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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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des Wahnsinns, aus der sie ans Licht der wahren Ordnung geführt werden konnte. Es war die erhabene Verpflichtung von Blakes Wort, dafür zu sorgen, daß es so kam. Nicht als Marionetten Thomas Mariks und seiner Liga Freier Welten - noch durch die Rückkehr zu den alten ComStar-Methoden des aufmerksamen Abwartens. Nein. St. Jamais wußte, daß er das Zeug hatte, zum Instrument des Chaos zu werden, und wenn Demona Aziz sich nicht einmischte, würde er ihr gestatten, den Weg ans Licht der Vision Blakes einzuschlagen. Dann, früher oder später, würde er selbst auf den Thron eines Primus der Neuen Ordnung aufsteigen. Der Sturz der Angeli kündigte seinen Aufstieg zur Macht an.
    Er suchte den Horizont ab, als erwarte er, BattleMechs auf dem Marsch zu sehen, obwohl er wußte, daß die Überreste der Gli Angeli di Avanti fast eine Tagesreise entfernt und in die unterschiedlichsten Richtungen verstreut waren. Er hatte sie zerschlagen, sie in eine Falle getrieben ganz ähnlich der, die sie auf Marantha gegen ihn benutzt hatten. St. Jamais war dankbar für Kalif Rashiers günstig getimten Angriff. Er hatte ihn ein paar mehr Leben und vielleicht einen BattleMech mehr gekostet als es sonst der Fall gewesen wäre, aber schließlich hatte er ihm eine Gelegenheit geboten, wie sie Shervanis nie zustande gebracht hätte.
    Was jetzt noch von den Angeli übrig war, konnte nicht über ein paar verstreute BattleMechs ohne Zugriff auf Nachschub oder Hoffnung auf Abtransport hinausgehen. Seine Luft/Raumkräfte hatten während der gesamten Zeit an einem Piratensprungpunkt über Astrokazy auf der Lauer gelegen und ihr Sprungschiff inzwischen aus dem System vertrieben, so daß für die Söldner keine Rückzugshoffnung mehr bestand. Das Magistrat würde zwar erfahren, daß die Mordbanden von Astrokazy aus zugeschlagen hatten, aber bis die Canopier soweit waren, mit massierten Kräften hier zu erscheinen, würden seine Leute längst fort sein und die einzigen Hinweise auf Sun-Tzu Liao deuten. Das war schließlich Sinn und Zweck dieser Blindpartie. Isolation. Schutz.
    Nein, die Angeli waren besiegt, und wenn ein Söldner den Einheiten entging, die er am Rand der Wüste auf Streife gesetzt hatte, würde er dort draußen nicht lange überleben. Ihr Verschwinden würde keine größere Unruhe auslösen. Nur eine weitere Söldnereinheit, die aus der Peripherie nicht zurückgekehrt war. Er hatte inzwischen besseres zu tun, indem er sicherstellte, daß die Schutzmaßnahmen um das versteckte Verteilerzentrum in Shervanis lückenlos funktionierten. Die drei Lanzen, die er hierher abgestellt hatte, waren mehr als genug, um mit den Söldnern aufzuräumen.
    Ohnehin hatte nur ein einziger Angeli ihn jemals wirklich interessiert. GioAvanti. St. Jamais hatte sich die Schlacht zwischen ihm und dem Söldnerkommandeur, der ihn auf Marantha so geschickt überlistet hatte, oft ausgemalt. Aber Shervanis hatte gemeldet, daß GioAvanti zusammen mit drei anderen bei einem Fluchtversuch aus dem Palast gestorben war. Zwei MechKriegerinnen wurden im Verteilerzentrum gefangengehalten, aber sie waren St. Jamais gleichgültig. Vielleicht würde er sie Malachye ausliefern - der Kalif hatte ein besonderes Interesse an den zwei Frauen ausgedrückt, und möglicherweise konnte er damit das lästige Drängen des kleinen Tyrannen für eine Weile beschwichtigen, daß St. Jamais die auf Astrokazy stationierten BlakeGuard-Einheiten gegen Rashier einsetzte. Andererseits gefiel Cameron St. Jamais der Gedanke nicht, frühere Mechkriegerinnen einem Schicksal als Sklavinnen oder schlimmerem auszuliefern. Besser, auf dem Schlachtfeld zu fallen. Vielleicht würde er die Gefangenen auch einfach nur exekutieren, sobald er sicher sein konnte, daß sie keinen Wert als Geiseln mehr hatten.
    Er wendete den Todesbote und marschierte auf das ferne Leuchten von Shervanis zu. Während des ganzen Weges schlug er in Gedanken eine ruhmreiche Schlacht gegen Marcus GioAvanti - Schlag um Schlag, und wie immer gehörte der Sieg Cameron St. Jamais.
30 Wildnis, Shaharazadische Wüste Astrokazy, Peripherie
     
1. Juli 3058
    Charlenes Sensoren kreischten schrill und durchdringend, um sie vor anfliegenden Raketen zu warnen. Eine Sekunde später schlug eine Salve Langstreckenraketen dicht neben ihr in eine Säule aus geschichtetem Sandstein ein. Große Brocken des gelb-rosa-gestreiften Steins regneten auf ihren Feuerfalke herab und prasselten über das Cockpitdach und den oberen Torso. Sie drehte den

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