BattleTech 36: Blindpartie
Verbündeten ein Ende zu machen.«
Der Scheich klang amüsiert. »Die Engel versprechen uns Beistand gegen unsere Rivalen, den Nutzen eines Vom Himmel gesandten Schiffes und schließliche Erlösung.« Er lächelte, dann lachte er in einem vollen, tiefen Bariton. »Es scheint, die Zeit des himmlischen Gerichts ist gekommen.« Dann wurde er wieder ernst und fixierte Charlene nachdenklich. »Morgen wird die Nachricht abgeschickt«, versprach er. »Und in der Zwischenzeit wäre es wohl gut, wenn du einen Eindruck unserer wahren Stärke bekämst.«
Charlene nickte vorsichtig, unsicher, worauf sie sich einließ, aber froh, eine gewisse Unterstützung gefunden zu haben. »Es wäre mir eine Ehre.« Denke ich.
»Gut. Aidar wird einen Überfall organisieren, und du wirst daran teilnehmen. Ich werde anordnen, daß die Panzerung deines Mechs erneuert wird. Wenn es stimmt, was Aidar mir über diese neuen Maschinen Shervanis' in der Wüste berichtet hat, wird es Zeit ihn daran zu erinnern, warum er Mauern um seinen Palast gezogen hat.«
33
Rashier, Kalifat Rashier
Astrokazy, Peripherie
Der Marktplatz hallte wider von den Angeboten der Händler, die lockend ihre Waren in die Höhe hielten. Die meisten verkauften aus Schubkarren oder Wagen, nur ein oder zwei der Gebäude fungierten annähernd wie Läden. Ein paar Händler verkauften Dauerwaren wie Tuch oder fertige Kleider, aber zum größten Teil wurden die Grundnahrungsmittel angeboten, die zum täglichen Überleben auf Astrokazy unentbehrlich waren. Nichts hier wirkte frisch. Die Hitze des Tages ließ Blätter braun werden und saugte die Feuchtigkeit aus allem, was nicht konstant im Schatten gelagert wurde. Der süße Duft reifen Obstes hing über dem Markt, lockte die Passanten und versprach Erlösung von Hunger und Durst. Aber darunter stand noch der beißende Geruch von Schweiß und die krankhaft süßliche Note überreifer und verdorbener Früchte.
Marcus blieb an einem Kasten Blutorangen stehen. Wie bei allem auf Astrokazy lauert der Gestank der Verwesung dicht unter der Oberfläche, so einladend es zunächst auch aussehen mag. Er traf seine Wahl mit Sorgfalt, schob die Hand unter die obere Schicht weicher Früchte und packte eine feste Blutorange, die vor der Sonne geschützt geblieben war. Er reichte sie Jericho und fischte nach einer zweiten. Die Besitzerin des Karrens ließ ihn gewähren, aber das leichte Stirnrunzeln auf ihrem dunkelhäutigen Gesicht zeigte, daß sie nicht allzu begeistert von Marcus' überlegtem Einkaufen war. Jedenfalls nicht, bis er eine C-Note aus der Tasche zog. Sie riß sie ihm aus der Hand und schenkte ihm ein dünnes Lächeln gelber Zähne, während sie in einem Geldbeutel nach astrokazischen Münzen grub. Marcus gab ihr keine Gelegenheit, ihn mit dem Wechselkurs übers Ohr zu hauen. »Stimmt so.« Das schien ihre harte Miene aufzuweichen, auch wenn er sich dessen nicht absolut sicher sein konnte.
»Du bist großzügig«, meinte Jericho und benutzte ihre etwas längeren Fingernägel dazu, ihre Orange zu schälen. Ein Teil des Safts spritzte unter ihren Fingern hervor und zeichnete eine dunkle Linie auf die Frontpartie des Overalls, den sie von einer Tech der Heaven Sent geliehen hatte. Marcus hatte sich für Hosen und ein loses Hemd entschieden, trug aber seine weiße Neolederjacke wie ein Cape über die Schultern gelegt, um Nacken und Arme vor der Gluthitze der Sonne zu schützen.
Er zuckte die Schultern und schnitt seine Frucht mit einem Taschenmesser in vier gleiche Teile. »Ich habe Leute verloren, für die es keinen Ersatz gibt, und Maschinen, von denen jede Millionen Credits kosten. Wenn ich diese Staubkugel verlasse - falls mir das je gelingt -, stehen die Angeli vor dem Bankrott. Da spielen ein paar C-Noten mehr oder weniger keine Rolle mehr.«
Jericho zuckte zusammen. »Tut mir leid«, sagte sie leise, dann wanderten sie ein paar Minuten schweigend weiter. Sie sah zu, wie Marcus eine Handvoll Datteln kaufte, wieder mit einer C-Note bezahlte und ihr die Hälfte seines Einkaufs gab. »Ich sehe kaum Papiergeld. Ich hätte gedacht, Fremdweltvaluta wäre hier kaum etwas wert, aber diese Leute behandeln sie wie Gold.«
»Na ja, ich bezweifle, daß canopische Dollar hier sonderlich weit reichen würden, oder selbst Liga-Real. Die Kalifen kontrollieren den Währungsmarkt, und sie werden die Kurse für Geld niedrig halten, das sie nur schlecht ausgeben können.«
Jericho nickte. »Und Credits lassen sich jederzeit an einer HPG-Station
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