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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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dunkelgekleideten Berater des Kalifen. Selbst nach mehreren Tagen hier in der Stadt gab der Mann ihm Rätsel auf. Aber dann holte ihn eine Hand auf seinem Arm zurück in die Gegenwart.
Jericho hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihm in die Augen. Ihre linke Schulter lag immer noch an der hellen Hauswand. »Wie geht es jetzt weiter, Marcus?«
Das war ein Gespräch, vor dem er sich gefürchtet hatte, seit sie sich selbst eingeladen hatte, ihn bei diesem Spaziergang durch die Stadt zu begleiten. Er konnte die wahre Frage hören, die hinter diesen Worten lag. Wie geht es jetzt mit UNS weiter? So schwer zu beantworten war sie eigentlich nicht, wäre da nicht das sichere Gefühl gewesen, daß sie eine Antwort erwartete, die über diesen Spaziergang hinausging, möglicherweise sogar über ihren Aufenthalt auf Astrokazy.
Also lenke das Gespräch in einen Bereich, mit dem du fer tig wirst. »Ich werde zusammenziehen, was ich von den Angeli finde, immer vorausgesetzt, es gibt noch etwas zu finden. Dann werde ich mir überlegen, wie ich uns zurück ins All bringe.«
»Und wenn es nichts zu finden gibt?«
Ihre Hand lag immer noch auf seinem Arm, und Marcus versuchte, die Wärme zu ignorieren, die langsam zu seiner Schulter emporstieg. »Ich habe die Angeli mit nicht mehr als vier Mechs, einem zerbeulten Landungsschiff und einem kleinen Stapel geborgener Panzerung begonnen«, antwortete er brüsker als beabsichtigt. »Das ist ungefähr so viel, wie ich jetzt habe. Wenn nötig, kann ich die Einheit neu gründen.« Er sah zu Boden. »Ich werde sie hier nicht sterben lassen.«
»Die Marathon wird die Magistrats-Streitkräfte herbringen. Das weißt du doch? Wir werden Hilfe bekommen.«
Marcus schüttelte den Kopf und weigerte sich, sie anzusehen. Er hatte Angst davor, was er in ihren Augen erkennen würde. »Darauf kann ich mich nicht verlassen, Jericho. Keppler hat gemeldet, daß die Marathon schon geflohen war, als er ihre Position erreichte, aber das heißt nicht, daß sie rechtzeitig mit Verstärkung wieder hier sein wird, um uns irgend etwas zu nutzen. Die Strecke hin und zurück, das dauert Monate.« Die Hand verschwand. »Du planst, schon vorher abzufliegen?«
Ein kurzes Nicken. »Aber erst«, - er hob den Kopf wieder, auch wenn er sie immer noch nicht direkt ansah -, »werde ich Shervanis eine verpassen, so hart ich kann.«
»Als Racheengel?« fragte sie ohne eine Spur von Humor.
»Wenn du so willst. Manche Religionen lehren, daß ein Erzengel das Himmelstor bewacht. Wenn Shervanis und Rashier einen heiligen Krieg wollen, werde ich das Tor mit Freuden weit für sie auftreten.«
Jericho lächelte, aber ihre grünen Augen blickten immer noch traurig. »Na toll. Das ist das Bild der Himmelspforte, das ich in Zukunft mit mir herumschleppen werde: schwer befestigt, mit einem großen BattleMech als Wache.«
Marcus grinste über das Bild, das sie malte, schüttelte jedoch den Kopf. »Bereit, dich ins Paradies zu führen oder ins Nichts zu zerblasen«, stellte er mit der Andeutung eines Lachens in der Stimme fest. »Ich würde sagen, manche Leute sehen BattleMechs genau so.«
Sie erwiderte sein Lächeln, und ein paar Sekunden herrschte freundliches Schweigen zwischen ihnen. »Wie kannst du erwarten, Shervanis eine verpassen zu können?« fragte sie nach einer Weile. »Selbst mit gewissen Verlusten in jener Nacht müssen seine Freunde aus der Hegemonie noch fast zwei Kompanien haben.«
»Ich weiß nicht. Divide et impera, schätze ich. Aber das wird schwer bei den Zahlen, mit denen wir arbeiten müssen. Es sei denn, mir fällt eine Mörder-Strategie ein.«
Jericho kniff konzentriert die Augen zusammen. »Wer wenig hat, muß Vorkehrungen gegen den Feind treffen. Wer viel hat, bringt den Feind dazu, selber Vorkehrungen zu treffen«, zitierte sie.
Marcus nickte. Er erkannte die Zeilen sofort. »In den MSK wird auch Die Kunst der Kriegsführung gelesen?« Dann erinnerte er sich an einen anderen Merksatz, der ihm besonders lag. »Der Starke befiehlt, der Schwache produziert sich. Wenn mein Feind den Unterschied nicht erkennt, habe ich bereits gewonnen.« Er zuckte die Schultern. »Oder so ähnlich.«
»Kann ich nicht unterbringen«, gab Jericho mit einem leichten Kopfschütteln zurück.
»Shiro Kurita. Zweitausenddreihundert ... lange her.«
Jericho ließ sich zurück gegen die Hauswand sinken und starrte in die Menge. »Du findest also einen Weg, deinen Kontrakt zu erfüllen - und verschwindest. Hoffentlich bevor Rashier eine Möglichkeit

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