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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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einen hohen Preis für seine Tollkühnheit. Seine Position auf einer Bergkuppe machte ihn zu einem leichten Ziel, und Charlenes Feuererwiderung verwüstete seine Frontpanzerung. Den Schaden hätte der Luchs allerdings noch überstehen können, aber dann traf ein mittelschwerer Laserschuß eines der beiden anderen Mechs seinen Kopf und schälte die letzten Reste Panzerung ab, kurz bevor eine Salve AK/2-Granaten durch das Cockpit schlugen.
    Der Luchs kippte langsam nach vorne, die Pilotenkanzel war nur noch ein Knäuel zerschmolzenen Stahls und zerbeulter Panzerplatten, und stürzte Kopf voraus ins Tal. Er blieb nicht weit entfernt von Charlenes Feuerfalke liegen. Der Anblick ließ sie erzittern. Die Vernichtung des Luchs-Cockpits erinnerte sie an Brent Karstchows feuriges Ende. »Danke«, sagte sie mechanisch. »Wer immer das war.«
»Gern geschehen, Falke Eins.«
    Charlene hatte nicht bemerkt, daß ihr Mikro eingeschaltet gewesen war, aber die ernste Stimme aus dem Funklautsprecher riß sie zurück in die Wirklichkeit. Sie blickte auf den an die rückwärtigen Sensoren gekoppelten Hilfsbildschirm und sah den Mech, der den Luchs abgeschossen hatte. Die in tonnenförmigen Ausläufern endenden Arme und die vorspringende Kugelkanzel machten ihn als Vulkan erkennbar. Einer der MSKBattleMechs - und der einzige unter ihnen, der von einem Mann gesteuert wurde. Sie erinnerte sich nicht an seinen Namen, deshalb wiederholte sie nur ihr >Danke<, während sie über dem gestürzten Mordbuben stand.
Selbst auf dem Rückzug lassen wir uns keine Ber
    gungschance entgehen. Sie packte den rechten Arm des Luchs mit der linken Hand des Feuerfalke und riß ihn hoch, benutzte den schweren Laser im rechten Arm, um ihn an der Schulter abzutrennen. Ein mittelschwerer Laser, ein paar Aktivatoren und etwas Panzerung. Dafür hatte sie zwei BattleMechs und das Leben eines Angeli verspielt. Beinahe hätte sie den Arm wieder W eggeworfen, aber das ließ die Söldnerin in ihr nicht
zu. Marcus wäre stolz auf mich, dachte sie und haßte sich
    dafür.
»Falke Eins von Stecknadelkopf.« Obwohl die Funk
verbindung zu schlecht war, um feinere Stimmnuancen
zu erkennen, war eine gewisse drängende Hektik nicht
zu überhören. »Wir sind am Boden. Wiederhole, sind
am Boden. Einen Kilometer westlich von Ihrer Position, mit einer Lanze Hegemonie-Mordbanden im Anmarsch.«
Wir sind am Boden konnte viel bedeuten, aber am entsetzten Tonfall des Funkspruchs erkannte Charlene,
was in diesem Fall gemeint war. »Ganz ruhig. Wer
spricht da, und wie ist Ihr Status genau?«
»Richtig. 'schuldigung, Lieutenant Boske.« Es folgte
eine Pause, und als die Stimme sich wieder meldete,
war sie spürbar gefaßter. »Hier 2. Maat Davis. Der Kapitän ist bewußtlos, und der 1. Maat hat mit dem Long Tom-Geschütz ausgeholfen und ich weiß nicht, wie es
ihm geht. Wir sind in einem Minenfeld runtergekommen. Schwere Schäden an Landestützen und Hauptantrieb. Hüllenbrüche im gesamten Backbord- und
Heckbereich. Wir sind auf Kurs ins Nirgendwo, Falke
Eins. Und das verdammt schnell.«
Und ich habe die letzte Möglichkeit verloren. Charlene
     
betrachtete die topographische Karte auf dem Zweit
     
monitor. Sie haben uns ganz bewußt in diese Richtung ge
    trieben, erkannte sie. Hier wurde das Gelände höchst unsicher, voller enger Schluchten, scharfer Klippen und seltener freier Stellen wie der, für die sich die Steckna delkopf entschieden haben mußte. Ein idealer Platzfür ein Minenfeld, weil sie genau vorhersagen können, wohin wir gehen. Die Mordbanden haben aus unserem Donner-LSREinsatz gegen sie gelernt.
    Wir können sie nicht stellen. Und wir können nicht entkommen. Jedenfalls nicht als Einheit. Charlene öffnete eine Verbindung zu den Angeli. Obwohl das Cockpit des Feuerfalke einer Sauna glich, fröstelte sie. Ich muß retten, was ich kann. »Alle Einheiten von Falke Eins. Der Code ist Luzifer Sieben.«
    Ihre Stimme war schwach, und ihre Kehle trocken und wie zugeschnürt, als sie ihren Leuten den letzten Befehl gab. Ein Luzifer-Code kennzeichnete eine hoffnungslose Lage. Er war zuletzt benutzt worden, als sie über sieben Jahre zuvor auf Labrea von den Nebelpardem in die Flucht geschlagen worden waren. Luzifer Sieben bedeutete, daß auch eine Evakuierung nicht garantiert war. Daher war von nun an jeder der Söldner auf sich gestellt. Sie würden fliehen, wie immer es sich anbot, in der Hoffnung, sich später irgendwo neu gruppieren zu können. Charlene wußte, daß es

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