pascha. Da Sie selbst Krieger verloren haben, können Sie möglicherweise seine Sorge um die Mitglieder der Angeli

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